Streck Transportges. mbH | Freiburg
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Fragt man Menschen auf der Straße, was ein Disponent im Güterverkehr eigentlich macht, dann erntet man meist Schulterzucken oder diffuse Vorstellungen von „irgendwas mit LKWs und Telefon“. Tatsächlich aber ist dieser Beruf – gerade hier in Freiburg im Breisgau, wo Schwarzwaldidylle auf Logistikrealität trifft – ein spannender Drahtseilakt. Zwischen Warenstrom und Verkehr, Kundenwunsch und Zeitdruck, Digitalisierung und Menschenkenntnis: Das ist kein Bürojob fürs Schema-F, sondern ein täglicher Spagat, der alles andere als monoton abläuft.
Die Kernaufgabe? Die perfekte Tour. Klingt nüchtern – und ist in Wahrheit ein kleines Wunderwerk, das jeden Tag neu erfunden werden will. Disponenten jonglieren mit Aufträgen, Lenkzeiten, Fahrzeugkapazitäten, immer neuen Baustellenmeldungen und – nicht zu vergessen – den Eigenarten ihrer Fahrer. Ja, moderne Software kann den halben Job übernehmen. Den anderen halben, den komplizierteren, den kann sie nicht: Wenn zum Beispiel der frisch geschulte Fahrer im Schneegestöber zum ersten Mal Richtung Kaiserstuhl rollt, der Kunde in Herdern aber dringend nachfragt, wieso seine Lieferung doch verspätet ist. Und dann ruft noch Spediteur Nummer Drei an, um sich nach dem Ladevolumen für morgen zu erkundigen.
Freiburg – grün, aber keineswegs verschlafen: Einerseits der Bahnanschluss wie aus dem Lehrbuch, Autobahn A5 für den Fernverkehr, die Nähe zur Schweiz und nach Frankreich – ein logistischer Knotenpunkt, mehr als viele glauben. Aber ehrlich gesagt, entspannter wird's dadurch nicht. Der Verkehr schwillt stetig an, Ökologie und städtische Restriktionen schrauben die Ansprüche an Flexibilität hoch, die Regionalwirtschaft verlangt punktuelle Just-in-Time-Lösungen. Wer in der Disposition arbeitet, muss nicht nur Routen, sondern auch Kompromisse planen. Erzählen Sie mal einem Hersteller in Freiburg-Nord, dass sein LKW wegen einer Umweltzone umgeleitet wird – und machen Sie das freundlich!
Papierlisten, Excel-Tabellen – ich kenne etliche, die daran immer noch festhalten. Verständlich, solange die Digitalisierung zwar versprochen, aber nicht wirklich im Alltag angekommen ist. Doch Hand aufs Herz: Heute geht nichts mehr ohne digitale Tourenplaner, Telematiksysteme und Fahrer-Apps. Wer nicht bereit ist, sich permanent in neue Tools einzuarbeiten, hat schnell das Nachsehen. Und ja, abends um sechs funktioniert das WLAN im Industriegebiet manchmal trotzdem nicht richtig. Fluchen ausdrücklich erlaubt.
Jetzt die Gretchenfrage, die sich viele stellen – völlig zu Recht. Im Breisgau liegt das Einstiegsgehalt für Disponenten meist bei 2.800 € bis 3.000 €. Mit einigen Jahren Berufserfahrung und regionalen Zusatzkenntnissen kann das auf 3.300 € bis 3.700 € steigen, bei Schichtdiensten oder Spezialaufgaben manchmal auch darüber. Klingt solide – und ist es meist auch, zumindest, wenn man die permanente Bereitschaft für Stress und Improvisation nicht herausrechnet. Manche sprechen ein wenig von Understatement, was die Wertschätzung angeht. Nun, man kann nicht alles haben; aber um hungrig auf Weiterbildung und Veränderung zu bleiben, reicht es meist schon.
Ich sage es mal so: Wer sich gern in klaren Regeln bewegt, wird in der Disposition nie wirklich ruhig schlafen. Dafür ist jeder Tag anders, oft überraschend, manchmal nervig, aber fast immer mit dem Gefühl, gebraucht zu werden. Und in einer Region wie Freiburg, wo Innovation, Umweltschutz und Tradition aufeinanderprallen, bleibt der Beruf eine Bühne für alle, die Wandel nicht fürchten. Oder – um es mit den Worten eines alten Kollegen zu sagen: „Hier herrscht kein Chaos. Hier wohnen die Möglichkeiten.“
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