Josef Henkenjohann GmbH | 33415 Verl bei Gütersloh
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ISCAR Germany GmbH | Bielefeld, Paderborn, Minden, Lemgo
Häfner & Krullmann GmbH | 33818 Leopoldshöhe
DMG MORI Seebach GmbH | Seebach (Wartburgkreis)
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Metall. Späne. Öl an den Händen. Und ein Bildschirm, der mehr nach IT-Studium aussieht als nach klassischer Werkbank. Wer sich in Kassel (na gut, technisch gesehen „Nordhessen“, aber das ist wieder eine andere Geschichte) als CNC Dreher einen Platz sucht, taucht in einen Berufszweig ein, der irgendwo zwischen Tradition und digitalem Fortschritt pendelt – mal ruppig, mal verdammt präzise, selten langweilig. Aber wie fühlt sich das an, gerade als Berufseinsteiger oder wenn man mit dem Gedanken spielt, beruflich neu durchzustarten?
Kaum jemand spricht noch von stumpfer Fließbandarbeit. Schon der Tagesschichtbeginn riecht nicht mehr nur nach Altöl und warmgelaufenen Motoren, sondern nach digitalen Prozessen. Wer die CNC-Maschinen programmiert und einrichtet, muss die Codes verstehen – G-Code, M-Code, Kontrolllogik. Klingt technisch? Ist es auch. Natürlich ist der Job nicht Raketenwissenschaft, aber wie so oft: Der Teufel steckt im Detail. Jene Fräsmaschine, die eben noch ruhig summte, kann beim nächsten Werkzeugwechsel schon nervtötend widerspenstig werden, wenn ein Wert im Code nicht passt. Kein Platz für „Mal kurz abgelenkt“, keine halben Sachen. Für Millimeterarbeit, die am Ende exakt passt (oder halt doch nicht), reicht eben keine Kugelstoßer-Mentalität.
Jetzt mag Kassel nicht gleich jedem als Nabel der deutschen Industrie erscheinen. Aber unterschätzt die Region nicht: Mit ihren großen und mittelständischen Unternehmen – ob Zulieferer für den Maschinenbau, Spezialfertiger für Windenergiekomponenten oder Hersteller filigraner Medizintechnik – gibt es hier einen durchlässigen Arbeitsmarkt. Berufseinsteigern begegnen Werkleiter, die früher selbst Dreher waren. Manche Betriebsleiter kennen tatsächlich noch die alte „Meisterschule“ aus der Zeit vor dem Technologiewechsel. Das prägt den Berufsalltag. Kurze Wege, direkte Ansprache, aber auch: Wer sich in Kassel als CNC Dreher behauptet, lebt die berühmte „nordhessische Ehrlichkeit“ – man sagt, was Sache ist. Funkstille gibt’s nur bei Maschinenstillstand.
Natürlich ist das Lohnniveau nicht Münchner Speckgürtel, aber man kann – je nach Erfahrung, Zusatzqualifikation und Betrieb – mit 2.800 € bis 3.500 € rechnen, und das oft schon nach wenigen Berufsjahren. Für Spezialisten, die eigenständig programmieren, optimieren und vielleicht sogar Azubis einlernen, sind auch 3.800 € oder mehr drin. Okay, manche sagen: Für so viel Verantwortung? Mehr wäre schöner. Aber: Die Lebenshaltungskosten, vor allem im Kasseler Umland – na ja, da bekommt man noch eine bezahlbare Altbauwohnung, sofern man nicht grad ins Szeneviertel schielt.
Wer immer noch glaubt, dass beim CNC Drehen bloß Kurbeln gezogen werden, der irrt gewaltig. Heute braucht es für die Programmierung einer Siemens- oder Fanuc-Steuerung nicht nur Technikverstand, sondern auch ein Quäntchen Geduld. Wirklich: Manchmal fragt man sich, ob nicht jeder Dreher auch ein halber Informatiker ist, gerade wenn die Kollegen diskutieren, ob ein Subprogramm sauber läuft oder irgendwo ein Parameter den Zirkelschluss macht. „Fehlerquelle Mensch“? Ja, klar. Aber gleichzeitig will man die Maschine beherrschen – und nicht umgekehrt. In der Praxis? Ein falscher Eingabewert, und schon springt die Maschine auf Störung. Oder was man auch gern sieht: Maschine läuft, Werkstück sieht gut aus – aber das Maß? Viertel Millimeter daneben, und das Teil landet auf dem Schrott. Stolz ist man trotzdem auf ein Werkstück, das aus einem unförmigen Metallblock förmlich herausgearbeitet wurde.
Maschinen werden smarter, Software-Updates sind Alltag. Manche Kollegen bekommen bei Industrie 4.0 Schnappatmung, anderen ist es ein zusätzlicher Ansporn. Wer sich in Kassel weiterbilden will – sei es Richtung Zerspanungstechniker oder sogar Meister – findet etliche Angebote, vor allem in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer oder lokalen Industriepartnern. Das sorgt für Bewegung, aber auch für Konkurrenz. Klar: Wer nur bedienen will, wird auf Dauer ausgebremst. Kompetenzen in CAD-CAM, Materialkunde und Prozessoptimierung zählen mittlerweile mehr als Muskelmasse.
Wenn ich ehrlich bin: Es gibt diese Tage, da will die Maschine nicht so, wie sie soll. Da hilft kein „Drüberwischen“, sondern nur Erfahrung, Beharrlichkeit und ein bisschen – sagen wir – Tüftlerstolz. Man lernt an jedem neuen Auftrag. Spannend ist, wie unterschiedlich die Betriebe ticken: Während der eine Betrieb Wert auf hohe Stückzahlen legt (Achtung, Monotoniefalle!), ist der andere auf Kleinserien oder Prototypen spezialisiert – hier zählt Flexibilität. Mal werkelt man stundenlang an einem Einzelteil, mal rauschen Dutzende durch. Wer denkt, als CNC Dreher in Kassel landet man im grauen Industriealltag, irrt. Kein Tag sieht aus wie der andere. Sicher – der Beruf erfordert Fleiß, Präzision, technisches Verständnis und Nerven. Was viele dabei unterschätzen: Wirkliche Zufriedenheit entsteht oft nicht erst beim Gehaltszettel oder Betriebsfest, sondern am Feierabend, wenn das Werkstück passt und man weiß: Ohne meine Arbeit läuft hier nichts.
Was bleibt also? CNC Dreher in Kassel zu sein, hat was. Sicher, man muss was können. Technik, Genauigkeit, Nervenstärke – geschenkt wird einem wenig. Dafür bietet der Job jede Menge Entwicklungsspielraum, solide Verdienstmöglichkeiten und genug Alltag, um nicht im Standard zu versinken. Außerdem: Die Maschinen schnurren nur, solange der Mensch nicht abgehängt wird. Das macht den Beruf vielleicht nicht glamourös, aber im besten Sinne bodenständig – und irgendwie ziemlich Kassel.
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