Hackforth Holding GmbH & Co. KG | Herne
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Co-reactive GmbH | 40699 Erkrath
REIFENHÄUSER GmbH & Co. KG Maschinenfabrik | 50667 Köln
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Menschen, die von den Cockpits dieser Welt träumen, denken selten an das Ruhrgebiet. Und doch, wer sich in Gelsenkirchen für den Beruf als Co-Pilot entscheidet, landet mitten in einer Region, die einiges mehr zu bieten hat als nur die ständige Staubwolke aus vergangenen Kokerzeiten. Hier wird nüchtern gearbeitet – aber auch nie ohne eine Portion Herz und einen Hang zum Improvisieren. Vielleicht klingt das pathetisch. Aber wer je einen Flieger bei dichtem Nebel gelandet hat (Zugegeben: meistens im Simulator), weiß, wie viel handfeste Nervenstärke und schnörkelloses Teamplay zur Grundausstattung gehören. Abgehoben ist hier niemand – im wahrsten Sinne.
Bemerkenswert: Der Einstieg in den Job des Co-Piloten, gern offiziell als „Erster Offizier“ deklariert, ist längst kein Privileg für privilegierte Abenteurerkinder mehr. Die Realität? Anspruchsvolle duale Ausbildung, zahlreiche Simulator-Stunden, medizinische Checks, Sprachtests, dazu endlose Checklisten, Checklisten für Checklisten – und schweißtreibende Tests zur Stressresistenz. Gerade in Gelsenkirchen, wo die Nähe zu mittleren Verkehrsflughäfen und Frachtknotenpunkten zählt, ist der Alltag selten Routine. Der typische Co-Pilot ist hier oft auf Mittelstreckenrouten oder im Frachtverkehr unterwegs. Charterflug, Cargo, gelegentlich ein Sprung zur Nordsee – aber bitte pünktlich, effizient, sicher. Und das, obwohl die meisten morgens mit derselben müden Mine in den Beruf starten wie jeder andere im Pott.
Wie steht’s aktuell um den Bedarf? Sagen wir so: Nach den Einbrüchen der letzten Jahre schien kurz mal Durchatmen angesagt, jetzt kommt langsam wieder Schwung rein. Der Fachkräftemangel sitzt auch der regionalen Luftfahrtbranche im Nacken. Zugleich laufen Zyklen der Digitalisierung heiß: Flugzeugführer mit digitalen Skills, Fit in Cockpit-IT und Datenanalyse? Klare Wettbewerbsvorteile. In Gelsenkirchen, zwischen Essener Flughafen, Dortmund, Düsseldorf und diversen Unternehmen für Luftfahrttechnik, entstehen Nischen für Spezialisten mit flexiblem Know-how. Spannend: Wer zusätzlich Erfahrung bei der Instandsetzung hat (Stichwort: Line Maintenance), wird gern genommen und kann sich vor Aufgaben kaum retten. Luxusjob? Nur bedingt – immerhin sind die Dienstpläne selten berechenbar, Freizeit ist ein dehnbarer Begriff und die Arbeitszeiten machen Freunde außerhalb der Branche gelegentlich ratlos.
Da sind sie wieder, die Fragen um Geld und Anerkennung. Das Einstiegsgehalt für Co-Piloten in der Region schwankt. Konservativ gerechnet: 2.800 € bis 3.800 € zum Start, bei größeren Airlines oder mit Sonderzulagen kann das erste „echte“ Monatsgehalt rasch auf 4.000 € klettern. Klar, Lufthansa-Standard wird im Ruhrgebiet selten erreicht. Aber: Wer technische Zusatzausbildungen nachweist oder sich in Fracht spezialisieren kann, der kommt mittelfristig auf 4.500 € bis 5.600 €. Gesellschaftlich? Viel Respekt, wenig Verständnis. „Ganz schön viel Risiko für ein paar Knöpfe drücken“, höre ich öfter am Stammtisch – ein Klischee, das sich hartnäckig hält. Tatsächlich verlangt der Beruf eine Mischung aus mentaler Belastbarkeit, mathematischem Grips und der stoischen Ruhe, die man ansonsten bei Schachspielern antrifft.
Was viele unterschätzen: Weiterbildungsmöglichkeiten für Co-Piloten wachsen gerade im Mittleren Ruhrgebiet kräftig nach. Kooperationen zwischen Flugschulen, technischen Hochschulen und Frachtunternehmen – in Gelsenkirchen gibt’s inzwischen spezialisierte Trainings für Aviation Safety, Cockpit-Management oder gar Mensch-Maschine-Schnittstellen. Wer offen für technologische Neuerungen wie automatisierte Flugsysteme ist oder sich in digitale Tools eindenken kann, verschafft sich deutlichen Vorsprung. Kurios: In manchen Kursen begegnet man alten Hasen, die nach Jahrzehnten „mal eben“ den Sprung zur Drohnentechnik wagen.
Was bleibt? Der Beruf Co-Pilot, speziell in Gelsenkirchen, verlangt Neugier und Leidensfähigkeit – und, nicht zu unterschätzen: die Fähigkeit, morgens um fünf ein gepflegtes „Moin“ rauszupressen, egal wie spät der letzte Feierabend war. Wer Freude am Teamwork hat, sich durch wechselnde Technik nicht kirre machen lässt und auch mal ungewöhnliche Schichten für einen soliden Lohn in Kauf nimmt, findet hier seinen Platz. Ist es glamourös? Nein. Ist es abwechslungsreich? Auf jeden Fall. Und das ist am Ende vielleicht das Beste, was ein Job bieten kann.
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