trentec GmbH | 24937 Flensburg
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OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
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OTTO DÖRNER GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
Auf einem Kieler Dach zu stehen ist mehr als Arbeit – es ist ein tägliches Ausloten zwischen Schwerkraft und Horizont, zwischen Routine und Improvisation. Für Berufseinsteiger, Handwerker mit Ambitionen oder jene, die nach Jahren im Trott ihrer alten Firma plötzlich Lust auf einen neuen Blickwinkel bekommen, lohnt sich ein genauer Blick auf das, was den Job als Dachdeckermeister hier oben im Norden wirklich ausmacht.
Mancher mag glauben, Dachdeckermeister – das ist einfach nur wetterfester Allrounder mit Chefmütze. Aber so simpel, wie es klingt, ist der Alltag selten. Da ist zum einen die klassische Baustellenkoordination, die Materiallogistik mit all ihren Engpässen – und die wiederum haben in Kiel ihre eigenen Tücken, wenn Speditionen im Dauerregen feststecken oder an der Förde der Wind so bläst, dass manch Palettenladung Ziegel lieber noch einen Tag auf dem Hof bleibt. Die Technik fordert dazu ihren Respekt: Photovoltaik ist längst Standard, Wärmedämmung ohnehin, und spätestens wenn von Auflastsystemen, KfW-Förderung oder Flachdachabdichtung in Kaskaden die Rede ist, trennt sich die Spreu vom Weizen. Kurzum: Wer nicht gern schräg denkt, bleibt im Zweifel auf der Strecke.
Kiel entwickelt sich. Verdichtetes Bauen, Sanierungsdruck alter Gründerzeitquartiere, steigende Anforderungen an energieeffiziente Dächer. Und das alles, während der lokale Immobilienmarkt brummt, Materialpreise Achterbahn fahren und die Kunden – wie überall – Lösungen wünschen, aber selten Zeit für Erklärungen haben. Wer aus Bremen oder dem Süden kommt, braucht einen Moment, bevor er merkt: In Kiel ist die Luft nicht nur salziger, sondern auch der Ton direkter. Das Bauamt? Eigenwillig. Die Planung? Oft last minute. Und plötzlich steht der Kran, aber die Dachfenster fehlen. Willkommen im echten Leben, nicht im Lehrbuch.
Was viele unterschätzen: Als Dachdeckermeister trägt man nicht nur Helm und Verantwortung, sondern vor allem Erwartungsmanagement. Nach außen die souveräne Führungskraft, intern manchmal auch Seelsorger, Motivator, Schlichter. Und ja, Gehalt ist ein Thema, das viele bewegt. In Kiel startet man häufig bei etwa 3.200 €, erfahrene Meister landen zwischen 3.600 € und 4.200 €, vor allem, wenn sie Verantwortung für Teams oder Projekte mitbringen. Prestige gibt’s gratis dazu, Überstunden aber auch. Wer glaubt, nach 16 Uhr läuten nur noch die Segelboote in der Förde, hat die Rechnung ohne nasses Novemberwetter und laufende Bauzeitenpläne gemacht.
Neue Vorschriften, digitalisierte Baustellenplanung, Drohnen für Dachinspektionen – das alles klingt nach Science-Fiction, ist aber längst Alltag im Handwerk von heute. Kiel bietet dabei einige solide Möglichkeiten, sich fachlich zu schärfen: Die überbetrieblichen Weiterbildungen reichen von Spezialthemen wie Dachbegrünung bis hin zu kleinen, feinen Details wie Windsogsicherung auf norddeutschen Flachdächern. Es mag Jobs geben, in denen Routine hilft. Beim Dachdeckermeister ist es eher die Lernlust. Manchmal fragt man sich schon: Wer will eigentlich noch nach oben – im wahren Wortsinn? Die Antwort ist überraschend oft: Leute, die Lust auf Wandel haben, aber auch keine Angst vor klassischer Handarbeit. Wer diese beiden Seiten mitbringt, findet in Kiel viele Dächer, die noch auf „Meisterliches“ warten.
Dachdeckermeister in Kiel – das ist kein Job für Feingeister, die sich um jede unsaubere Kante sorgen. Aber auch keiner für Großmäuler, die sich vorm ersten Sturm ducken. Wer hier einsteigt oder den Sprung wagt, findet einen vielseitigen Beruf zwischen Aufstiegschancen, rauem Klima und ehrlicher Wertschätzung. Viel hängt vom eigenen Willen ab, sich auf ständig wandelnde Bedingungen einzulassen. Vielleicht ist das die größte Überraschung an diesem Beruf: Wie oft man sich – oben auf dem Dach, den Wind im Gesicht – fragt, wie viel mehr in einem steckt, als man je erwartet hätte.
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