TRANSGAS Flüssiggas Transport und Logistik GmbH & Co. KG | Neubrandenburg
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Weissenhaus Private Nature Luxury Resort | 23758 Wangels
ALBA Nord GmbH | Schwerin
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Wer morgens um vier sein erstes Paar Lederschuhe schnürt und auf dem Parkplatz noch kurz den ostseetypischen Nebel in der Luft prüft, weiß: Als Chauffeur in Rostock bewegt man sich irgendwo zwischen hanseatischer Diskretion und der ziemlich spröden Wirklichkeit des Alltags auf Mecklenburg-Vorpommerns Straßen. Es ist ein Beruf für Leute, die mehr als das Bleifuß-Geschwader wollen, aber auch keine Angst vorm sprunghaften Alltag haben. Klingt schwurbelig? Ist es aber gar nicht.
Die Außenwahrnehmung: teure Limousinen, vielleicht auch mal ein Promi oder Politiker auf der Rückbank, Fahrt zum Flughafen oder zum Geschäftsessen irgendwo bei Warnemünde. Die Wahrheit? Vieles davon sind Ausnahmen. Die meiste Zeit kutschiert man Geschäftsleute, Gäste von Kreuzfahrtschiffen oder Stammkunden aus Hotellerie und Bildung – oft in aller Frühe, oft nach einem engen Zeitplan. Wer glaubt, das Navigationsgerät erledigt die Arbeit und ansonsten gäbe es Cappuccino aus dem Handschuhfach, merkt bald: Menschenkenntnis, regionale Straßenintelligenz und ein Gespür für atmosphärische Ruhe sind hier gefragt. Es gibt auch die Tage mit zähfließendem Verkehr auf dem Südring, die spontane Baustellen-Willkür und Kunden, die lieber nicht reden wollen. Ich habe erlebt, wie sich aus fünf Minuten Wartezeit am Hafen windige Grundsatzdiskussionen entwickeln können – und trotzdem muss am Ende der Fahrgast zufrieden aussteigen.
Wer in Rostock fährt, merkt schnell: Die Anforderungen unterscheiden sich von anderen Städten. Ostsee-Tourismus, Medizintourismus, Hochschulbetrieb – jedes Segment bringt eigene Erwartungen und kleine Tücken mit. Gerade für Einsteiger besteht die Kunst oft darin, verschiedenste Milieus zu erfassen und flexibel zu reagieren. Ein Tag kann so aussehen: erst eine Professorin zum Kongress, dann ein älteres Ehepaar nach Warnemünde, am Abend vielleicht noch eine Familienfeier ins Umland begleiten. Kaum ein Drehbuchautor würde sich diesen Rollenmix ausdenken, aber genau darin liegt der Reiz – und, ja, manchmal auch das Erschöpfende.
Natürlich liest man viel von Digitalisierung, von App-gesteuerten Abläufen, von autonom fahrenden Taxis, die angeblich alles vereinfachen sollen. Rostock ist bei solchen Neuerungen eher traditionsbewusst, manchmal fast beratungsresistent, könnte man sagen. Trotzdem: Elektrifizierung der Fahrzeugflotten und digitale Auftragsverwaltung sind längst Realität, auch wenn nicht jeder Betrieb auf dem gleichen Stand ist. Wer ein Faible für Technik hat, bekommt hier – leise, aber stetig – neue Möglichkeiten. Aber eines bleibt: Die Erwartung an Zuverlässigkeit, an verschwiegenes Auftreten und daran, auch am vierten grauen Februarmorgen freundlich „Guten Morgen“ zu sagen, ist immer noch das Kernstück des Berufs. Papierloser Auftrag hin oder her.
Ganz ehrlich? Die Verdienstmöglichkeiten sind solide, aber kein Freifahrtschein zum Wohlstand. In Rostock verdienen Chauffeure je nach Qualifikation und Auftraggeber meist zwischen 2.350 € und 2.900 €; manchmal wird es – mit Erfahrung und Sonderaufgaben – auch mehr. Wer Weiterbildung ins Auge fasst, etwa im Bereich Personenbeförderung oder Fremdsprachen, kann sich Vorteile verschaffen. Was viele unterschätzen: Gerade im Mittelstand sind Dauervertrauen und lokale Bekanntheit wichtiger als jedes Zertifikat. Mir ist ein ehrliches Wort von Kollegen manchmal mehr wert als das nächste Hochglanzprospekt vom Berufsverband. Wer glaubt, das sei „nur fahren“ – verkennt das Handwerk. Und ja, auf die persönliche Haltung kommt es an. Kein Glanz, kein Glamour. Aber oft erstaunlich viel echte Begegnung auf wenige Quadratmeter.
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