Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS | 53757 Sankt Augustin
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | 50667 Köln
secunet | 45127 Essen
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Wer sich nach Oberhausen verirrt – und das glaubt man kaum, aber es passiert! –, denkt wohl zuerst an Schwerindustrie, vielleicht noch an die Neue Mitte oder den eigenwilligen Mix aus Ruhrpott-Charme und Einkaufszentrum-Architektur. Doch unter der rauen Oberfläche hat sich eine kleine, eigensinnige Szene herausgebildet: Computerlinguistik. Klingt exotisch? Ist es im Kontext des Reviers vielleicht auch, aber definitiv nicht abgehoben.
Was machen Computerlinguist:innen überhaupt? Kurz gesagt: Sie sind Brückenbauer. Zwischen Sprache, wie Menschen sie sprechen, denken oder verschriftlichen, und Maschinen, die damit im besten Fall halbwegs sinnvoll umgehen können. Das reicht von Sprachassistenten, die im Callcenter der Stadtwerke Oberhausen nicht nach dem dritten „Bitte wiederholen Sie Ihre Eingabe“ aufgeben, bis hin zu Werkzeugen, mit denen Ärzte, Justiz oder das kommunale Bildungswesen unhandliche Dokumente durchsuchbar machen. Alteingesessene Informatiker schmunzeln manchmal – „Textanalyse, das kann doch jeder!“ – aber der Teufel steckt im grammatischen Detail, das merkt man schnell.
Der Reiz, sich als Berufseinsteiger:in hier ins Getümmel zu stürzen, offenbart sich erst auf den zweiten Blick. Sicher, Berlin, München oder Köln haben größere Tech-Spielplätze. Aber Oberhausen punktet mit einer eigenartigen Mischung aus Bodenständigkeit und fast anarchischer Experimentierfreude. Viele Unternehmen aus Logistik, Industrie oder Verwaltung ringen damit, ihre Dokumente, Anfragenströme oder Kundenkommunikation maschinengerecht zu machen. Es gibt, das höre ich oft, keine „klassischen“ Computerlinguistik-Jobs hier – dafür aber Projekte und Schnittstellenpositionen, die nach klugen Sprachnerds lechzen, und oft mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit Leute aus Philologie, Informatik oder gar Mathematik ins Boot holen. Einmal, da saß ich in einem Workshop, da schien keiner so recht zu wissen, ob wir einen Server oder einen Satzbaufehler debuggen. Willkommen im Alltag.
Was muss man mitbringen? Pragmatismus, definitiv, und keine Scheu vor Branchen, die verbal eher mit Zeugnissen als mit Versen umgehen. Wer denkt, in Oberhausen fände der Technologie-Transfer nur im Museum Eisenheim statt, unterschätzt die Dynamik mittlerer Unternehmen, die NLP-Tools für ihre eigene Automatisierung suchen. Hier entsteht kein Mainstream, sondern eine Art anwendungsgetriebener Bastelgeist: Heute Metadaten für Industrieanlagen katalogisieren, morgen an der Formulargestaltung für Sozialämter tüfteln – selten glänzender Lebenslaufstoff, aber oft verdammt praxisnah. Immerhin, das Gehaltsniveau? Die Spanne ist breit, realistisch bewegt man sich, je nach Abschluss und Erfahrung, zwischen 3.200 € und 4.300 € monatlich. Mit Spezialwissen, etwa in Machine Learning oder semantischer Suche, lässt sich das in Richtung 4.800 € bis 5.200 € aufstocken – aber da muss schon etwas mehr als Parser-Bastelei im Portfolio stecken.
Und Weiterbildung? Ja, gibt’s, allerdings meist im Verbund mit Nachbarstädten, Fachhochschulen oder gelegentlichen Fortbildungen der Industrie- und Handelskammer. Was viele unterschätzen: Die eigentliche Weiterbildung findet oft informell statt, im Austausch mit IT-Teams, im Versuch-und-Irrtum-Modus am existierenden System, manchmal schlicht durchs Diskutieren mit Kolleg:innen, die gern auch mal querdenken. War nicht immer mein Ding, ehrlich gesagt, aber ich habe schätzen gelernt, wie sehr ein Dreizeiler im Hausflur die Lösung eines mehrsprachigen Suchproblems beschleunigen kann.
Mein Fazit für alle, die sich vorstellen können, in Oberhausen mit Sprache zu jonglieren, ohne sich im philosophischen Elfenbeinturm zu verlieren: Hier gibt’s viel Unfertiges. Wer Abenteuer im Kleinformat mag, keine Angst davor hat, sich mit ERP-Systemen und Schnodderdeutsch auseinanderzusetzen, und vielleicht sogar Freude daran findet, zwischen Werkstor und Whiteboard zu pendeln – der kann hier keine goldene Karriereleiter erklimmen, aber ein Stück Ruhrpott-Realität mitgestalten. Oder auch einfach nur Spaß an der schiefen Grammatik in den Aktenordnern haben. Zumindest manchmal.
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