Ed. Züblin AG | 10115 Berlin, Hamburg, Dresden, Rostock, Bremen
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
ILF CONSULTING ENGINEERS GERMANY GMBH | 28195 Bremen, Hamburg, München, Hannover
Ed. Züblin AG | 10115 Berlin, Hamburg, Dresden, Rostock, Bremen
ILF CONSULTING ENGINEERS GERMANY GMBH | 28195 Bremen, Hamburg, München, Hannover
CAD – das klingt für einige nach staubigen Konstruktionsbüros und einer Welt voller akkurater Linien, für andere nach schlaflosen Nächten mit seltsam widerspenstiger Software. Aber mal ehrlich: Wer hier in Kiel als CAD Fachkraft unterwegs ist, merkt schnell, dass dieser Beruf weit mehr als digitales Zeichnen mit Komfortfunktionen ist. Hier, wo Werften, Mittelstand und neuerdings auch Start-ups zwischen Förde, Schwentine und Ostufer einen ganz eigenen Rhythmus haben, gibt der Beruf einer CAD Fachkraft eine erstaunlich vielseitige Taktung vor. Mir ging’s ähnlich: Anfangs fasziniert von der Technik, später dann überrascht von den täglichen Herausforderungen. Oder sagen wir lieber: den kleinen Gemeinheiten des Arbeitsalltags.
Wer denkt, „CAD“ heiße hier ausschließlich „Segelschiff und Schiffsschraube“, unterschätzt die Vielschichtigkeit des Standorts. Sicher, die maritime Industrie ist ein Klassiker: Spezialisten tüfteln an Schleusentoren, Rumpfstrukturen oder High-Tech-Propellern. Doch längst mischen Betriebe im Maschinenbau, in der Offshore-Windkraft oder bei neuen Mobilitätskonzepten mit. Ständig wiederkehrender Gedanke – und ich wage den Vergleich: Kiel ist für CAD-Fachkräfte ein Szenario wie ein besonders quirliges Konstruktionsmodell. Mal zieht die Nachfrage nach technischen Zeichnern an, getrieben durch Projekte im Schiffbau oder Ausbau der Windenergie. Dann wieder stockt’s, wenn Konjunktur oder Subventionen schwanken. Die größte Konstante? Der Wandel. Das macht nervös, reizt aber auch. Wer Routine sucht, könnte sich beim Brötchendesign wohler fühlen. Aber ehrlich: Wer will das schon?
Der Alltag als CAD Fachkraft, gerade für Einsteiger oder Umsattler, ist in Kiel selten so voraussehbar wie ein solide gefüllter Pausenraum – Überraschungen inklusive. Je nach Unternehmen: heute 3D-Modelle für Sonderanfertigungen, morgen Zeichnungskorrekturen für Serienfertigung, übermorgen der Dialog mit Ingenieuren, Fräsern oder – ja, tatsächlich – auch gelegentlich den Kaufleuten. Dazu ein stetiger Technologiewechsel, Software von SolidWorks bis AutoCAD, manche Anlagen laufen noch mit Systemen, die älter sind als mein erstes Handy. Was viele unterschätzen: Handwerkliches Denken ist oft genauso gefragt wie Formgefühl und Systemtreue. Wer technisch akribisch arbeitet, aber keinen Blick für Montageabläufe oder Materialdynamik entwickelt, bleibt ewiger Linienzieher – freundlich gesagt. Mein Eindruck: Wer sich auf die Sprache zwischen Digitalisierung und guter alter Werkbank einlässt, hat hier die besten Karten.
Geld? Kommt drauf an. Klar, das sagt jeder, aber hier ist es besonders wahr. Im Schnitt liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.800 € und 3.100 €. Mit Spezialwissen, etwa in der Schiffbautechnik oder im Bereich nachhaltiger Fertigung, sind Sprünge auf 3.400 € bis 3.800 € realistisch – zumindest bei größeren Arbeitgebern entlang der Kieler Förde. Doch Geld allein ist selten der Treiber. Viele in meinem Umfeld erzählen: Die eigentliche Aufwertung kommt durch laufende Fortbildungen – z. B. spezialisierte Schulungen zu 3D-Druck, Produktdatenmanagement oder Simulationssoftware, oft sogar regional gefördert. Wer sich darauf einlässt, stellt fest: Die Branche verlangt lebenslanges Lernen – und honoriert es letztlich auch.
Will ich zu viel? Vielleicht. Aber Kiel – das ist auch bei CAD-Jobs diese Mischung aus hanseatischer Bodenhaftung und dem ständigen Griff ins Unbekannte. Kaum ein Tag, an dem ich nicht zwischen Standard und Sonderfall pendle. Zwischen präzisem Knopfdruck und unvorhersehbarem Kundenwunsch. Das kann ermüden, ja – gleichzeitig ist es mein Antrieb. Wer CAD in Kiel als langweilige Nische abtut, verpasst die eigentlichen Möglichkeiten. Der Beruf ist maßgeschneidert für Leute, die sowohl im Digitalen als auch im Handfesten zuhause sein wollen – und bereit sind, sich immer wieder neu zu erfinden. Oder, etwas selbstironisch: Wer am Ende des Tages wenigstens eine Linie gezogen hat, die Bestand hat, darf sich schon fast Artist nennen.
Das könnte Sie auch interessieren