Dachtechnik Schwarzenthal | 80331 München
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HV TL - Süd-Ost | 84030 Ergolding
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Wer in München als Dachdeckermeister durchstarten will, steht oft mit einem Bein auf dem First, mit dem anderen fest verankert in einer Handwerkstradition, die hier – am Rand der Alpen, mit Blick auf eine der teuersten Städte Deutschlands – keineswegs verstaubt ist. Wer meint, ab hier folgten nur Harmonie, Ziegel-Idylle und gemütliche Montage-Klischees, irrt grandios. Der Alltag hat mehr Ecken und Kanten als ich anfangs geglaubt hätte. Und doch ist gerade dieses Spannungsfeld das, was den Beruf – für manche jedenfalls – so reizvoll macht.
Dachdeckermeister. Das klingt stabil. Nach Verantwortung, Muskelkraft und ziemlich viel Wetterfestigkeit – im wörtlichen wie im übertragenen Sinne. Stimmt auch. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte nicht bloß auf der Leiter stehen können, sondern ein echtes Händchen fürs Organisieren, Kalkulieren und auch fürs Ausbilden mitbringen. München ist ein eigener Kosmos: Die Dachlandschaften variieren von denkmalgeschützten Altbauten im Lehel bis zu energieoptimierten Flachdächern in Freiham. Bisschen Standard gibt’s natürlich noch – aber „9-to-5“? Selten. Die Auftragsbücher vieler Betriebe platzen. Liegt zum Teil an der Münchner Baupolitik, zum Teil an den wachsenden energetischen Anforderungen. Wenn ich ehrlich bin: Wer hier einsteigt, wird geistig, körperlich und gelegentlich moralisch herausgefordert. Da oben auf dem Dach, wenn der Föhnwind bläst, werden die Karten jedes Mal neu gemischt.
Was viele unterschätzen: Das Handwerk ist längst digital wie handfest. In München, wo KfW-Programme, Förderanreize und Wohnraummangel zu echten Druckmachern werden, heißt Dachdeckermeister zu sein inzwischen auch: Drohnenflüge zur Dachinspektion, Wärmedämmkonzepte für Penthäuser, Photovoltaik-Integration zwischen Gesims und Gaube. Kaum ein Kollege oder eine Kollegin hat noch nie auf der Baustelle ein Tablet in der Hand gehabt. Die Rolle wandelt sich – bald schon reicht die reine Handwerkskunst allein nicht mehr; technisches Know-how und Flexibilität werden zu den entscheidenden Werkzeugen. Mal ehrlich: Noch vor ein paar Jahren war Dachbegrünung eher ökologisches Beiwerk. Heute wünschen viele Bauherren ein Plus an Nachhaltigkeit, was die Arbeit nicht gerade langweiliger macht.
Mal provokant gefragt: Warum sollte München für Dachdeckermeister attraktiv sein? Weil der Markt dicht, aber offen ist – wie das Gedränge in einer vollbesetzten U-Bahn, in der trotzdem ab und zu einer aussteigt. Der Fachkräftemangel ist real, das Gehaltsniveau setzt bundesweit Maßstäbe: Einstiegsgehälter ab 3.200 € sind eher Regel als Ausnahme, mit einigen Jahren Erfahrung rücken 3.800 € oder sogar deutlich mehr ins Blickfeld. Aber: Die Lebenshaltungskosten sind kein Kindergeburtstag, Immobilienbesitz bleibt für die meisten ein ferner Traum. Andererseits – wo sonst bekommt man eine solche Vielfalt an Projekten? Die Mischung aus klassischer Sanierung, energetischer Innovation und hektisch-schöner Großstadthatz macht den Job so reizvoll wie fordernd.
Was nach Meisterbrief? Wer nicht laufend weiterlernt, bleibt irgendwann am Gerüst hängen – und das nicht mal sinnbildlich. Spezialisierungen sind keine hohle Phrase: Bauwerksabdichtung, Solartechnik, elektronische Aufmaßsysteme – all das wird in Münchens Dachlandschaft inzwischen quasi vorausgesetzt. In Gesprächen mit Kollegen beobachte ich oft eine Mischung aus Stolz und Ratslosigkeit: Die einen lieben ihre Freiheit, das Teamgefühl, die steile Lernkurve. Die anderen hadern mit der Bürokratie, dem Auftragsdruck, den Eigenarten einzelner Bauträger. Vielleicht ist genau dieses Spannungsfeld der echte Prüfstein. Für mich bleibt: Dachdeckermeister in München zu sein verlangt Mut, Neugier – und eine gewisse Gelassenheit gegenüber allem, was im Alltag von der Dachkante so an Überraschungen nach oben kriecht.
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