Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
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Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
Manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass ein Beruf mit so viel Substanz und Tradition in Münster eigentlich immer ein bisschen unter dem Radar fliegt. Dabei suchen Handwerksbetriebe quasi wöchentlich nach neuen Kräften – nicht nur, weil Dächer altern, sondern weil sich das Bild des Berufs selbst verändert hat. Wer vor der Wahl steht, Dachdecker Bauklempner zu werden – oder sich fragt, ob ein Wechsel aus dem Trott sich lohnt: Hier gibt’s weder den Staub der Vergangenheit noch reine Zukunftsmusik. Münster tickt diesbezüglich anders, was vermutlich am Mix aus Altbau, Sanierungsbedarf und einer lokalen Mischung aus Bodenständigkeit und Innovationsfreude liegt.
Dach ist Dach? Weit gefehlt, sagt mein Kollege immer – und manchmal nicke ich fast zu wild. Denn im Alltag ist die Vielseitigkeit der Aufgaben kaum zu unterschätzen. Wer morgens mit Kupferblechen hantiert, steht nachmittags auf einem Ziegeldach aus den 1950ern und grübelt, ob da auch Photovoltaik drauf passt, ohne dass die Denkmalpflege die Stirn runzelt. Der Bauklempner-Anteil ist in Münster übrigens oft unterschätzt: Regenrinnen, Gauben, Balkonabdeckungen – ohne das korrekte Handwerk läuft nichts, erst recht nicht mit den hiesigen Regenmengen. Mir ist mehrfach aufgefallen, wie die Anforderungen an Dächer und Fassaden durch stärkere Niederschläge und häufigere Stürme (ja, Münsterland erlebt mehr als nur Nieselregen) spürbar gestiegen sind. Klimawandel zum Anfassen eben. Die Nachfrage nach Dämmung, energieeffizienten Systemen und – da lacht der Techniker in mir – nach clever gelösten Dachaufbauten mit Solar und Wärmepumpe ist real.
Die Wahrheit? Ein gelangweiltes „Handschlag genügt“ ist hier fehl am Platz. Körperliche Fitness – klar, das sagt jeder Ratgeber. Aber unterschätzt wird, dass man nicht nur Kraft, sondern auch Hirn braucht: technisches Verständnis beim Umgang mit Hydraulikscheren, räumliches Vorstellungsvermögen (sonst wird das Gaubendach ein Durcheinander) und Teamgeist. Ja, die Stimmung auf dem Dach entscheidet mit. Berufseinsteigerinnen und -einsteiger unterschätzen oft die Abwechslung. Doof nur, wenn Routine fehlt und man plötzlich in windiger Höhe eine Blechabdeckung anpassen muss, die partout nicht so will. Aber: Fehler werden gemacht, das gehört dazu. Ich behaupte, die meisten Lehrmeister und Chefs wissen, dass nicht Perfektion, sondern Lernbereitschaft zählt – gerade in den ersten Monaten, man wächst rein.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Was bringt das alles auf dem Konto? Das Einstiegsgehalt für Dachdecker Bauklempner in Münster liegt aktuell meist zwischen 2.600 € und 2.900 €, je nach Betrieb und Vorerfahrung geht’s für Monteure oder Gesellen nach zwei, drei Jahren durchaus Richtung 3.200 € – 3.400 €. Mit Zusatzqualifikation oder als Vorarbeiter? 3.600 € bis 4.200 € sind in Reichweite, auch wenn’s dann mehr Verantwortung und manchmal mehr Papierkram gibt, als man zu Beginn glaubt. Viele übersehen die Sozialkomponenten: Betriebe in Münster setzen auf Überstundenregelungen, Tarifbindung und Urlaubsanspruch, der sich nicht verstecken muss. Klar, manche Tage sind lang – aber dann gibt’s oft auch spontan einen halben Tag frei, wenn das Wetter mal wieder Kapriolen schlägt.
Was mich manchmal ärgert: Reden über den sogenannten „Fachkräftemangel“ klingen, als wäre dem Handwerk das Leben aus den Händen geglitten. Stimmt so nicht. Wer anpackt und mitdenkt, erlebt in Münster etwas Überraschendes: Weiterbildung ist keine Parole, sondern handfest. Mal ein Lehrgang zur Abdichtungstechnik, dann wieder ein Tageskurs zum Thema Asbestsanierung (leider noch viel zu oft Thema), immer häufiger Crashkurse zu Solar- oder Energiespeicherlösungen. Münsteraner Betriebe und Innungen bieten das an, was sich sonst nach Großstadt anhört. Nicht aus Altruismus, sondern weil man – ganz bodenständig westfälisch – weiß, dass Leute, die sich weiterbilden, nicht abwandern. Praktisch: Wer Lust hat, sich in Bereiche wie Drohnenvermessung oder Energieberatung einzuarbeiten, wird mit offenen Armen empfangen. Hier weht ein anderer Wind als im reinen Bau, weil der Wandel als Chance gesehen wird – nicht als Störfaktor. Oder wie ein Altmeister letztens meinte: „Ob du mit der Wasserwaage oder dem Tablet aufs Dach gehst – beides zählt, Hauptsache, du bist dabei.“
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