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Wer morgens um halb fünf schon den ersten Duft von Roggen und Malz aus den Seitengassen der Altstadt erhascht, weiß: Irgendwo steht wieder ein Bäckermeister an seinem Ofen, knetet, schiebt Bleche, schwitzt – und denkt vermutlich weniger an „Work-Life-Balance“ als an die gleichmäßige Kruste seiner Laibe. Klingt romantisch? Vielleicht. Aber es ist eben auch ein Knochenjob – und dennoch, manch einer sucht gerade in Nürnberg den Einstieg oder den nächsten Sprung als Bäckermeister. Warum eigentlich? Was reißt die jungen oder die wechselwilligen Fachkräfte in diesen Beruf – trotz aller Digitalisierung, bei all dem Gerede über 3D-Druck, Ernährungswandel und Zeitgeist-Diäten?
Natürlich: Brot backen können viele, Bäckermeister werden wenige. In Nürnberg, zwischen traditioneller Altstadt, Mittelstand und der wachsenden Zahl an Bio-Läden, entstehen Nischen – aber auch neue Herausforderungen. Mehr als irgendwo sonst in Deutschland werden die regionalen Spezialitäten hier noch mit Stolz verteidigt – Fränkische Kümmelweck, echte Plunder, oder ein “Doppelback”. Dazu kommt die Erwartung ans Handwerk: Kundschaft lässt sich kein X für ein U vormachen. Nürnberger, so meine Erfahrung, schmecken den Unterschied zwischen Industrieware und handgemachtem Laib selbst mit verstopfter Nase.
Was viele unterschätzen: Die Nachfrage nach gutem Brot ist stabil, ja, in manchen Stadtteilen fast trotzig. Gerade weil Supermärkte Dumpingpreise fahren und Minibäcker-Ketten Instabread posten – wächst die Sehnsucht nach ehrlicher Handwerkskunst. Kein Wunder, dass manche Familienbetriebe ihre Stammkunden seit Generationen kennen. Aber, ehrlich gesagt, der Glanz trügt. Die Arbeitszeiten sind härter geworden, die Konkurrenz durch Discounter, aber auch durch hippe Backstuben aus Berlin oder Wien nimmt zu. Wer hier überleben will, braucht mehr als einen soliden Sauerteig – man muss Menschen, Maschinen und Margen im Blick behalten.
Was heutige Einsteiger manchmal überrascht: Das Klischee vom Teigdreher ist längst überholt. Klar, Teigführung, Backprozesse, Hygiene – das sind die Basics. Doch ein Bäckermeister in Nürnberg ist längst auch Organisator, Ausbilder, manchmal Familien-Therapeut (wenn’s um Vererbung und Übergabe geht), und nicht selten halber IT-Support. Selbst im Traditionsbetrieb kommt keiner mehr ohne computergestützte Ofensteuerung, Warenwirtschaft und Social Media raus. Klingt technisch? Ja, aber irgendwie logisch. Wer im Wettbewerb bestehen will, muss bereit sein, sich auf neue Märkte und Kundenwünsche einzulassen – sei es vegane Breze oder glutenfreies Schaubrot fürs Szene-Café.
Ich erinnere mich, wie ein hochmotivierter Berufseinsteiger vor zwei Jahren bei mir hospitierte. Er war verblüfft, dass die Arbeit keine stumme Handwerkerei mehr ist: Vieles ist Teamarbeit, manches ist Denken „im laufenden Betrieb“. Fehler tun weh – nicht nur am Heferl, sondern auch an der Bilanz. Und doch, diese Mischung aus Tradition und technischer Neuerung verleiht dem Bäckermeisterdasein in Nürnberg einen Eigensinn, der selten geworden ist. Wer stur im Alten verharrt, verliert. Aber nur Hipster-Backkunst zu kopieren, reicht auch nicht.
Eines muss man wissen: Mit einem Startgehalt von etwa 2.800 € bis zu 3.200 € in den ersten Jahren nach dem Meisterbrief liegt man in Nürnberg im bundesweiten Mittelfeld. Mehr geht, wenn’s gelingt, einen eigenen Betrieb zum Laufen zu bringen oder sich zur Fachkraft für spezielle Errungenschaften – etwa glutenfreie Pâtisserie oder Biozertifizierung – weiterzuentwickeln. Aber ehrlich, das Gehalt ist selten der Hauptanreiz. Es ist der Stolz, wenn der eigene Laib im Viertel einen Namen hat. Es ist auch das leise Kopfschütteln, wenn die Nachbarn klagen, dass der „gute Bäcker von nebenan“ schließt, weil keiner mehr das frühe Aufstehen auf sich nehmen will.
Wirtschaftlich gesehen: Die Lage bleibt angespannt. Energiekosten, Lieferengpässe und steigende Kundenansprüche rütteln am Geschäftsmodell. Doch Nürnberg bietet auch Chancen: Die Vielfalt an Betrieben, von winzigen Backstuben bis Mittelständlern, schafft Nischen für Einsteiger mit Profil und Passion. Wer den Spagat zwischen Technik und Tradition, zwischen Ladentheke und Labor, wagt, kann hier, so mein Eindruck, mehr bewegen als in manch gesichtslosem Ballungsraum.
Wer für das Bäckermeister-Handwerk in Nürnberg brennt: Man muss nicht alles lieben – aber offen bleiben. Für Neues, für Gerüche, für Menschen. Dem einen ist es zu früh, dem anderen zu krustig, aber manchmal… hat man den schönsten Morgen der Welt. Und riecht sogar mit Mehl in den Haaren, warum dieser Beruf mehr ist als alte Zöpfe flechten.
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Fachberater (m/w/d) im Außendienst / Bäckermeister (m/w/d)
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Als erfahrener Fachberater im Außendienst oder Bäckermeister (m/w/d) übernehmen Sie die fachliche Beratung und Betreuung von Backbetrieben in Nord- und Ostbayern. Dabei präsentieren Sie unsere hochwertigen Backzutaten und Malze, lösen fachliche Fragen und Problemstellungen für unsere Kunden und wecken Begeisterung für die Verarbeitung unserer Produkte. Idealerweise verfügen Sie über eine Ausbildung zum Bäckermeister, eine Zusatzausbildung zum Betriebswirt des Handwerks sowie gute Kenntnisse in der Bäckereitechnologie. Mit Ihrer ausgeprägten Servicebereitschaft, Kundenorientierung und Teamfähigkeit sind Sie ein wertvoller Teil unseres Unternehmens. Beginnen Sie ab sofort in Vollzeit oder Teilzeit und profitieren Sie von den vielseitigen Aufgaben und der familiären Atmosphäre bei IREKS.