Beckhoff Automation GmbH & Co. KG | 33415 Verl
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Alexander Binzel Schweisstechnik GmbH & Co. KG | 35418 Buseck
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Stellen wir uns kurz vor, wie man auf die Idee kommt, Co Pilot zu werden. In Kassel, einer Stadt, die für viele kaum mit Luftfahrt assoziiert ist, taucht schon die erste Schieflage des Berufsbilds auf. Wer hier als frischgebackene oder wechselbereite Fachkraft diesen Weg einschlägt, kennt vermutlich beides: den Kindheitstraum vom Fliegen – und die kleinen Stolpersteine, die eine mitteldeutsche Region zu bieten hat. Die Realität? Hart, anspruchsvoll, aber definitiv nicht farblos.
Der Berufsalltag eines Co Piloten ist in Kassel ein schillernder Spagat. Nicht immer fliegen die Jets im Viertelstunden-Takt, der Regionalairport hat seine Größenbegrenzungen, und die Strecken sind… nun ja, überschaubarer als in München oder Frankfurt. Trotzdem – oder gerade deshalb – sind die Anforderungen an Co Piloten alles andere als nebensächlich. Technisches Wissen, Teamfähigkeit auf engem Raum, immer wieder diese feinnervige Abstimmung mit einem Kapitän, der je nach Laune Mentor, Kritiker oder beides zugleich sein kann. Und dann die Systemchecks: kein Handgriff nach Schema F, sondern waches Mitdenken. Oft frage ich mich, warum viele unterschätzen, wie hoch die Verantwortung schon auf dem „rechten Sitz“ ist. Vielleicht, weil die Literaturlandschaft so wenig zwischen Vorabendserien und Karriereträumen changiert. Und hier? Hier zählt echtes Situationsgefühl – und, nicht zu vergessen, ein gewisses Maß an Humor.
Die große Frage, die sich Berufseinsteigerinnen und Quereinsteiger aus Kassel stellen dürften: Lohnt sich das? Ein nüchterner Blick auf das Gehaltsgefüge ist schnell gemacht. Der Einstieg bewegt sich meist zwischen 2.800 € und 3.200 € – je nach Arbeitgeber, Flugstunden und Zusatzqualifikationen. Mit wachsender Erfahrung, vielleicht nach drei oder vier Jahren im Cockpit, können 3.700 € bis 4.200 € drin sein. Die Spanne zeigt: Es hängt nicht nur von der Lizenz, sondern auch von der persönlichen Einsatzbereitschaft ab – und mit Verlaub gesagt, manchmal ganz profan vom Glück. Doch nicht verwechseln: Die Romantik des Fliegens hebt das Konto nicht automatisch in den Himmel. Einige vergessen, dass die Tagesrandzeiten, wechselnde Rhythmen und die bekannte Crew-Dynamik Nerven kosten, die am Monatsende nicht direkt als Zulage auf die Lohnabrechnung wandern.
Kassel selbst ist für den Co Pilot in doppelter Hinsicht ambivalent. Einerseits gibt es das solide, wenn auch überschaubare regionale Luftverkehrsklima – kleine Charteranbieter, ein paar Geschäftsflieger, und immer wieder Punkteinsatz bei Sonderflügen (man kennt sich, man begegnet sich). Andererseits stehen technologische Umbrüche bevor, Stichwort nachhaltige Aviation, Digitalisierung im Wartungs- und Flugprozess und die beinahe nervende Taktzahl neuer EASA-Regularien. So ein Umdenken geht auch an Kassel nicht vorbei. Wer seinen Einstieg nicht als Endpunkt betrachtet, sondern sich immer wieder fortbildet – vielleicht im Bereich moderner Assistenzsysteme oder bei zweimotorigen Typenzulassungen –, findet auf Dauer mehr Spielraum. Wer stehenbleibt, gerät ins Abseits. Das spürt man spätestens dann, wenn eine regionale Airline betriebsintern aufrüstet: Wer digital abgehängt ist (hallo, Flugsimulatoren und Paperless Cockpit), hat schon verloren. Also: Bewegung, nicht nur im Flugplan.
Doch bei all den Herausforderungen – und, ja, gelegentlichen Selbstzweifeln –, der Beruf bringt etwas, das selten nüchtern analysiert wird: den besonderen Teamspirit kleiner Crews, diesen instinktiven Schulterschluss, wenn ein Unwetter am Horizont droht oder auf einer spontanen Ersatzroute alles improvisiert werden muss. Gerade in Kassel entsteht – trotz aller Beschränkungen – eine eigentümliche Kollegialität. Nicht als lautes Schulterklopfen, sondern als stilles, beinahe grimmiges Einverständnis: “Wir kriegen das schon hin.” Vielleicht ist das gerade der heimliche Reiz. Wer Co Pilot in Kassel wird, braucht ein dickes Fell, etwas Abenteuerlust – und darf das Träumen nicht ganz verlernen. Ob das nun ein Märchen vom Fliegen ist? Vielleicht. Aber eines, das mit beiden Beinen am Boden beginnt. Und am Ende zählt: nicht jeder ist für diesen Spagat geschaffen. Wer ihn meistert, ist es umso mehr.
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