Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) | 50667 Köln
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Explicatis | 50667 Köln
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Die Sache mit der Computerlinguistik ist so eine Gratwanderung – zumindest empfinde ich das. Hier stolpern Geisteswissenschaft und Informatik einträchtig Seite an Seite durch die Flure mittelständischer Softwarefirmen oder universitärer Labore – auch in Mönchengladbach, das für die meisten erst mal nach Borussia klingt, weniger nach Forschung an künstlicher Sprache. Aber der Eindruck täuscht. Gerade im Dunstkreis der rheinländischen Digitalwirtschaft ist das Berufsfeld inzwischen fest verankert. Man muss nicht in Berlin oder München sitzen, um etwas zu bewegen. Eigentlich fast schon ein Vorteil, dass in Mönchengladbach die Netzwerke kleiner und die Wege kürzer sind – ein bisschen wie auf dem Marktplatz, auch wenn dort eher selten über neuronale Netze diskutiert wird.
Das Aufgabenprofil ist ein wilder Mix: Wer hier arbeitet, entwickelt zum Beispiel Sprachmodule für Chatbots, baut Klassifikationsmodelle für den regionalen Mittelstand oder tüftelt an Übersetzungstools, die endlich das Kauderwelsch aus dem Maschinenraum ins Deutsche bringen. Und zwar so, dass es auch die Verwaltung versteht. Kein Hexenwerk, manchmal aber auch kein Zuckerschlecken. Viele unterschätzen, wie eng Sprachkompetenz und mathematisches Handwerk ineinandergreifen. Zwei Fremdsprachen im Lebenslauf genügen für die meisten Herausforderungen nicht – aber ohne das feine Ohr für Grammatik und Kontext bleibt man in der Technik stecken. Oder umgekehrt: Wer Machine Learning beherrscht, aber kein Gefühl für Ambiguitäten hat, programmiert sich ins Nirvana der Sprachlogik. Die bitteren Erfahrungen macht irgendwann jede:r im Beruf. Vielleicht ist die eigentliche Kunst gerade das: mutig zu jonglieren, statt sich auf eines festzulegen.
Geld spricht, auch in Mönchengladbach. Vielleicht nicht so laut wie im Zentrum der deutschen Tech-Szene, aber immerhin. Einstiegsgehälter bewegen sich meist im Bereich von 3.000 € bis 3.400 € monatlich. Mit ein paar Jahren Erfahrung, vielleicht einem Master und Nerven wie Drahtseile – ja, denn Termindruck und Schnittstellenchaos gibt’s auch hier – steigen die Gehälter oft auf 3.500 € bis 4.200 €. Große Sprünge nach oben? Nun, die sind eher rar. Dafür gibt es im Westen unaufgeregte Arbeitgeber, teils aus der Industrie, zunehmend aber auch Agenturen und Start-ups, die auf Digitalisierung setzen. Manchmal fragt man sich, wie viel Sprungbrettpotenzial in Mönchengladbach steckt. Manchmal wirkt es wie eine Dauerbaustelle. Hängt wohl davon ab, wie sehr man das rheinische Understatement schätzt. Oder, ob man schon erlebt hat, wie in Großstadt-Firmen alles zweimal erklärt werden muss, weil niemand die gleiche Sprache spricht – im übertragenen und im fachlichen Sinne.
Was viele nicht sehen: Gerade im produzierenden Gewerbe und bei den Hidden Champions in der Region wird Sprachverarbeitung gebraucht. Das ist keine steile These, das ist Beobachtung. Qualitätssicherung, automatisierte Berichte, Chatbots im Support – seit Corona ist die Digitalisierung bei den ehemaligen Technikskeptikern angekommen. Für Berufseinsteiger heißt das: Wer offen ist für Branchen, die erstmal trocken klingen, kann Chancen wittern, lange bevor sie zum Hype werden. Klar, nicht jeder Traumjob kommt mit glänzender Fassade. Manchmal sitzt man im Großraumbüro neben einem SAP-Berater, manchmal beim Kunden am Werktor, diskutiert über Schichtpläne und Datenbanken. Aber wer Sinn darin sieht, Sprache zwischen Maschine und Mensch zu übersetzen, wird eben gerade hier gebraucht – und oft für Projekte, die später weit über den Standort hinaus Wirkung zeigen. Klingt pathetisch? Mag sein. Aber ich hab schon erlebt, wie aus einer Idee am Kaffeetisch ein neues Auswertungstool entstand, das heute für vier regionale Firmen arbeitet. Rheinische Bodenhaftung trifft Innovationsfreude.
Wer einmal in dem Bereich Fuß gefasst hat, kann sich über mangelnde Entwicklungsmöglichkeiten kaum beschweren. KI-Technologien, neue Frameworks, semantische Verfahren – langweilig wird’s selten. Ein wenig Demut schadet allerdings nicht: Die Innovationsgeschwindigkeit ist hoch, vieles, was heute gefragt ist, kann nächste Woche schon wieder passé sein. Wer also meint, mit dem Uni-Zeugnis alles zu wissen, sitzt schneller auf dem Abstellgleis, als ihm lieb ist. Mein Rat – sofern ich mir anmaßen darf, einen zu geben: Bleibt neugierig, testet Neues, reißt fachliche Mauern ein. Gerade in Mönchengladbach, wo sich die Dinge manchmal nur langsam ändern, eröffnen sich dort die besten Projekte, wo Flexibilität wichtiger ist als ein perfekter Lebenslauf. Und ja: Manchmal macht die Arbeit einfach nur Spaß – auch, wenn’s keiner so richtig glauben will.
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