Kusterer GmbH & Co Bedachungs KG | 35415 Pohlheim, 35415 Pohlheim
Wer morgens um halb sieben auf dem Dach eines Altbaus in Sachsenhausen steht, die Skyline im Rücken und eine Schar Tauben als Publikum – der merkt schnell: Im Berufsfeld Dachdecker Bauklempner gibt es keine seichten Übergänge. Entweder ist man mittendrin, oder man bleibt unten auf dem Gehsteig und schaut anderen bei der Arbeit zu. Das sage ich nicht aus romantisierter Baustellen-Lyrik, sondern aus respektvoller Distanz. Und ja, manchmal frage ich mich, ob jedes Berufsbild wirklich den richtigen Ruf hat. Der Dachdecker Bauklempner jedenfalls – eine Mischung aus Handwerk, Präzision und gelegentlicher Improvisationskunst – hat mehr zu bieten, als so mancher Schulabgänger oder Wechselwillige auf dem Papier vermuten mag.
Wer nach Frankfurt kommt, merkt schnell: Betonwüsten gibt es – aber von oben betrachtet lebt die Stadt von ihrer Mischung aus Tradition und Moderne. Genau dort spielt unser Handwerk eine Rolle, die oft unterschätzt wird. Bauklempner und Dachdecker sind dafür zuständig, neue Wohnkonzepte genauso abzudichten wie denkmalgeschützte Schieferfassaden und Kupferkirchtürmchen. Klingt trivial? Das täuscht. Die Materialvielfalt, von Zink über Titanzink bis hin zu Hightech-Beschichtungen, verlangt mehr als nur Muskelkraft und Schwindelfreiheit. Frankfurts Mix – Gründerzeitvillen neben Passivhaus-Neubauten, alles keine Seltenheit – lässt kaum Routine aufkommen. Langeweile? Fehlanzeige.
In vielen Köpfen schwirrt noch das Bild vom Dachdecker als schlichten Schindel-Ausleger herum. Aber die technischen Ansprüche steigen schnell – und damit auch die Verantwortung. Die Energiepreisdiskussion, städtische Klimaziele, der allgegenwärtige Fokus auf CO2-Reduktion: Wer nach Frankfurt blickt, sieht, wie die Nachfrage nach fachgerecht ausgeführten Solardächern, Wärmedämmung und cleveren Regenwassersystemen zulegt. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang. Pläne lesen, mit Bauleitungen kommunizieren, oft spontan Umbauten erledigen, weil hinter jeder Gaube eine Überraschung lauert. Und wenn mal wieder ein Herbststurm übers Land zieht, sind es genau diese Leute, die nachts auf dem Flachdach stehen, mit Stirnlampe und zwei Eimern Teer. Nicht, weil sie Superhelden wären – sondern weil der Job das verlangt.
Jetzt mal Butter bei die Fische: Die Gehälter in Frankfurt bewegen sich im Handwerk solider als in mancher strukturschwächeren Ecke der Republik. Einsteiger starten oft bei 2.500 € bis 2.800 € – durchaus realistisch, je nach Betriebsausrichtung, Auftragslage und Gewerkschaftsanbindung. Für erfahrene Kräfte, die ihr Metier wirklich beherrschen und nicht nur abkassieren, sind auch 3.200 € bis 3.600 € keine Utopie. Nicht zu vergessen: Zusatzverdienste bei Wochenendbereitschaften oder kniffeligen Sanierungsaufträgen. Das ist ordentlich – aber kein Goldesel, den man einfach so melkt. Die körperliche Belastung bleibt, die wackelige Wetterlage auch. Ich habe erlebt, wie Neulinge in der ersten Woche mit schmerzenden Händen und pochenden Oberschenkeln nach Hause schleichen. Aber, das versöhnt: Die Routine kommt, der Blick für die kleinen Stolpersteine auch. Und irgendwo zwischen Ziegelstapel und Kupferrohr wächst das Selbstbewusstsein, das jeder braucht, der in der Höhe Verantwortung übernimmt.
Ich sage es offen: Frankfurt ist nicht der Ort, an dem man träger Handwerkskunst nachtrauert. Es gibt Förderprogramme für Weiterbildungen, Betriebe kämpfen (teils verbissen) um den Nachwuchs – und die Technik marschiert weiter. Heute wird per Drohne vermessen, morgen vielleicht per 3D-Drucker die Dachgaube ausgedruckt. Da staunt selbst der Altgeselle. Wer bereit ist, sich auf neue Materialien, Maschinen und Montagemethoden einzulassen, findet laufend Schulungen, Meister-Lehrgänge, Spezialisierungen etwa Richtung Solartechnik oder Fassadenbau. Und wer zwischendrin glaubt, Routine sei alles – der irrt. Das echte Lernen hört nicht auf.
Dieser Beruf ist keiner für Drückeberger. Er verlangt Respekt vor Höhe, ein Händchen für Details – und durchaus eine Prise Trotzkopf. Wer es probiert, wird zwischen Hektik und Hammerblick, schrägem Regen und sonnendurchfluteten Morgen schnell merken: Frankfurt verlangt viel, gibt aber auch Raum für Entwicklung. Die Mischung aus traditionellem Handwerk, technischem Fortschritt und dem unnachgiebigen Puls der Großstadt macht aus dem Beruf Dachdecker Bauklempner mehr als nur eine Notlösung. Ob für Einsteiger oder Wechselwillige: Wer einmal oben war, weiß, warum es sich lohnt, dranzubleiben. Und manchmal, an einem windigen Freitagnachmittag im Herbst, fragt man sich dann: Bin ich verrückt, oder ist das hier vielleicht einer der ehrlichen Jobs, die es heute überhaupt noch gibt?
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