Bäderbetriebe Jobs und Stellenangebote in Freiburg im Breisgau
Beruf Bäderbetriebe in Freiburg im Breisgau
Arbeiten im Freiburger Bäderbetrieb: Zwischen Chlorgeruch, Verantwortung und Teamgeist
Würde man einen Außenstehenden fragen, was die Leute eigentlich in Freiburger Schwimmbädern so den ganzen Tag machen – abseits von Bahnenziehen und Eislecken –, bekäme man vermutlich Floskeln: „Rettungsschwimmer.“ „Wasser ablassen, Filter putzen.“ So halbrichtig das alles klingt: Wer einmal den Berufsalltag in einem der städtischen Bäderbetrieb-Häuser erlebt hat – Westbad, Lorettobad, Faulerbad, man kennt sie –, der weiß, dass hier kein einziger Tag planbar verläuft. Das ist keine Übertreibung. Mal tobt eine Schulklasse durchs Nichtschwimmerbecken, mal streikt eine Pumpe, und hin und wieder steht jemand ratlos vor der Eintrittsschranke, weil der Badetag im Vorverkauf schon ausverkauft war. Oder war das nur letzten Sommer? Nicht wichtig. Jedenfalls: Bäderbetriebe sind ein Mikrokosmos für sich, und auf Neulinge, Umsteiger und Routiniers warten hier in Freiburg Aufgaben, Chancen – und ein paar echte Herausforderungen, für die man schon ein dickes Fell (und einen Sinn für Wassertechnik) braucht.
Zwischen Technik und Temperament: Die Aufgaben, so bunt wie das Publikum
Was viele unterschätzen: Hinter dem freundlich-grüßenden Gesicht am Beckenrand steckt eine Menge Fachwissen. Kontrolle der Wasserwerte, Steuerung der Klima- und Filteranlagen, Dokumentation, Erste-Hilfe-Einsätze, Hygieneüberwachung, Zusammenarbeit mit Handwerkern, Eltern und manchmal sogar dem städtischen Gesundheitsamt. Und das alles praktisch „zwischen Tür und Tor“. Routine? Gibt’s, ehrlich gesagt, fast nicht. Wer hier einsteigen will, muss schwindelfrei sein – mindestens geistig. Es geht nicht nur darum, bei schönstem Wetter für gute Laune zu sorgen. Sondern auch dann noch die Ruhe zu behalten, wenn plötzlich irgendwo eine Rutschbahn verstopft ist, im Technikraum ein Alarm angeht und vorne am Eingang ein Vater mit zwei lauten Kindern darauf besteht, dass „heute doch Familien-Badetag“ ist. Stimmt vielleicht – aber eben nicht im Sportbecken.
Der Freiburger Twist: Regionaler Mix, Klima und neue Technik
Freiburg hat seine eigene Badekultur – so eigen wie die Leute, die hier leben. Viel Sonne, viele Radler, viele Familien und sehr viele Meinungen. Das wirkt sich auf die Arbeit vor Ort aus. Die Freiburger sind anspruchsvoll, was das „Erlebnis Bad“ angeht: Sauberkeit, Nachhaltigkeit (Stichwort: Photovoltaik-Anlagen auf Baddächern) und Inklusion stehen hoch im Kurs. Was das für uns heißt? Wer heute in ein Freiburger KuBa (Kundenbäder, wie sie in der Verwaltung gern heißen) kommt, sollte nicht nur das ABC der Filtertechnik beherrschen, sondern auch ein Ohr für die leisen Töne der Gäste und den Willen mitbringen, auf neue technische Lösungen umzuschalten. Heizung zum Teil über Fernwärme, moderne Wasseraufbereitung, digitale Schließsysteme, all das mischt sich unter die klassische Chlor-Brise. Und, kleiner Einschub: In kaum einer anderen Stadt werden die Sauna-Öffnungszeiten so intensiv diskutiert wie am Fuß des Schwarzwalds. Vielleicht nur gefühlt – aber: Man muss auf alles vorbereitet sein.
Verdienst und Perspektive: Solide Basis, aber nicht ohne Haken
Geld spielt auch hier eine Rolle, klar. Wer frisch im Bäderbetrieb anfängt, bekommt in Freiburg derzeit meist zwischen 2.600 € und 2.900 € im Monat – je nach Qualifikation, Schichtdienst und öffentlichem Tarifvertrag. Mit Berufserfahrung, Zusatzqualifikationen (wie Meistertitel oder weiterführende technische Schulungen) sind Gehälter zwischen 3.100 € und 3.600 € durchaus realistisch. Klingt erstmal solide, und ist es auch. Die Kehrseite? Wer auf Luxus schielt, liegt falsch. Der Mix aus Wochenenddiensten, wechselnden Arbeitszeiten und durchaus körperlicher Belastung (beim Frühjahrsputz oder Filtertausch merkt man das schnell) ist herausfordernd. Aber an stillen Wintertagen – wenn das Hallenbad durch die Fensterfronten glitzert und draußen die Nebelschwaden hängen – merkt man manchmal: Bademeister zu sein hat am Ende auch was Erhabenes. Oder zumindest Seltenes.
Fachkräftemangel, Zukunft und der kleine Unterschied im Team
Ein Wort, das man im Freiburger Rathaus wie auch in den sozialen Treffpunkten am Schwimmbecken-Rand immer wieder hört: Nachwuchs. Ja, der Arbeitsmarkt zieht an, und der Konkurrenzdruck um gute Leute wächst zusehends. Junge Einsteigerinnen und Einsteiger finden einen Job mit Wert: Verantwortung, Kontakt, Sinn. Aber auch alle, die eine Pause von der reinen Büroarbeit suchen oder „mehr Praxis, weniger Papierkram“ wollen, finden hier echte Perspektiven – wenn sie sich auf das ständige Lüften, Chlor-in-der-Kleidung-Gefühl und den Spagat zwischen Technik- und Menschenkenntnis einlassen. Als würde man mit Chlorwasser ein bisschen mehr Realität abbekommen. Und vielleicht ist genau das – diese Mischung aus Alltag, Verantwortung und einer ordentlichen Prise Freiburger Eigenart – das, was den Beruf nicht nur solide, sondern auch ein bisschen besonders macht. Fragen? Die gibt’s sowieso jeden Tag aufs Neue – aber Antworten findet man meist schnell. Zumindest im Freiburger Beckenrand-Alltag.