Confiserie Rabbel GmbH | 49492 Westerkappeln
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Confiserie Rabbel GmbH | 49492 Westerkappeln
Ein Wort vorweg: Wer frisch in den Berufsbereich Bäckereimaschinenführung einsteigt oder mit einem Wechsel liebäugelt, der sollte sich keine Illusionen machen: Das hier ist kein Bürojob mit Kaffeeklatsch und Feierabend-Entspannung ab fünf. Stattdessen erwarten einen – mitten in Oldenburg oder am Rand der Stadt, in Traditionsbetrieben wie in modernen Großbäckereien – eine Mischung aus Präzision, Hektik und, ja, manchmal einer gewissen traditionellen Bodenständigkeit. Aber ausgerechnet das macht’s spannend.
Ehrlich gesagt unterschätzen viele, was alles hinter dem Beruf steckt. Klingt nach: Maschine an, Brötchen raus, Pause – aber das greift viel zu kurz. Tatsächlich ist Fingerspitzengefühl gefragt, ein Verständnis für Technik, aber auch für Zutaten, Teige, Umgebungsbedingungen. Die Maschinen laufen eben nicht immer so, wie es das Handbuch will. Da quietscht mal eine Walze, dort stockt der Teig. Gerade in Oldenburg, wo die Bandbreite von Familienbäckerei bis zur regionalen Großproduktion reicht, ist Anpassungsfähigkeit gefragt. Die Frühstücksbrötchen für den Supermarktregal nebenan werden eben immer noch von echten Menschen überwacht. Wer da glaubt, Maschinen würden alles abnehmen, irrt gewaltig. Ich habe selbst öfter erlebt, wie ein scheinbar kleiner Fehler den gesamten Ablauf durcheinanderbringt – und wer dann rettet, sind genau die Leute, die ein Auge für Details und keine Angst vor Verantwortung haben.
Oldenburg ist nicht Berlin – zum Glück, möchte ich hinzufügen. Die Stadt pflegt ihre eigene Mischung aus Traditionsbewusstsein und technischer Offenheit. Wer hier als Maschinenführer unterwegs ist, merkt schnell, dass nicht in jeder Backstube das letzte Software-Update der Produktionsdatenerfassung den Ton angibt. Stattdessen gilt: Auf den Mensch kommt es an. Trotzdem halten technische Innovationen Einzug; Automatisierung, Teigführung per Touchscreen, digitale Prozessüberwachung. Das kommt, schleichend, aber spürbar. Manchmal ist es fast grotesk: Neben einer uralten Teigmaschine – Baujahr irgendwann vor der Wende – steht heute ein Bildschirm mit WiFi-Anzeige. Wer das als Bedrohung empfindet, dem fehlt vielleicht der Blick aufs Ganze. Denn: Die Anforderungen steigen, aber auch die Möglichkeiten, sich weiterzuentwickeln. Das Wertvolle bleibt also nicht auf der Strecke.
Klar, auch in Oldenburg fragt man nach dem Geld – warum auch nicht? Die Zahlen variieren je nach Betrieb, Qualifikation und Branche. Das heißt: Zum Einstieg meist zwischen 2.500 € und 2.900 €, mit Erfahrung und speziellen Verantwortlichkeiten sind 3.100 € bis 3.500 € machbar – zumindest in größeren Betrieben, die sich in den vergangenen Jahren modernisiert haben. Klingt solide, ist es im Regionalvergleich durchaus auch. Trotzdem: Von der Romantik des vollen Körbchens zum Frühstück bleibt wenig, wenn man die Arbeitszeiten – Stichwort Frühschicht, Wochenendarbeit – auf die Waagschale legt. Das müssen Berufseinsteiger verdauen. Es ist, wie es ist: Kaum wer hält sich in dem Metier nur für das üppige Gehalt. Wer lieber pünktlich um acht im Büro sitzt, dem rate ich: Lass die Finger davon. Aber für manche ist der Umgang mit Technik, Lebensmitteln und Sinn für Teamwork tatsächlich mehr als nur Gehaltssache.
Ein unterschätzter Punkt: Die Möglichkeiten, sich fortzubilden, sind gar nicht so schlecht. Gerade in der Region Oldenburg entstehen Netzwerke zwischen Betrieben, regionale Innungen und – Überraschung – auch Weiterbildungsangebote, die sich gezielt an Maschinenführer richten. Themen wie Prozessdatendiagnose, Hygienemanagement, Basics der Elektrotechnik oder Fehleranalyse kommen immer stärker ins Spiel. Wer denkt, er hätte nach der Einarbeitung ausgesorgt, verkennt die Dynamik des Metiers. Die Nachfrage nach Spezialisten mit technischem Sachverstand wächst – und die ganz alten Hasen, die ohnehin jede Störung „am Geräusch“ erkennen, werden immer seltener. Junge Kolleginnen und Kollegen können da durchaus ihren Platz finden – sofern sie bereit sind, sich auf die Mischung aus Technik, Tempo und manchmal auch Teamstress einzulassen.
Letztlich ist der Beruf des Bäckereimaschinenführers in Oldenburg ein Handwerk im Wandel – und bleibt dabei eigenwillig, menschlich und kantig. Wer sich darauf einlässt, findet eine Welt zwischen alt und neu, Routine und Improvisation. Mal ärgert man sich über eine störrische Maschine im Morgengrauen. Mal spürt man den Stolz, wenn am Ende alles doch gelingt. Nicht alles ist Gold, was duftet – aber Langeweile kommt in diesem Mikrokosmos selten vor. Und das ist, ehrlich gesagt, mehr wert als ein glatter, makelloser Lebenslauf.
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