Deutsche Bahn AG | Frankfurt am Main
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Dentallabor Gadau | 63739 Aschaffenburg
Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (B KG) | Frankfurt am Main
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Frankfurt. Schon das Wort löst bei manchen ein nervöses Zucken aus – Banker, Autobahnen, Flughafen-Monster und ständig dieser Geruch nach Großprojekt. Und doch gibt es jenseits der Börse eine Berufsgruppe, die genauso sehr Herzschlag der Region ist: die CAD Fachkräfte. Wer hier in der Metropole am Main plant, zeichnet, modelliert, weiß: Die Anforderungen wachsen im Takt mit dem Hochhaus-Tempo – aber auch die Möglichkeiten.
Früher – das habe ich in meinen ersten Monaten durchaus noch gespürt – klang „Zeichnen am Computer“ fast wie brave Hilfsarbeit. Heute ist CAD weit mehr als das: Es ist digitales Konstruieren unter Echtzeitdruck. Mal der Klassiker: Entwürfe für die neue Ebene im U-Bahn-Tunnel, dann wieder die Anpassung eines Maschinengehäuses für eine Frankfurter Fertigungsstraße. Industriebau, Anlagenplanung, Gebäudetechnik, Messetechnik – und jedes Mal heißt die Vorgabe: Präzision vor Fantasie, aber Fantasie auf keinen Fall abschalten. Klingt widersprüchlich? Ist es auch, zugegeben. Wer CAD in Frankfurt macht, balanciert ständig auf dem Drahtseil zwischen deutschen DIN-Normen und dem leisen Drängen ehrgeiziger Architekten oder Ingenieure.
Wer denkt, ein bisschen Klicken und Ziehen reicht aus, unterschätzt die Sache gewaltig. CAD verlangt nicht nur Befehlsketten im Kopf, sondern Systemverständnis im Bauch. Im Alltag begegnen mir Begriffe wie parametrische Modellierung, Volumen-, Flächen- und Hybridmodelle, dazu ständig neue Programmversionen – AutoCAD, Inventor, Solid Edge, Revit, was halt gerade hip ist. Und dann die Besprechungen auf Englisch, weil mal wieder ein internationales Projekt rübergeweht ist. Ich habe den Eindruck: Sprache, technischer Jargon und IT-Kompetenz wachsen im Takt. Wer nicht dranbleibt, schwimmt schnell ab. Weiterbildungen sind – speziell in Frankfurt, wo Bau und Technik so international wie die Kantinenkarte sind – unverzichtbar.
Bleibt die Frage, die – Hand aufs Herz – viele von uns am meisten umtreibt: Wie steht's mit dem Verdienst? In Frankfurt liegt das Spektrum – auch das ist typisch Metropole – erstaunlich weit auseinander. Wer frisch anfängt, kann mit etwa 2.800 € rechnen. Mit Erfahrung, spezialisierter Weiterbildung oder Exzellenz in der einen gefragten Software, gleiten die Jahresverdienste flott in den Bereich von 3.200 € bis 3.700 €. Ein Sprung nach oben ist drin, wenn komplexe Großbauprojekte oder Maschinenparks auf dem Tisch liegen. Aber – und das ist die Kehrseite: Die Gehälter steigen oft langsamer als die Erwartungen. Und manchmal schnauft man nach Feierabend doch kräftig durch, wenn wieder ein Meilenstein nur mit nächtlicher Extraschicht geschafft wurde.
Was viele unterschätzen: Die Vielfalt macht den Beruf gerade in Frankfurt so speziell – vom denkmalgeschützten Altbau am Ostend, der in 3D erfasst werden will, bis zur Planung eines Cloud-Rechenzentrums, das niemand je betritt, außer auf dem Monitor. Wer hier reinkommt, muss flexibel denken – aber auch lernen, Nein zu sagen, wenn mal wieder zehn Projekte gleichzeitig zwicken. Speziell Berufseinsteiger tappen leicht in die Monsterprojekt-Falle – man überschätzt, was machbar ist, und unterschätzt, wie oft sich Deadlines in Luft auflösen.
Vielleicht bin ich zu skeptisch geworden, aber Routine? Die gibt’s allenfalls dienstags um 14 Uhr, wenn der Modellserver mal wieder zickt. Ansonsten? Jeder Tag anders, jede Baustelle mit neuem Frankfurt-Charakter: internationales Team, strenge Brandschutzauflagen, „bitte alles smart und grün“. Wer hier im CAD-Bereich arbeiten will, sollte Präzision mögen und Chaos aushalten können – beides kriegt man gratis dazu. Und heimlich genießt man es manchmal auch, Teil dieser unsichtbaren Architektur zu sein, zwischen Wolkenkratzer und Mainufer, ganz ohne Krawatte.
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