NEW AG | 41061 Mönchengladbach
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Ein Dach. Klingt simpel. Ein bisschen Schiefer, ein paar Bleche, die Regenrinne, fertig. Wer sich als Berufseinsteiger oder wechselbereite Fachkraft mit dem Job als Dachdecker Bauklempner in Leverkusen beschäftigt, ahnt rasch: Hier geht's tiefer. Da steckt mehr dahinter – und nicht nur, weil man sein Leben häufig buchstäblich über den Dächern dieser manchmal eigensinnigen Stadt verbringt. Zwischen Rheinschiene und Bergischem Land hat dieses Handwerk Charme, Tücken und, ja, auch seine Härte. Zeit, hinzugucken – nicht als Hochglanzbroschüre, sondern mit dem unverstellten Blick eines, der schon mal Bitumenreste von den Fingern gefummelt oder an einem Novembermorgen Dachlatten bei Nieselregen gezählt hat.
Dachdecker Bauklempner? Heißt: Da prallt viel Altes auf Neues. Klassische Ziegel logisch – aber Solar, Dämmung, Spezialbleche sind hier längst keine Exoten mehr. Die Baustellen reichen von den Altbauten der 60er (deren Dächer oft mehr Geheimnisse bergen als eine Pralinenschachtel nach Weihnachten) bis zu modernen Passivhäusern. Wer hier einsteigt, braucht mehr als bloß Kraft: Es ist der Mix aus Präzision und Improvisation, der den Unterschied macht. Meterware gibt es – aber Standardlösungen? Selten. Wind und Wetter? Unterschätzt. Wenn ich Kollegen aus anderen Regionen höre, die von „schönem Arbeitsklima“ sprechen, kommt mir manchmal nur ein kurzes Grinsen: Leverkusen-Luft heißt halt oft feucht, manchmal ruppig, immer herausfordernd.
Leverkusen ist eine Stadt im Spagat: Industrie, Rhein, viel Vorstadt, dazu Eigenheimsiedlungen – und überall Dächer, die nach Sanierung oder Umbau schreien. Der lokale Markt profitiert von der Nähe zu großen Unternehmen und einer relativ robusten wirtschaftlichen Ausgangslage. Aber: Es gibt kaum Leerstand, viele Dächer sind in die Jahre gekommen. Alle reden von Klimawende, doch für Dachdecker Bauklempner bedeutet das: Steildach bleibt, aber ohne Photovoltaik und High-Tech-Dämmung geht fast nichts mehr. Wer da im Spenglerhandwerk (Stichwort: Regenrinne, Gaubenverkleidung, Anschlüsse) fit ist, steht selten auf dem Trockenen – im übertragenen Sinne wenigstens. Manchmal frage ich mich, wie viele Heizkosten-Abrechnungen in Leverkusen schon dazu geführt haben, dass einer endlich das alte Blechdach sanieren lässt.
Die Zahlen sind kein Geheimnis: Wer als fertig ausgelernte Kraft – oder auch wechselweise mit Erfahrung aus dem Bauhandwerk – in Leverkusen einsteigt, landet meist irgendwo bei 2.700 € bis 3.200 € im Monat. Manche Betriebe zahlen besser, bei Spezialqualifikationen (Abdichttechnik, Arbeitsbühnen) oder viel Überstundeneinsatz sind auch 3.400 € bis 3.600 € drin. Mehr als ein solides Fundament, aber wer von Palästen fürstlicher Löhne träumt, wird enttäuscht. Was viele vergessen: Es gibt hierzulande gute Möglichkeiten, sich weiterzuqualifizieren. Ob Vorarbeiter, Meister oder Energieberater für Dächer – Richtung gibt's viele. Und die Nachfrage? Schwankt, klar. Aber derzeit suchen viele Betriebe händeringend Leute, die nicht bei jedem Regenschauer aus der Arbeit flüchten.
Wie oft bin ich in den letzten Jahren gefragt worden, warum ich „bei dem Wetter da oben“ arbeite. Manchmal weiß ich's selber nicht. Und dann wieder: Wer einmal auf einem Dach gestanden und gesehen hat, wie die Stadt im Morgengrauen glitzert, der versteht. Es ist kein Job für bequeme Stühle. Es schult Demut, Bodenständigkeit (auch wenn man weiter oben steht) – und gibt verdammt viel Stolz, wenn ein eigener Handstrich bleibt. Für Einsteiger oder Wechselwillige: Das ist kein Kinderspiel, aber eine Branche mit Rückgrat. Wer bereit ist zu lernen, zu schwitzen, manchmal zu fluchen und abends mit dreckigen Händen nach Hause zu gehen, findet hier Aufgaben, die nicht jeder kann – aber etliche gerne machen würden. Ob das jetzt eine Empfehlung ist? Sagen wir so: Dach über’m Kopf und eine Zukunftsperspektive. In Leverkusen gibt’s schlechtere Optionen.
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