BRUSS Sealing Systems GmbH | 22955 Hoisdorf
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Sennheiser electronic GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
Amcor | RPC Verpackungen Kutenholz GmbH | 27449 Kutenholz
tesa SE | 20095 Hamburg
Lippold GmbH | 20095 Hamburg
BRUSS Sealing Systems GmbH | 22955 Hoisdorf
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Amcor | RPC Verpackungen Kutenholz GmbH | 27449 Kutenholz
tesa SE | 20095 Hamburg
Lippold GmbH | 20095 Hamburg
Wer morgens durch die Lübecker Gewerbegebiete fährt – sagen wir im leichten Nieselregen, dem Klassiker hier oben – dem weht meist der Geruch von Metall und Schneidöl entgegen. In einer Werkhalle rattert es satt, das Radio dudelt, und irgendwo blitzt eine Werkzeugmaschine wie frisch gebadet. CNC-Dreher zu sein, klingt für so manchen Außenstehenden erstmal nach endlosem Knöpfchendrücken oder stupidem Metallstangen-Drehen. Tja … so einfach ist das nicht. Schon mal mit der eigenen Hand eine 300 Kilogramm schwere Stahlwelle vermessen? Das ist kein Beruf für Traumtänzer, aber auch keiner, für den man komplett die Chemie verschlafen darf. Technik, Teamgeist – und ein bisschen norddeutscher Pragmatismus, das ist die eigentliche Mischung.
Die Zeiten, als Dreher noch mit ölverschmierten Latzhosen und Kippe im Mundwinkel stundenlang am Handrad standen, sind so gut wie vorbei. Heute muss man sich mit Steuerungssoftware auskennen, Parameter eingeben – aber auch auf’s Ohr hören, wenn das Werkzeug so schabt, wie es eigentlich nicht sollte. Zerspanungsmechaniker, CNC-Fräser, Dreher – die Begriffe verschwimmen, vor allem in mittelständischen Lübecker Betrieben, die selten die fetten Stückzahlen einer Automobilstadt schieben. Dafür gibt’s mehr Abwechslung im Alltag. Manchmal stehst du an Kleinserien für Windkraft-Komponenten, dann wieder fertigt die nächste Maschine filigrane Ersatzteile für einen Schiffsmotor. Lübeck lebt von dieser maritimen Prägung, von Maschinenbau und Zulieferern für die Industrie – das prägt auch die Leute. Hier zählt eher der direkte Weg als das große Palaver.
Schon klar, nicht jeder Werkstückwechsel läuft wie geschmiert. Mal passt der Nullpunkt nicht, das Rohmaterial weicht ab, oder das Messmittel ist plötzlich „verschwunden“ (dabei hat es der Kollege aus der Spätschicht einfach woanders hingelegt). Ehrlich: Frustresistenz, ein gewisser Pragmatismus und schnelle Auffassungsgabe sind wichtiger als blank gesaugte Schulzeugnisse. Viele Betriebe in Lübeck achten mehr auf den handfesten Eindruck im Probearbeiten als auf verwinkelte Lebensläufe. Wer bereit ist, Verantwortung für sein Werkstück zu übernehmen, dem kann auch mal ein Missgeschick verziehen werden – solange die Qualität am Ende stimmt. Was viele unterschätzen: Ohne ein richtig gutes mathematisches Grundverständnis und Spaß an Maßabweichungen, Toleranzen, Prüfaufbauten … naja, da wird man selten glücklich.
Tatsächlich ist der Bedarf in Lübeck – anders als das Gerede vom „Fachkräftemangel“ manchmal befürchten lässt – ziemlich konstant. Industriebetriebe, Zulieferer für Medizintechnik, Maschinen- und Anlagenbauer: Sie brauchen Menschen, die Maschinen nicht nur bedienen, sondern auch Fehler suchen und beheben können. Der Lohn? Für Berufsanfänger liegt er meist bei 2.600 € bis 2.800 €; mit Erfahrung, Zusatzqualifikationen und Spezialaufgaben sind 3.100 € bis 3.500 € keine Seltenheit. Natürlich ist da Luft nach oben – die Bandbreite hängt oft weniger von der eigenen Leistung ab als von den wirtschaftlichen Zyklen und Weiterbildungen. Wer z. B. CAM-Programmierung beherrscht oder in Sachen Qualitätssicherung fit ist, steigert seinen Marktwert erheblich. Die meisten Betriebe in Lübeck fördern Weiterbildung – nicht aus Nächstenliebe, sondern weil sie ansonsten alt aussehen würden. Windkraft, Präzisionsteile, Medizintechnik: Wer mit der Zeit geht, hat beste Karten gegen einen drohenden Ersatz durch Automatisierung.
Montagmorgen, sieben Uhr: In der Umkleide wird noch geflaxt, dann übernimmt die Konzentration. Vieles ist Routine – aber eben nicht alles. Kein Tag gleicht dem anderen, auch wenn das manchmal nur an einer völlig übernächtigten Notreparatur einer Werkzeugaufnahme liegt. Das Miteinander in den Lübecker Werkshallen? Meist ruppig, aber ehrlich. Wer mitzieht, bekommt Respekt – und das Gefühl, in einem stolzen Handwerk zu stehen, das eben nicht jeder kann. Vielleicht bin ich da altmodisch, aber ich finde: Ein guter CNC-Dreher braucht genauso viel Grips wie Fingerspitzengefühl. Wer sich darauf einlässt, findet in Lübeck nicht bloß einen Arbeitsplatz, sondern eine Aufgabe mit Zukunft. Ob das altmodisch klingt? Mag sein. Aber solange Stahl, Präzision und ein bisschen norddeutscher Sturheit gefragt sind, wird’s nicht langweilig – und schon gar nicht bedeutungslos.
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