Axel Ramm Bedachungs GmbH | 25596 Wacken
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Axel Ramm Bedachungs GmbH | 25596 Bokelrehm
Heinz Heidrich GmbH | 21255 Tostedt
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Hamburg, mit seinen Schrägen und Stürmen, ist ein besonderer Boden für Dachdeckermeister. Wer hier einsteigen oder sich – nach ein paar Jahren auf der Baustelle, vielleicht auch mit Abstechern ins Büro oder in die Industrie – neu orientieren will, landet in einem Ozean aus Gerüchen: Schieferstaub, bitumige Schweißbahn, gelegentlich auch salzige Elbluft, wenn der Wind quer über Wilhelmsburg fegt. Wer behauptet, das alles wäre Alltag wie anderswo, der war noch nie im November auf ’nem Flachdach in Altona. Nicht, dass ich da immer oben stehen will – aber die Stadt verlangt mehr als bloß handwerkliches Können.
Das Berufsbild – einmal vom Berufssteckbrief entrümpelt – liest sich nüchtern: Sanierungen, Abdichtungen, Energie, Planung. Doch die Wirklichkeit in Hamburg klemmt sich dazwischen. Wohnungsnot, der ambitionierte Ruf nach nachhaltiger Architektur, verschärfte Brandschutzvorschriften und dieses ewige Thema Wärmeschutz – alles Themen, die Bauherren und Architekten bisweilen überfordern. Dachdeckermeister werden plötzlich zu dienstbaren Geistern, ja fast schon Dolmetschern zwischen paragra- menden Behörden und realitätsfernen Vorstellungen von Effizienz und Ökologie. Ich erinnere mich an Gespräche, in denen ich mehr über Fördermöglichkeiten und städtische Förderagenda erklärt habe als über Aufbauhöhen oder Unterdächer. Wer diesen Job anstrebt, sollte bereit sein, zwischen Ziegel, Gesetz und Geduld hin und her zu pendeln.
Gerne erzählen Kollegen von ihren ersten Jahren nach der Meisterschule. Wer’s in Hamburg hoch hinaus schaffen will – im Wortsinn –, stößt auf eine Erwartungshaltung, die wenig Verständnis für halbe Sachen zeigt: Die Kundschaft ist anspruchsvoll, die Konkurrenz traditionsgeprägt, und der Bauzeitenplan wird nur selten eingehalten. Klingt abschreckend? Ist es manchmal. Aber die Wertschätzung für ehrliche Arbeit ist selten so direkt spürbar wie hier. Nicht wenige Betriebe vergeben rasch Verantwortung, manchmal fast zu früh – wenn sich die Auftragsbücher im Frühjahr wieder mit Tempo füllen. Wer dann sauber abliefert, dem öffnen sich schneller Türen als vielen lieb ist, ob in leitender Funktion oder mit eigener Mannschaft auf Montage.
Verdienst? Ein Thema, das nie verschwindet, aber selten ehrlich diskutiert wird. Das Einstiegsgehalt für einen frischgebackenen Dachdeckermeister in Hamburg liegt meist zwischen 3.100 € und 3.600 €. Mit Erfahrung, Zusatzqualifikation und Überstunden landet man nicht selten bei 4.000 € oder mehr – wobei die 40-Stunden-Woche, davon kann man fast ausgehen, eher als Richtlinie denn als Gesetz gilt. Flexibel bleiben ist gefragt. Wer seine Nische findet – ob im Bereich Flachdachabdichtung, anspruchsvolle Sanierung oder Beratung zur neuen Photovoltaikförderung – kann sich deutlich absetzen. Und das ist, so ehrlich muss man’s sagen, ein echter Unterschied zur sogenannten „Mitte“ der Republik.
Hamburg bleibt ein Ort, der sich in Sachen Bauordnung, Energiestandards und gestalterischen Ansprüchen schneller wandelt als mancher Gesetzestext alt wird. Wer sich auf die wechselnden Anforderungen – von Eimsbütteler Dachgaube bis Wilhelmsburger Holzaufsattelung – eingelassen hat, entdeckt: Stolze Handwerkstradition und technikgetriebener Wandel treffen sich auf dem Gerüst. Manchmal wünsche ich mir, der Alltag wäre planbar wie ein Montageblatt. Aber das ist Illusion. Vielleicht macht aber gerade diese planbare Unplanbarkeit den Beruf hier so besonders. Wer anpacken will, sich weder vor Dialog noch für Dreck zu schade ist – der findet in Hamburg als Dachdeckermeister mehr als nur ein Handwerk: einen Platz, der fordert und zurückgibt. Aber eben nicht geschenkt.
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