Städtische Heime Gotha gGmbH | 99867 Gotha
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Diätkoch – klingt nüchtern, fast ein bisschen nach Reha-Flur und strengem Menüplan. Aber unterschätzen sollte man diesen Beruf nicht, besonders in einer Stadt wie Hannover, wo medizinische Vielfalt, Seniorenheime und moderne Ernährungsansätze aufeinanderprallen wie unterschiedliche Aromen auf dem Probierlöffel. Wer seine ersten Schritte in den Beruf wagt oder aus der klassischen Küche in diesen Bereich wechseln möchte, merkt schnell: Einfach nur „kalorienarm und salzreduziert“ reicht heute längst nicht mehr.
Eins vorweg: Niemand kocht aus Langeweile im Krankenhaus oder für hundert Bewohner eines Pflegeheims. Die Gäste – ich weigere mich, sie nur „Patienten“ oder „Bewohner“ zu nennen – haben ihre Eigenheiten, Vorlieben, Unverträglichkeiten. Da kann man morgens noch dabei sein, eine Sondenkost zu portionieren, um mittags für jemanden mit Laktoseintoleranz eine Mehlschwitze zu zaubern, die tatsächlich schmeckt. Und nein, das ist oft kein Selbstläufer. Viel Organisation, Detailkenntnis (die Diätetik lässt grüßen), ein Auge fürs Machbare – und doch braucht es immer diesen gewissen Pragmatismus: Was von den Vorgaben passt in den Budgetrahmen? Sind regionale Zutaten verfügbar, ohne dass der Wareneinsatz explodiert? Gerade Hannover, mit seiner Mischung aus kommunalen Häusern und großen privaten Trägern, ist hier Paradebeispiel für „geht nicht, gibt’s doch“ – man muss es nur richtig anstellen.
Die Region Hannover tickt speziell: Wer für die Ecke Hainholz kocht, trifft wahrscheinlich auf andere Wünsche als im Süden oder in den hochpreisigen Klinikbetrieben. Nichts gegen den „Möhren-Eintopf nach Art des Hauses“, aber mehr und mehr gehen größere Einrichtungen dazu über, klassische Mehrkomponentensysteme einzusetzen. Fertig gekochte Speisen, Schockgefrierverfahren, zentralisierte Produktionsküchen – ist das das Aus für echte Handwerkskunst am Diättopf? Nicht unbedingt. Wer sich behaupten will, muss improvisieren können. „Irgendwas geht immer“, hat mir mal ein älterer Kollege zugeraunt, als die Lieferung von glutenfreiem Mehl mal wieder auf dem Mittellandkanal festsaß… Erfahrung lässt sich eben nicht standardisieren.
Klarer Fall: Ohne Fachausbildung (in der Regel eine Zusatzqualifikation als Diätkoch nach Abschluss als Koch) verliert man sich schnell im Paragraphendschungel der diätischen Richtlinien. Dazu kommt: Kaum jemand ist auf die schiere Dokumentationspflicht gefasst. Eigentlich sitzen Diätköche in Hannover zwischen allen Stühlen – sie sind Fachkraft, Berater und manchmal auch Übersetzer: zwischen Diätverordnung, Küchenleitung und dem hungrigen Menschen, dem die „Reduktionskost“ ein Graus ist. Klingt anstrengend? Ist es auch manchmal. Aber selten langweilig.
Wer mit großen Gehaltssprüngen rechnet, wird zunächst wenig euphorisch sein: Einstiegsgehälter in Hannover liegen nach meinen Beobachtungen meist bei etwa 2.700 € bis 3.000 €, abhängig von Träger, Qualifikation und Verantwortungsbereich. Angesichts des Spardrucks in vielen öffentlichen Häusern ist nach oben nicht immer viel Luft – bei tarifgebundenen Einrichtungen freilich deutlicher Spielraum. Aber Geld ist eben nicht alles: Wer als Diätkoch arbeitet, spürt die Wirkung seiner Arbeit unmittelbar. Gesund werden, Lebensfreude zurückholen, Genuss trotz Einschränkung ermöglichen – das kann keine Gehaltstabelle aufwiegen. Die Nachfrage bleibt in der Region Hannover stabil, teils steigend: Die demografische Entwicklung und die stärker in den Fokus rückende Ernährungsmedizin machen es möglich.
Manchmal frage ich mich – warum reden eigentlich so wenige auf Augenhöhe über diese Rolle? Vielleicht, weil sie wenig Glamour, aber viel Substanz hat. Wer sich auf das Berufsfeld in Hannover einlässt, spürt ziemlich schnell: Hier geht es um Verantwortung, Flexibilität und manchmal auch darum, gegen die Küchenroutine zu rebellieren. Es ist ein Beruf für Typen – mit Humor, Hartnäckigkeit – und einer Prise gesunder Neugier. Wer das sucht, findet in Hannover mehr als eine Nische: eine Aufgabe, die schmeckt.
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