Paul Bauder GmbH & Co. KG | 44787 Bochum
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
KLEUSBERG GmbH & Co. KG | Wissen-Wisserhof bei Siegen
HeyJobs GmbH | 45127 Essen
Dachtechnik Bethke GmbH | 45127 Essen
Paul Bauder GmbH & Co. KG | 44787 Bochum
KLEUSBERG GmbH & Co. KG | Wissen-Wisserhof bei Siegen
HeyJobs GmbH | 45127 Essen
Dachtechnik Bethke GmbH | 45127 Essen
Manchmal frage ich mich, ob die Leute wissen, was wirklich hinter diesem unscheinbaren Titel steckt: „Dachdeckermeister“. Klingt bodenständig – irgendwie traditionell, etwas angestaubt vielleicht? In Wuppertal jedenfalls denkt man bei Handwerk oft zuerst an die Schwebebahn (die fährt, zugegeben, selten übers Dach), aber für den Bestand der urbanen Dachlandschaft sind wir verantwortlich. Wer als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Profi auf dieses höhenlastige Terrain schielt, trifft auf eine Stadt, die gerade in puncto Dachdeckerhandwerk mehr Facetten hat als so manches Schieferdach am Arrenberg.
Kaum ein Beruf in der Region ist so eng mit der Topografie und Geschichte verzahnt wie der des Dachdeckermeisters. Wuppertal – das bedeutet: bucklige Hügel, Dachschrägen aller Couleur, regenerative Wetterlaunen, eine Altbausubstanz, die Respekt verlangt. Hier ist es keine Seltenheit, dass bei einer Sanierung plötzlich der Original-Schiefer aus den 1920er Jahren zum Vorschein kommt – und Reparaturarbeit zum kniffligen Geschicklichkeitsspiel gerät. Fachliches Know-how wird vorausgesetzt, aber es ist mehr gefragt: ein Auge für regionale Materialien, Geduld für Wuppertaler Eigenarten. Und – man mag es kaum glauben – Kommunikationsgeschick, denn nicht jeder Immobilienbesitzer versteht direkt, warum die Kosten für Schiefer und der Einbau energieeffizienter Systeme im Zweifel einfach mal in andere Sphären schießen.
Vielleicht ist das keine neue Erkenntnis: Ohne uns bleibt’s undicht. Aber was derzeit auf dem Arbeitsmarkt abgeht, hätte man sich vor zehn Jahren kaum träumen lassen. Gerade in Wuppertal, wo Handwerksbetriebe nicht selten über Generationen gewachsen sind, ist der Bedarf an Meistern enorm gestiegen. Die Lücke zwischen alternden Fachleuten und Nachwuchs ist kein mediales Phantom, sondern spürbare Realität: Ein Anruf beim Innungsbetrieb – und schnell wird klar, wie dringend gebraucht wird. Die Gehälter spiegeln das wider: Einstiegsgehälter für Dachdeckermeister liegen hier inzwischen meist zwischen 3.000 € und 3.600 €, manchmal geht es, je nach Spezialisierung oder Verantwortung, noch ein ganzes Stück nach oben. Klingt gut? Ist aber auch bitter verdient. Frühes Aufstehen, Verantwortung für Material, Sicherheit und Mensch. Und der Regen fällt garantiert nicht nur, wenn Wochenende ist.
Was viele unterschätzen: Das Handwerk am Dach ist längst nicht mehr die monotone Ziegel-Schinderei von gestern – und schon gar nicht im bergischen Regengebiet. Stichworte wie Photovoltaik, Gründächer oder Dämmstandards 2024 (wär’s nicht wieder Zeit für eine Novelle?) sind längst Alltag. Wer offen ist für neues Wissen, hat in Wuppertal beste Chancen. Die Stadt setzt auf energetische Sanierungen, nachhaltige Baustoffe und ist erstaunlich offen für Pilotprojekte, gerade im öffentlichen Bau. Wer sich nicht fortbilden will, bleibt hier stehen – Wortspiel nicht beabsichtigt. Sogar Apps, die die Feuchte im Gebälk auslesen, sind angekommen; digitales Aufmaß ist keine Zauberei mehr, sondern schlicht Arbeits-, Zeit- und Nervenersparnis.
Keine Frage: Die Entscheidung, als Dachdeckermeister in Wuppertal zu arbeiten, ist nichts für Leute mit Höhenangst oder notorisch kalten Füßen. Man braucht einen robusten Rücken, einen klaren Kopf und manchmal – das kennt jeder, der schon bei Starkregen eine Kehle flicken musste – eine dicke Portion Humor. Wer aber das Gefühl mag, mit dem eigenen Tun Teil der Stadt zu werden, für dessen Silhouette, für den Schutz vor Wetter, vor Kälte, vor dem nächsten Hagelschauer, ja der ist hier richtig. Es ist kein bequemer, kein moderner Lebensentwurf im klassischen Sinn – aber, wenn ich ehrlich bin: So unmittelbar sinnvollen Job gibt’s eben selten. Und das fühlt sich verdammt gut an, auch am nächsten Montagmorgen, wenn’s wieder mal unter den Füßen vibriert und der Regen auf die Schieferplatten trommelt.
Das könnte Sie auch interessieren