expertum GmbH | 51373 Leverkusen
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Wer sich als Chemielabor Jungwerker in Köln auf den Weg macht, landet selten auf dem weiten Feld der Wissenschaft – und doch schreiben viele hier ihren kleinen Alltag zwischen Messpipette, Prüfschale und, ja: unvermeidlichen Sicherheitsvorschriften. Ich will ehrlich sein: Die meisten meiner Bekannten zucken erst mal ratlos mit den Schultern, wenn ich ihnen von der Arbeit im „Chemielabor“ erzähle. Und das, obwohl Köln einige der interessantesten Produktionsstätten im Rheinischen Revier beherbergt – und die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die keine Angst vor „praktischer Chemie“ haben, alles andere als klein ist.
Chemielabor Jungwerker arbeiten keineswegs in sterilen Elfenbeintürmen. Wer hier einsteigt (ob frisch von der Schule oder mit Erfahrung aus Nachbarbranchen), merkt schnell, dass die Tagesordnung weniger von molekularer Romantik als von Proben, Routine und Präzision geprägt ist. Die Realität? Hand auf’s Herz – staubige Laborprotokolle, repetitive Analysen und das ständige Pingpong mit der Qualitätskontrolle sind keine Ausnahme, sondern die Regel. Je nach Schicht klingt das bisweilen nach Fließbandarbeit – doch Unterschätzen wäre ein Fehler, denn schon kleine Unaufmerksamkeiten können beträchtlichen Einfluss auf Produktionschargen und Sicherheit haben. Wer mit falscher Konzentration arbeitet, landet eben nicht nur im Laborprotokoll, sondern manchmal auch im sprichwörtlichen Fettnapf der Wochenbesprechung.
Köln ist keine graue Maus, wenn’s um Chemieindustrie geht. Im Gegenteil – der Chemiepark in Dormagen, Leverkusen und kleinere Werke am Stadtrand prägen längst das Bild und die Möglichkeiten für Jungwerker. Interessanterweise verschiebt sich die Windrichtung: Große Konzerne wie Lanxess oder Covestro haben in den letzten Jahren, teils leise, teils mit Paukenschlag, auf nachhaltigere oder digitalisierte Prozesse umgestellt. Das merkt man auch im Alltag – schiebe nicht die Verantwortung auf den „Meister“ ab, sondern sei bereit, dich mit Digitalwaagen, moderner Analytiksoftware und E-Learning-Modulen auseinanderzusetzen. Nur in der Vorweihnachtszeit spürt man noch gelegentlich den historischen Putz der alten Hallen, irgendwo zwischen Chemiebüchern von 1985 und funkelnagelneuen Touchscreens.
Jetzt Butter bei die Fische: Ist das Gehalt schlecht? Unterschätzt wird oft, dass Chemielabor Jungwerker in Köln zwischen 2.700 € und 3.200 € im Monat verdienen können, je nach Schicht, Betrieb und Branche, wobei Sonderzulagen und Weihnachtsgeld im Tarifbereich nachrutschen. Und auch wenn die Inflation an allen Ecken und Enden zwickt: Der Chemietarif ist (noch) kein Papiertiger. Wer nachts oder am Wochenende rackern kann, hat hier Vorteile – das sollte man nicht verschweigen. Die vermeintliche Sackgasse? Kaum weiter von der Wahrheit entfernt. Ich kenne etliche Kolleginnen, die als Jungwerker angefangen haben und nach entsprechender Zusatzqualifikation später als Technische Assistenten oder im Umweltbereich gelandet sind. Die letzten Jahre hat sich das Weiterbildungsangebot vieler Betriebe in und um Köln spürbar erweitert – Stichwort Digitalisierung, aber auch Spezialisierung auf analytische Verfahren.
Warum machen Menschen diesen Job eigentlich? Mir begegnen selten Träumer, öfter Realisten, manchmal aber auch Idealisten mit Herz für „saubere Prozesse“. Es braucht – das wird gern vergessen – nicht nur Geschick und Konzentrationsfähigkeit, sondern auch einen gewissen Gleichmut für Routinetätigkeiten. Wer erwartet, täglich glänzende Forschung zu betreiben, dem wird die Realität wohl eine Kopfnuss verpassen. Aber: Manchmal lacht das Leben zwischen Laborbank, Kaffeeküche und Schichtende. Die Vielfalt der Kollegenschaft – von der urkölschen Plaudertasche bis zum zugezogenen Techniker – bringt immer wieder Geschichten. Und ganz zu schweigen von der stillen Befriedigung, wenn die eigene Probe eben doch als Richtwert taugt.
Der Berufsbereich Chemielabor Jungwerker in Köln ist verwurzelt zwischen Tradition und bescheidener Modernisierung – und durchaus offen für Ein- wie Umsteiger, die ein gewisses Maß an Pragmatismus und Lernbereitschaft mitbringen. Technologie wandelt sich, der Arbeitsmarkt zappelt hin und her, aber der Bedarf an zuverlässigen, anfassbaren Ergebnissen bleibt. Und wenn’s mal fast zu gemütlich wird, sorgt das nächste plötzliche Audit oder ein Produktionsumbruch dafür, dass Langeweile nicht wirklich aufkommt. Oder – um es im kölschen Sinn zu sagen: „Et hätt noch immer jot jejange.“
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