Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
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Dieter Friedrichs Dach und Wand GmbH | 48356 Nordwalde
Kaum ein Beruf riecht nach so viel Handwerk wie Dachdecker Bauklempner – und das meine ich durchaus halb bewundernd, halb kopfschüttelnd. Wer in Hamm morgens durch die Altstadt läuft, sieht oft schon ab sieben die ersten Kaffeebecher auf den Gerüsten balancieren. Ehrlich: Manchmal frage ich mich, ob die Lebensversicherung der wichtigste Vertragsbestandteil dieses Jobs ist. Aber Schluss mit den Klischees – reden wir Tacheles: Was erwartet eigentlich Berufseinsteiger (und die ewigen „Was-kann-ich-noch-werden?“-Suchenden) hier im Revier auf dem Dach?
„Vielseitig“ ist so ein Modewort, aber beim Dachdecker Bauklempner passt es. Heute Schiefer decken – morgen Dachrinnen löten, übermorgen Wärmedämmung im Akkord. Hamm, mit seiner Mischung aus Gründerzeitfassaden, Nachkriegsbauten und immer neuen Energieeffizienzprojekten, verlangt den Trupps auf den Dächern so ziemlich alles ab. Moderne Abdichtungen? Klar. Ein uraltes Ziegelmodell aus den 60ern austauschen, weil jemand im Sanierungsfieber ist? Auch das. Gleichzeitig kann der Tag lang sein – und mit Pech nass, eisig oder brütend heiß. Karriere für Sonnenanbeter? Selten. Wer Sonnenbrand als Leistungsnachweis sieht, ist hier falsch.
So, und jetzt das Wort, das keiner mehr hören kann: Fachkräftemangel. Ich weiß. Trotzdem – in Hamm ist die Lücke spürbar. Während Industriejobs wanken und Logistik jeden Tag neue Gesichter braucht, brummt das Dachgewerbe weiter. Die Nachfrage nach energetischer Sanierung, Solarmodulen und Dachbegrünung macht’s möglich. Für Umsteiger und Einsteiger heißt das: Es wird gesucht! Allerdings – und das muss man sagen, auch wenn’s wehtut – nicht jeder, der mal eine Wasserwaage gehalten hat, besteht auf dem Dach. Der Beruf verlangt was. Körper, Kopf, ein resilienter Magen an windigen Tagen – und ein Händchen für Material, das sich nie so verhält, wie es auf dem Lehrblatt steht.
Geld? Spielt eine Rolle. Klar. Wer als Berufsanfänger startet, darf in Hamm realistisch mit 2.600 € bis 2.900 € rechnen. Nach 3, 4, 5 Jahren und etwas Spezialisierung – etwa im Bereich Blechverarbeitung oder Gründächer – klettern die Gehälter spürbar: 3.000 € bis 3.500 € sind keine Seltenheit (und je nach Betrieb auch mehr). Meisterbrief? Sprungbrett, keine Frage, mit 3.800 € bis 4.200 € durchaus auch ein Grund, früher aufzustehen. Aber (und das verschweigt einem keiner, der länger dabei ist): Wertschätzung gibt’s selten vom Dach, eher von Kollegen und Auftraggebern. Wer Applaus will, sollte in Hamm lieber Musiker oder Feuerwehrmann werden.
Wer glaubt, Dachdecker seien Technikskeptiker, irrt. Die Verlegung von Solar-Elementen, Dämmen nach EnEV, mobile Krane, digitale Aufmaßsysteme – längst Alltag, auch bei kleineren Betrieben in Hamm. Gleichzeitig: Hier spricht immer noch der Chef – und nicht Alexa. Tradition zählt, Bauklempnerei bleibt ein Beruf, bei dem Handarbeit prägt. Wer auf monotone Abläufe steht, sollte sich umorientieren. Maschinen entlasten, ersetzen aber selten den berühmten „Blick für’s Ganze“. Ein Dach, das dicht ist, isoliert, gut aussieht und lokale Wetterkapriolen aushält? Das machen echte Menschen, keine Algorithmen.
Manche schlappen nach der ersten Woche mit schmutzigen Hosen und Muskelkater zur Tür raus – „doch nicht mein Ding“. Andere bleiben (und wachsen über sich hinaus). Unterschätzt nicht den Stolz, wenn am Ende ein ganzes Viertel unter neuen Schindeln verschwindet. Hamm braucht keine Schönwetterhandwerker, sondern Leute, denen Regen, Wind und staunende Blicke von unten nichts ausmachen. Klingt anspruchsvoll? Ist es auch. Aber eben auch direkte, greifbare Arbeit – und in diesen Zeiten nicht das Schlechteste, was man sich wünschen kann.
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