Ivoclar Vivadent GmbH | Ellwangen (Jagst)
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Ivoclar Vivadent GmbH | 73491 Neuler
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Ein Montagmorgen in Nürnberg. Die Zahnarztpraxis riecht nach Desinfektion, draußen drängen Pendler durch die Straßen, drinnen surrt der Ultraschall-Scaler. Wer als Dentalhygieniker hier einsteigt – ob frisch in der Ausbildung oder als erfahrene Kraft auf der Suche nach Veränderung – weiß: Man jongliert nicht bloß mit Zahnreinigern. Es geht um weit mehr. Vielleicht ist gerade das der Reiz: die Mischung aus Präzision, Empathie und medizinischer Verantwortung, die in keinem Lehrbuch bis ins letzte Detail steht – und die doch im Alltag Tag für Tag aufs Neue gefordert wird.
Es gibt Momente, da wundere ich mich selbst, wie wenig bekannt eigentlich das Berufsbild der Dentalhygieniker in Nürnberg noch immer ist. Außenstehende vermuten oft, man mache ein bisschen „professionelle Zahnreinigung, und fertig“. Tatsächlich reicht das Aufgabenfeld aber mindestens zwei Stockwerke tiefer: Patienten erhalten präventive Beratung, es werden individuelle Behandlungspläne für Parodontitis entwickelt, auch Nachsorge bei Implantaten oder Aufklärung zu Diabetes und Mundgesundheit – alles Teil des Alltags. Kurz, hier trennen sich schnell die Spreu vom sprichwörtlichen Weizen: Geschick, Geduld und Wissen sind gleichermaßen gefragt. Wer meint, mit einer flotten Handbewegung und einem netten Lächeln wäre alles erledigt, irrt – und zwar gewaltig.
Woran merkt man am schnellsten, dass man angekommen ist? Vielleicht daran, dass man Patientin Nummer vier um 10 Uhr nicht mehr als Fall, sondern als Person betrachtet. Die Realität: Viele Praxen, gerade in Nürnberg, suchen händeringend nach qualifizierten Kräften, während der Patientendruck steigt. Manchmal sind es zehn, fünfzehn Menschen am Stück, die zu behandeln sind – jeweils mit eigenen Baustellen, Ängsten und medizinischen Besonderheiten. Manche Patienten bringen regelrechte Grabenkämpfe im Mundraum mit, andere machen nur routiniert die Zähne auf und zu. Zwischen Schichtdienst, Überstunden und wachsender Bürokratie bleibt die Balance bisweilen auf der Strecke. Und dennoch: Wer je erlebt hat, wie ein Mensch nach wochenlanger Parodontitis-Therapie wieder frei lächelt, versteht das Suchtpotenzial dieses Jobs. Das Eisenherz, das hier angeblich gefragt ist – ich halte es für einen Mythos. Was wirklich hilft? Dickes Fell, ja, aber vor allem Neugier auf Menschen.
Klar, das liebe Geld. In Nürnberg liegt das Einstiegsgehalt für Dentalhygieniker heute meist zwischen 2.800 € und 3.300 €. Klingt ordentlich, reicht aber in der Metropolregion, wo auch mal die Miete für dreißig Quadratmeter bei 800 € liegt, nicht immer für Seifenblasen. Wer Zusatzqualifikationen, etwa in der Lasertherapie oder Parodontaldiagnostik, bietet, knackt durchaus auch die 3.500 € bis 3.800 € – wobei die Spreizung enorm ist. Manche Praxen vergüten nach Laune des Chefs, andere setzen auf Tarifverträge. Ein bisschen wie ein Adventskalender: Mal gibt’s was Überraschendes, mal bleibt’s beim Standard, und ab und zu ist das Türchen auch leer. Die eigentliche Wertschätzung? Die muss man sich – jenseits des Gehaltszettels – oft im Alltag abholen: Mal mit einem Dankeschön von der Chefin, mal, seltener, von Patienten. Oder, zugegeben, mit einer halben Stunde Leerlauf zwischen zwei Terminen.
Was sich in den letzten Jahren verändert hat? Digitaler Abdruck statt Handabformung, Periometer statt „Daumengefühl“ – der Fortschritt in Sachen Parodontaldiagnostik macht auch vor Nürnberg nicht Halt. Wer stehenbleibt, rutscht ab – so würde ich es formulieren. Die Stadt bietet solide Weiterbildungsangebote, von lokalen Fortbildungen bis zur Spezialisierung auf zahnärztliche Prophylaxe oder Kinderbehandlung. Mit jedem Kurs wächst der Handlungsspielraum, im Team wie im persönlichen Alltag. Und apropos Team: Die Praxislandschaft hier reicht vom hippen Innenstadt-Loft mit Designertapete bis zur traditionellen Familienpraxis im Randbezirk – manchmal frisch renoviert, manchmal mit dem Charme der Siebziger. Auch das will gelernt sein, immerhin prägt das Ambiente den Arbeitsalltag.
Bleibt die Frage, für wen der Beruf Dentalhygieniker in Nürnberg wirklich passt. Das Bild, das sich bei mir festgesetzt hat: Wer neugierig bleibt, Lust auf interdisziplinäre Arbeit (und ja, gelegentliche Erschöpfung) mitbringt, für den ist das Feld ein spannendes. Gerade weil Routine und Überraschung oft Tür an Tür klopfen. Sicher, die Arbeit verlangt Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Nervenstärke – aber sie gibt auch mehr zurück, als viele glauben: medizinischen Einfluss, ein echtes Stück Eigenverantwortung und bisweilen sogar das Gefühl, Teil einer kleinen zahnmedizinischen Revolution zu sein. Klingt pathetisch? Vielleicht! Aber manchmal, wenn ich den Bohrer aus der Hand lege und der Patient ehrlich lächelt, fühlt es sich genauso an.
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