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Manchmal stolpere ich über Abkürzungen, die mehr versprechen als sie auf den ersten Blick verraten. „CPL“ – das klingt zunächst nach einem Code, einem Rätsel oder einem Jobtitel zwischen Schraubenschlüssel und Digitalmodul. Aber im Augsburger Raum verbirgt sich dahinter tatsächlich eine Berufsrealität, die technisches Know-how, Präzision und Nervenstärke verlangt. CPL: Control, Prozess, Logistik – eine jener Schnittstellenpositionen, die zwar selten mit Applaus starten, aber ohne die so manches Förderband einfach stillstehen würde.
Was bedeutet das nun konkret für alle, die sich gerade an der berühmten Schwelle vom Wissen zum Tun wiederfinden? In Augsburg ist die Antwort vielschichtig. Wer im Bereich CPL arbeitet, bewegt sich meist irgendwo im Industriequartett: Maschinenbau, Automobilzulieferer, Logistikzentren oder – ganz ehrlich – in diesen Hybridbetrieben, die ein bisschen von allem sind. Aufgaben? Nun ja, mit Versprechen auf Abwechslung wird nie gespart. Es geht um Steuerung von Produktionsprozessen, Koordination von Materialflüssen, Qualitätssicherung in Echtzeit. Klingt luftig? Tatsächlich steht man häufig mit beiden Füßen auf Hallenboden, den Blick abwechselnd zur Schaltkonsole und ins ERP, immer auf der Suche nach dem Punkt, an dem es (wie man in Augsburg sagt) „geschmeidig laufen muss“.
Die Anforderungen? Wenn ich es auf den Punkt bringe: Wer gerade aus der Ausbildung kommt, merkt schnell – ohne solides Verständnis für technische Abläufe, digitale Schnittstellen und eine gewisse Routine im Umgang mit Menschen wird es zäh. Die viel beschworene Interaktion zwischen Mensch und Maschine findet hier tatsächlich statt, manchmal auch als Kampf. Klar, Augsburg ist stolz auf seine Tradition in Produktion und Technik. Aber was viele unterschätzen: Die Digitalisierung verändert auch in der Region die Handlungsabläufe. Neue Anlagen brauchen mehr als Muskelkraft und Routine. Immer öfter geht es darum, Datenströme zu lesen – oder besser noch, zu überlisten –, Prozesskettenglieder zu erkennen, bevor sie reißen, und ab und an den berühmten kühlen Kopf zu behalten, wenn etwas stillsteht und der Vorgesetzte nervös anklopft.
Und was ist mit der Kohle? Wer mit Zahlen tanzt, will wissen: Fürs Einsteigen in Augsburg sind Gehälter im Bereich von 2.800 € bis 3.300 € möglich, selten darunter, nach oben variiert es mit Erfahrungsjahren, Zusatzqualifikationen – und, seien wir ehrlich, auch mit der eigenen Verhandlungshärte. Nach dem dritten Jahr, mit den ersten Verantwortungsschatten auf den Schultern, rutscht man nicht selten Richtung 3.500 € bis 3.900 €, vorausgesetzt technisches Interesse weicht nicht schnöder Routine. Wer dann noch Weiterbildung nicht als lästiges Pflichtprogramm, sondern als Chance begreift (ja, das Wort Chance hat hier eine Prise Augsburger Skepsis verdient), kann in Richtung Prozessplanung oder technisches Management andocken. Die Region bietet einiges, von überbetrieblichen Kursen bis zu Spezialmodulen an Technikschulen. Doch – Hand aufs Herz – der eigentliche Unterschied liegt meist in der Haltung: Wer sich nur treiben lässt, spürt den Gegenwind deutlicher.
Was ich aus Beobachtung sagen kann: Der Fachkräftemarkt ist in Augsburg keineswegs ein Selbstläufer. Einerseits gibt es solide Industriebasis, große Betriebe suchen regelmäßig Nachwuchs. Aber wer wechselt, merkt schnell: Erwartungen sind hoch, der Anspruch an Selbstorganisation und Weiterbildung wächst mit jeder Prozessumstellung. Eine gewisse Beweglichkeit im Kopf ist nötig, weil ein „Das haben wir immer schon so gemacht“ schneller ausmustert, als man sich die Sicherheitsschuhe anziehen kann. Andererseits – und das ist vielleicht typisch für den Standort – gibt es eine unterschwellige Loyalität in Firmen, die den langen Atem belohnt. Wenn man sich also fragt, ob ein Wechsel in den CPL-Bereich in Augsburg ein Sprung ins Ungewisse ist: Sicher, etwas Unsicherheit bleibt immer. Aber wer Technikaffinität, Pragmatismus und die Bereitschaft zu gelegentlicher Improvisation mitbringt, findet mehr als nur einen „Job mit Zahlen“.
Manchmal denke ich: CPL in Augsburg – das ist der Beweis, dass kluge Hände, schnelle Auffassungsgabe und ein Schuss Beharrlichkeit mehr wiegen als eine perfekte Vita auf Papier. Man muss die Mischung mögen: Hautnah am Prozess, mit der Option, auch mal digital übers Ziel hinauszuschießen. Wer das sucht: Willkommen in der Wirklichkeit, im besten Sinne dieses vielschichtigen Berufs. Oder, wie man in meiner Nachbarschaft sagt: „Da kommt's auf jeden Einzelnen an.“
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