expertum GmbH | 47803 Krefeld
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Es gibt Berufe, die sieht man sofort vor sich – Helm auf, Blaumann an, los geht’s. Und andere? Die tauchen meist erst im Kopfkino auf, wenn irgendetwas nicht ganz sauber läuft – beim Wasser, bei Lebensmitteln oder der nächsten Chemikalien-Lieferung. Chemielabor Jungwerker in Hagen? Da steckt erstaunlich viel von beidem drin: Präzisionsarbeit im Mikrokosmos, aber eben auch ziemlich handfestes Zupacken. Klingt widersprüchlich? Ist es manchmal auch. Aber genau diese Kante macht den Job so eigenwillig interessant – und, ja, immer häufiger zu einer Art Geheimtipp für alle, die nicht im Büro versauern, aber der Werkhalle entwachsen wollen.
Hagen lebt von Gegensätzen – Industriegeschichte trifft auf Strukturwandel, Kunst am Fluss auf Chemie am Stadtrand. Was viele überrascht: Die Laborlandschaft hier – verteilt auf große Chemiebetriebe, Mittelständler vom alten Schlag und einige hochspezialisierte Dienstleister – ist in den letzten Jahren um einiges vielseitiger geworden. Die klassischen Tätigkeiten? Klar, da ist das Mixen von Chemikalien, das Probennehmen und – auch wenn’s nach Routine klingt – das ewige Wiegen, Filtern, Dokumentieren. Wer’s schon mal gemacht hat, weiß: Von „Pipettieren im Halbschlaf“ kann keine Rede sein. Konzentration und Handgefühl, dazu ein gerüttelt Maß an Verantwortung – und manchmal ein Magen, der auch bei Gerüchen durchhält, die mit „würzig“ noch nett umschrieben sind.
Heutzutage reicht in vielen Laboren kein reines Abarbeiten mehr. Digitalisierung, Automatisierung, Stichwort: Robotik im Laboralltag. Wer denkt, dass Jungwerker nur Proben sortieren und Listen abhaken, irrt. Klar, der solide Chemie-Unterbau ist Pflicht – spätestens beim Umgang mit Laborsoftware oder sogenannten „analytischen Systemen“ trennt sich trotzdem die Spreu vom Weizen. Ich würde sogar sagen: Wer offen ist für technische Neuerungen und bereit, sich mal von der sprichwörtlichen alten Schule zu lösen, kann hier länger überleben als jede Einwegpipette. Hagen, das muss man dazu sagen, ist hier – na ja, nicht gerade Berlin, aber in der Branche längst kein rückständiger Außenposten mehr. Stichwort: Fortschritt ja, aber ohne Allüren.
Jetzt mal ehrlich: Dieses Berufsfeld ist nicht für die, die auf der Suche nach akademischem Glanz sind. Hier punktet, wer praktisch denken, genau arbeiten und – vor allem – sich auf neue Arbeitsprozesse einlassen kann. Gerade in Hagen, wo Chemiebetriebe Personal nicht wie Sand am Meer finden, werden Fachkräfte gebraucht, die bereit sind, sich einzubringen – und dabei weniger auf Prestige als auf solide Entwicklungschancen achten. Was viele unterschätzen: Das Gehalt bewegt sich inzwischen, je nach Betrieb und Qualifikation, realistisch zwischen 2.500 € und 3.300 €. Ja, für manche klingt das nach „okay, aber nichts fürs Immobilienportfolio“. Trotzdem: Die Stabilität ist beachtlich, und Zusatzleistungen wie Schichtzulagen oder betriebliche Altersvorsorge machen in der Region durchaus den Unterschied. Und Hand aufs Herz – was nutzt das „dicke Plus“ in der Großstadt, wenn am Monatsende kaum mehr übrig bleibt?
Ich habe den Eindruck: Chemielabor Jungwerker werden derzeit seltener ausgetauscht, als Maschinen abgeschaltet. Wer sich bereit zeigt, sich weiterzuentwickeln, kann hier erstaunlich lange Fuß fassen – besonders, wenn Qualifikationen etwa im Bereich Umweltanalytik oder Digitalisierung dazukommen. Kein Job für große Egos, aber ganz sicher einer fürs Machen, fürs Lernen zwischendurch, fürs kollegiale „Schulter-an-Schulter“. Bei all den Veränderungen in der Industrie, gerade im Raum Hagen, bedeutet das: Wer sich früh auf neue Prozesse einlässt, hat auch langfristig die Nase vorn. Bleibt die Frage – und die sollte man sich selbst stellen: Mag ich den Geruch von Säure am Morgen? Oder reicht mir schon der Ehrgeiz, ein kleines, aber unverzichtbares Rad im Getriebe zu sein, das diese Region am Laufen hält? Um ehrlich zu sein: Mir gefällt die Vorstellung.
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