Controlling Jobs und Stellenangebote in Oberhausen
Beruf Controlling in Oberhausen
Controlling in Oberhausen: Zwischen Zahlen, Strukturwandel und dem sausenden Puls der Region
Wenn man den Begriff „Controlling“ in Oberhausen fallen lässt, auf einer der kantigen Stahltreppen der alten Zeche etwa, reagieren die Leute unterschiedlich. Die einen denken an Excel-Tabellen und glatte Zahlenkolonnen, die anderen an Kontrollfreaks und stramme Prozesse – keines davon trifft es wirklich. Denn Controlling hier, zwischen Emscher und Centro, ist weit mehr als das bloße Addieren und Subtrahieren. Es ist, wenn man mich fragt, ein Beruf wie geschaffen für die, die gern zwischen den Stühlen sitzen: Analyst, Berater, Moderator und stiller Krisenmanager in einer Person. Aber der Reihe nach.
In Oberhausen, einer Stadt, die sich noch nie einfach so beugen ließ, fühlt sich der Beruf Controllerin oder Controller irgendwie geerdeter an als anderswo. Kein Zufall: Die lokale Wirtschaft ist traditionell geprägt von Industrie, Logistik – seit ein paar Jahren drängen auch Dienstleister und Start-ups nach. Derjenige, der hier die Finanzen im Griff behält, muss zäher sein als der Durchschnitt. Wer mit dieser Landschaft arbeitet, sieht sich einem Branchenmix gegenüber, der es in sich hat: Konzernstrukturen im Chemiestandort Holten, schlanke Mittelständler in Alt-Oberhausen oder die wendigen Einzelhändler und Technologie-Spinner im Schatten des Gasometers – alle ticken anders, alle brauchen ihren eigenen Zugang zur Welt der Zahlen. Da kann man sich als Controller nicht hinter starren Methoden verstecken. Praktische Intuition ist Gold wert.
Apropos Intuition: Wer einsteigt, merkt schnell, dass Controlling hier weniger mit Hierarchie-Geplänkel zu tun hat als anderswo. Oberhausener Unternehmen suchen keine Dinosaurier, die ihr Zahlenwerk wie einen Schrein bewachen. Vielmehr werden kommunikative Fachkräfte gebraucht, die Verbindungsstellen schaffen – zwischen Produktion und Geschäftsleitung, Einkauf und Vertrieb. Die Anforderungen wachsen. Automatismen, wie sie in manchen Großunternehmen außerhalb des Ruhrgebiets längst alles dominieren, sind hier (noch) nicht flächendeckend Standard. Dennoch: Die Digitalisierung wühlt eben auch das Controlling auf. Wer die gängigen ERP-Systeme handhaben kann und keine Panik bei „Predictive Analytics“ bekommt, ist klar im Vorteil. Ich wundere mich eigentlich, wie sehr technologische Fähigkeiten inzwischen das Mindset prägen. Hätte mir das jemand vor zehn Jahren prophezeit – ich hätte müde gelächelt.
Und dann das liebe Geld. Reden wir Tacheles: Einsteiger fangen selten ganz unten an, aber auch keine Millionensegen. Das monatliche Minimum fängt erfahrungsgemäß bei etwa 2.800 € an, wobei Berufserfahrene – je nach Branche und Ausstattung des Arbeitgebers – durchaus zwischen 3.300 € und 4.200 € kraxeln können. Einzelne Branchen sprengen diese Grenzen gelegentlich nach oben, oft auf Kosten der Work-Life-Balance. Ehrliche Frage: Wie hoch will man? Und wie viel will man geben? Jede Entscheidung hat ihren Preis. Wenn ich auf mein Netzwerk schaue, sehe ich, dass Jobsicherheit in Oberhausen durchaus noch ein Argument ist. In Großkonzernen mag es die goldene Käseglocke geben; hier im Mittelstand muss man flexibel bleiben und darf trotzdem hoffen, nicht bei jedem Konjunkturhusten vor die Tür gesetzt zu werden.
Nicht zu unterschätzen ist die Bedeutung von Weiterbildung. Früher war es wie ein Naturgesetz: Eine solide Ausbildung, vielleicht ein betriebswirtschaftliches Studium – und dann einfach weitermachen. Heute? Wer die Augen offenhält, entdeckt in Oberhausen zahlreiche Programme zur Spezialisierung – von Vertiefungen im Kostenmanagement über die Integration neuer Rechnungslegungsstandards bis zu Zertifikaten in Datenanalyse. Klingt trocken? Mag sein. Aber die Nähe zu Bildungszentren in Duisburg oder Essen befeuert den Innovationsdrang. Manche sehen in Weiterbildung eine Last, andere die einzig wahre Währung der eigenen Beschäftigungsfähigkeit. Ich zähle zu Letzteren.
Ach so – eines noch: Controlling ist selten eine Bühne für die ganz lauten Typen. Es ist ein Job für Realisten, denen es nicht zu schade ist, auch mal ein knallhartes „Nein“ auf Papier zu bringen oder einen Vorstand mit unbequemen Zahlen zu konfrontieren. Wer in Oberhausen arbeitet, lernt, dass Kommunikation keine Einbahnstraße ist. Dass man hier Menschen begegnet, die Klartext reden, auch in der Verwaltung. Und dass am Ende des Tages nicht die schönste Excel-Tapete zählt, sondern ob ein Unternehmen sich im Sturm behaupten kann – mit Menschen, die Fakten liefern, aber auch mal Herz zeigen. Wer das kann, der ist in dieser Stadt (und diesem Bühnenbild) genau richtig aufgehoben.