Airbus DS Airborne Solutions GmbH | Jagel
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Digital Masters GmbH | 20095 Hamburg
Cooper Advertising GmbH | 20095 Hamburg
Airbus DS Airborne Solutions GmbH | Jagel
Digital Masters GmbH | 20095 Hamburg
Cooper Advertising GmbH | 20095 Hamburg
Hand aufs Herz: Wer zum ersten Mal das Kürzel CPL hört, denkt vermutlich eher an eine verwirrende Gerätebezeichnung als an ein echtes Berufsbild mit Rückgrat. In Lübeck, dieser merkwürdig sympathischen Stadt zwischen Hafenhunger und Technologieträumen, bekommt CPL jedoch ein konkretes Gesicht. Die drei Buchstaben stehen – je nachdem, wen man fragt – für Control Process Logistics oder auch Control Panel Layout. Es geht um Fachkräfte, die zwischen Technik, Planung und Steuerung pendeln und die oft als unsichtbares Getriebe im industriellen Räderwerk agieren.
Für Berufseinsteiger und Quereinsteiger – und davon trifft man in Lübeck immerhin mehr, als die grauen Statistiker zugeben wollen – ist der CPL-Sektor ein durchaus seltsames Biotop. Einerseits kann man sich freuen: Die lokale Wirtschaft, von der Nahrungsmittelindustrie bis zu komplexen Maschinenbauern, sucht Leute, die technische Prozesse verstehen und gleichzeitig organisatorischen Durchblick haben. Andererseits: Routine und starre Tätigkeitsbeschreibungen findet man hier eher selten. Wer hier Fuß fassen will, muss flexibel bleiben, manchmal sogar uneitel neue Aufgaben annehmen, die der klassische Ausbildungsplan so gar nicht vorgesehen hat. Lübeck ist alles, nur nicht Berlin – hier mischen sich hanseatische Bodenständigkeit mit digitalem Ehrgeiz. Kurzum: Wer im Bereich CPL anheuert, sollte Lust auf Veränderung mitbringen, denn die regionale Industrie setzt zunehmend auf Prozessdenken statt Silowissen.
Typisch CPL, jedenfalls nach dem, was die Kollegen so berichten: Die Wochenagenda gleicht mehr einem wilden Puzzle aus Qualitätskontrolle, Projektkoordination, Prozessoptimierung – und dem spontanen Eingreifen, wenn in der Produktion mal wieder nichts so läuft wie auf dem Papier. Die Anforderungen? Abhängig von der konkreten Branche schwingt hier meist ein Hauch von Zahlenaffinität, IT-Kompetenz, technischem Verständnis und organisatorischer Disziplin mit. Langeweile? Schwer vorstellbar.
Ich gebe zu: Manchmal reichen Formalqualifikationen allein nicht aus. Oft entscheidet das berühmte Bauchgefühl im Betrieb über die nächste Beförderungsrunde. Besonders für jene, die sich gerade frisch von der Schulbank oder aus einem anderen Job hierher wagen: Die Bereitschaft, eigene Fehler zuzugeben und den Kollegen zuzuhören – das bleibt ein unterschätzter Hard Skill.
Jetzt aber Butter bei die Fische, wie der Norddeutsche so schön sagt: Was kommt hier am Monatsende wirklich raus? Einstiegsgehälter für CPL-Fachkräfte in Lübeck rangieren – so ab 2.800 €, je nach Unternehmen und Qualifikation. Wer Erfahrung mitbringt oder sich in Richtung Prozessoptimierung oder Automatisierung spezialisiert, kratzt auch mal an den 3.600 €. Die Gehaltsschere klafft hier allerdings nicht ganz so dramatisch wie in Großstädten. Lübeck ist, trotz allem, noch ein Arbeitsmarkt mit Herz statt mit Hochglanzkurve. Klar, mehr geht immer. Aber der ganz große Gehaltssprung bleibt selten – es sei denn, man entwickelt ein Händchen für Spezialaufgaben oder komplexe Leitsysteme.
Was viele unterschätzen: Weiterbildung wird in diesem Sektor nicht nur toleriert, sondern tatsächlich gefordert. Wer in Lübeck im CPL-Bereich arbeiten will, setzt sich zwangsläufig mit Digitalisierungsprojekten, Lean-Management-Methoden oder branchenspezifischer Software auseinander. Die Unternehmen erwarten keine Überflieger, aber einen gewissen Biss. Und die Bereitschaft, auch nach Feierabend mal an einer Schulung teilzunehmen – das ist längst zum Alltag geworden. Die regionalen Bildungsträger bemühen sich durchaus, passende Module bereitzustellen. Es wäre schön, wenn sie die Sprache der Praxis öfter sprechen würden – manchmal, aber das ist vielleicht nur meine persönliche Marotte, bleibt das Angebot zu „akademisch“ für den rauen Werksalltag.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Standort. Lübeck mag nicht avantgardistisch wirken, zieht aber zahlreiche mittelständische Betriebe mit langer Tradition an. Wer einmal Teil dieses Netzwerkes geworden ist, merkt schnell: Beziehungen zählen hier noch was, und ein ehrlich gemeintes „Moin“ im Flur öffnet mehr Türen als LinkedIn-Profile oder digitale Visitenkarten. Die Mobilität am Arbeitsmarkt ist hoch – im positiven wie im negativen Sinn. Wer will, kann wechseln. Wer bleibt, baut sich sein eigenes Fachgebiet sozusagen nebenbei.
Unterm Strich? CPL in Lübeck ist weder glamourös noch so behäbig, wie mancher annimmt. Es ist ein Berufsfeld für Leute, die lieber mitdenken als glamourn, die nicht vor komplexen Aufgaben und Umwegen zurückschrecken. Wer bereit ist, auch mal eigene Vorstellungen über Bord zu werfen und sich auf das Lübecker Zusammenspiel von Altbewährtem und Neuerfindung einlässt, findet hier ein Arbeitsumfeld, das, nun ja – mehr ist als nur ein weiteres Kürzel.
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