BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
BASF Coatings GmbH | 70376 Münster
Manchmal frage ich mich, wer eigentlich auf die Idee gekommen ist, Controlling und Kommunikation unter einem Dach zu vereinen – aber genau hier, im Schatten von Tech-Campus und Rhein, treffen sich in Karlsruhe zwei Welten: Die messbare, rationale Seite der Zahlen und die erstaunlich leidenschaftliche, oft unterschätzte Dynamik des Callcenter-Geschäfts. Die Rolle des Callcenter Controllers tippt auf diesem Grat – nicht selten balancierend, manchmal sogar gegen den Wind. Was viele unterschätzen: Hier geht es längst nicht nur um Excel und Formeln.
Als Controller in einem Callcenter – salopp gesagt: der Pulsfühler fürs operative Geschäft – wird man kaum je mit offenen Armen in den Feierabend entlassen. Das Aufgabenpaket ist erwartbar breit: Tagesaktuelle Auswertung von Gesprächsvolumina und Servicelevel, Kontrolle von Personalauslastung und Gesprächszeiten, Plausibilisierung von KPIs, Abstimmung mit Teamleitung und meist auch der IT, Reporting – endlose Varianten. Aber wäre das alles, könnte es jeder mit Taschenrechner. Was im Alltag wirklich zählt: der feine Sinn für versteckte Zusammenhänge. Wer zu stur nach Skript vorgeht, kommt nicht weit, das sage ich aus Erfahrung. Die Eigenheiten des Marktes – und der eigenen Truppe – wollen gespürt, nicht nur verrechnet werden.
Karlsruhe ist nicht München, schon klar – trotzdem schwappt hier die Digitalisierung mit Wucht ins Tagesgeschehen. Automatisierung, Sprachdialogsysteme, KI-gestützte Auswertung: Das Callcenter-Controlling der Fächerstadt läuft oft auf höherem technischen Niveau als vielen Außenstehenden lieb ist. Wer ein Händchen für Analyse-Programme oder „Predictive Analytics“ mitbringt (und lernt, sich in neuen Systemen zu verlieren, ohne sich zu verirren), ist klar im Vorteil. Aber: Im rheinhessischen Dienstleistungsumfeld gibt’s trotzdem immer noch Menschen, die sich nicht algorithmisieren lassen. Die Stimmung in den Teams, der Ton im Kundendialog, die regionale Mentalität – nach Jahren in lokalen Servicezentren wage ich zu behaupten: Was sich nicht messen lässt, bleibt oft das Entscheidendste.
Wer als Berufseinsteiger, routinierter Wechsler oder Quereinsteiger mit Zahlenaffinität und Kommunikationsgeschick einsteigen will, findet in Karlsruhe verhältnismäßig vernünftige Bedingungen. Die Einstiegslöhne liegen meist um die 2.800 € bis 3.200 €, mit fester, nach Erfahrung (und manchmal harter Verhandlungsbereitschaft) steigender Kurve bis 3.700 € und stellenweise sogar darüber hinaus. Ein Geheimtipp ist das allerdings nicht. Die Nachfrage nach Fachpersonal schwingt mit regionalen Konjunkturzyklen – eine nicht zu unterschätzende Volatilität, gerade im Dienstleistungssektor, in dem Auftragslage, Outsourcing und Personalkosten täglich neu verhandelt werden. Flexibilität ist nicht Kür, sondern Pflicht: Teilzeitmodelle, temporäre Homeoffice-Regelungen oder projektbasierte Engagements gehören zur Karlsruher Arbeitsrealität. Wer darauf besteht, „Dienst nach Vorschrift“ zu machen, wird nur die halbe Miete bekommen.
Manchmal überlege ich, ob das Berufsbild Controller im Callcenter nicht gerade deshalb spannend bleibt, weil es so gnadenlos unsichtbar ist – und trotzdem alles steuert. Man muss bereit sein, täglich Neues zu lernen. Tools, Regelwerke, Geschäftsmodelle wechseln sich schneller ab als mancher den Kaffee umrührt. Weiterbildungen – ob zu Datenauswertung, Gesprächsforensik oder Konfliktmanagement – sind in Karlsruhe nicht bloß eine Option, sondern ein Muss für alle, die im Detail besser verstehen wollen, warum der Laden läuft (oder eben nicht). Und ja: Die Kernfrage bleibt immer dieselbe – wie bekomme ich die Zahlen, die der Geschäftsführung gefallen, ohne dass die Teams dabei auf der Strecke bleiben? Ein Spagat, der manchmal nach Artisten verlangt. Aber ehrlich: Wer Routine liebt, ist hier fehl am Platz. Das Beste daran? Am Ende des Tages weiß man, dass man den Unterschied macht. Auch wenn es keiner merkt – außer einem selbst. Oder, ganz selten mal: den Kolleginnen am Schreibtisch gegenüber.
Das könnte Sie auch interessieren