Paul Bauder GmbH & Co. KG | 77652 Offenburg, Karlsruhe, Pforzheim
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Holzbau Bruno Kaiser GmbH | Bernau im Schwarzwald
Paul Bauder GmbH & Co. KG | 77652 Offenburg, Karlsruhe, Pforzheim
Holzbau Bruno Kaiser GmbH | Bernau im Schwarzwald
Sagen wir es frei heraus: Wer noch glaubt, der Beruf des Dachdeckermeisters sei ein sturer Handwerksjob ohne großen Tiefgang, der hat wohl lange keinen halben Tag auf einem Dach in Freiburg verbracht. Inmitten dieser Stadt, die so gerne Bilderbuchidylle mit Innovationsgeist mixt – na, irgendwo zwischen Solarhaus, Gründerzeitvilla und rabenschwarzem Regendach – da braucht es mehr als nur einen zuverlässigen Hammerarm. Berufseinsteiger, Umsteiger, erfahrene Handwerker auf Sinnsuche: Wer hier Meister wird, begibt sich in ein Metier, das überraschend viele Facetten hat. Und Stolpersteine. Und Momente, in denen man sich fragt: Warum noch hoch hinaus, wenn das Büro warm und trocken ist? Aber gerade das macht’s ja spannend.
Hand aufs Herz: Freiburg ist nicht Berlin, aber auch keine verschnarchte Provinz. Die Stadt bündelt ihre Vorzeigerolle in Sachen Nachhaltigkeit mit einem geradezu unverschämtem Sonnenpotenzial. Das schlägt sich auch im Dachdeckerhandwerk nieder. Photovoltaikmodule, Gründächer, Klimaanpassung – da ist längst kein Platz mehr für pure Routine. Wer heute als Dachdeckermeister arbeitet, wird zwangsläufig mit Themen konfrontiert, von denen die alteingesessene Generation vielleicht noch nie gehört hat. Intelligente Dächer, digitale Bauzeichnungen, Energieeffizienzaudits – kein Wunder, dass die Nachfrage nach Fort- und Weiterbildungen rapide gewachsen ist; von wasserdichten Geschäftsmodellen ganz zu schweigen.
Was bleibt, ist das Klischee: morgens früh raus, ordentlich zupacken, das Wetter ausschimpfen (außer wenn’s trocken bleibt – aber ehrlich, das ist in Freiburg fast schon ein Betriebsrisiko, so launisch wie das Klima inzwischen tickt). Die Aufgaben aber? Weit mehr als Schindeln klopfen. Sachverstand zählt. Ob Dachaufbau, Dämmstoffauswahl, Schadensanalyse oder Einsatzplanung – im Prinzip schultert der Dachdeckermeister die komplette Verantwortung von der Materialbestellung bis zur Endabnahme. Manchmal fühlt es sich an, als müsste man zugleich Koordinator, Bauleiter, Krisenmanager und Motivator sein; man wächst rein, manche schneller, manche erst nach dem dritten Sturmschaden. Und ja, Fitnesstrainer in Sachen Trittsicherheit gibt’s gratis obendrauf.
Jetzt kommt die Gretchenfrage, die am Stammtisch nie fehlt: Was verdient man denn als Dachdeckermeister rund um Freiburg? Tja, das Spektrum ist so variabel wie das Wetter aufm Tuniberg. Im unteren Bereich, mit wenig Erfahrung oder in Betrieben mit Nischenfokus, geht’s bei etwa 2.800 € los. Die meisten bewegen sich irgendwo zwischen 3.200 € und 4.100 €. Wer große Gewerbeprojekte schultert, selbständig kalkuliert oder eigene Teams führt, sieht auch mal 4.400 € oder mehr auf der Lohnabrechnung. Aber klar – dazwischen: viel Luft, viel Verantwortung, und manchmal eben auch ein ganzer Haufen Bürokratie, von Angebot bis Zertifikat.
Manchmal fragt man sich ja – gerade wenn der Rücken rebelliert oder der Regen stichelt –, ob ein klassischer Bürojob im Zweifel nicht nervenschonender wäre. Aber dann passiert’s: Das Licht bricht über einem frisch gedeckten Jugendstil-Dach, die Bauherren danken etwas wortreicher als üblich, und man ahnt wieder, warum das Handwerk Herzsache sein kann. Wer als Neuling kommt, kann mit Lernwille und Praxisgespür seinen Platz finden – Firmen suchen dringend, die Bereitschaft zur Verantwortung ist fast schon wichtiger als jeder schlanke Lebenslauf. Für Langjährige im Handwerk, die den Wechsel wagen: Wer offen reagiert auf Technikdynamik, Personalführung und neue Baustoff-Trends, wird hier kaum stagnieren. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Zwischen Höheneuphorie und Handfestigkeit bleibt viel Raum für Persönlichkeit, handwerkliche Freude und Wachstum. Gerade in Freiburg. Vielleicht sogar besonders hier.
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