WIESHEU GmbH | 40213 Düsseldorf, Hilden, Mönchengladbach, Wassenberg, Bochum, Dortmund, Essen, Marl, Bottrop, Velen…
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Bäckerei & Konditorei Roscher OHG | 09456 Mildenau
Personalblick GmbH | 59494 Soest
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Jeder, der einmal frühmorgens durch die Straßen von Mülheim geschlendert ist, weiß: Ohne Brot, Brötchen und Kuchen geht hier nicht viel. Aber Hand aufs Herz – wer denkt schon an den Job hinter den Backwaren? Die Arbeit im Schatten des Mehldunsts, irgendwo zwischen Kolbenhub, Förderschnecke und digitaler Steuerung. Denn die Zeiten, in denen der Teig einfach von Hand geknetet wurde, sind im industriellen Maßstab lange vorbei. Heute sind es Bäckereimaschinenführer, denen nicht nur der Geruch von warmem Gebäck anhaftet, sondern auch die Verantwortung für reibungslose Abläufe, Hygiene und Technik. Klingt trocken? Ist es nicht. Sogar im Ruhrpott nicht, wo vieles einfach pragmatischer läuft – und genau das mögen manche an diesem Beruf.
Mal ehrlich: Die Jobbezeichnung klingt nach Industriebetrieb, nicht nach Bäckerromantik am Steinofen. Doch unterschätzt diesen Beruf nicht. Wer denkt, es gehe hier nur ums Knöpfchendrücken, hat weder Getriebeöl gefühlt noch erlebt, wie ein Stottern im Förderband eine ganze Schicht in Wallung versetzen kann. In Mülheim, mitten im industriellen Ruhrgebiet, haben viele Betriebe ihre Anlagentechnik modernisiert. Komplizierte Touchpanels, automatisierte Mehlzufuhr und Thermo-Regulation – hier wird nicht mehr einfach gebacken, sondern ständig geregelt. Und während die Politik über Lieferketten und Rohstoffpreise diskutiert, jongliert der Bäckereimaschinenführer mit wechselnden Mehlqualitäten, justiert Rezepte nach, optimiert Backzeiten. Flexibilität? Absolute Grundvoraussetzung.
Viele kommen aus der Produktion, manche ursprünglich aus handwerklichen Berufen. Doch inzwischen ist das reine Hände-in-Mehl-Tauchen eher selten. Heute reden wir von Kalibrierung, Prozesskontrolle, Wartung. Ohne technisches Grundverständnis läuft, ehrlich gesagt, wenig. Wer also vor Schaltpulten zurückschreckt, wird an dieser Stelle nicht glücklich – das ist ein Fakt, kein Gemecker. Das Berufsbild verlangt ein Maß an Eigenverantwortung, das wegen der Schichtarbeit und des Zeitdrucks auch mal Nerven kostet. Was aber viele unterschätzen: Die Abläufe sind nicht starr. Mal fehlt Hefe, mal spinnt das Dosiersystem. Dann ist Improvisation gefragt – das macht dieses Arbeitsfeld am Ende dann doch wieder spannend. Wer gerne tüftelt, ist hier richtig, wer auf Routine steht ... lieber nicht.
Wer sich fragt, was am Ende des Monats übrig bleibt, landet beim Gehalt. In Mülheim – und das ist durchaus bezeichnend für industrielle Standorte im Westen – liegt der Verdienst als Berufsanfänger typischerweise zwischen 2.400 € und 2.800 €. Wer Berufserfahrung und Zusatzqualifikationen mitbringt, kann sich auf 2.900 € bis 3.400 € steigern. Klar, klingt im Vergleich zu anderen Industrieberufen nicht nach Lottojackpot – aber im Dreischichtbetrieb, und mit regelmäßigem Zuschlag für Nachtschichten, kann da schon mehr zusammenkommen. Ob das für einen Altbau im Stadtkern reicht? Schwierig zu sagen, die Mieten steigen auch hier.
Man merkt schon – hier zieht sich nicht einfach jemand einen weißen Kittel an und lässt die Brötchen wie von Zauberhand aus dem Ofen tanzen. Die Betriebe in Mülheim sind oft bodenständig, manchmal rau, aber häufig erstaunlich solidarisch. Wer mitmachen will, muss mitziehen – im Zweifel auch mal früher aus den Federn oder spontan einspringen. Die Konkurrenz durch industrielle Großbäckereien aus dem Umland ist spürbar. Dennoch: Wer sich weiterbildet – etwa im Bereich Anlagentechnik oder Qualitätsmanagement –, hat Vorteile. Angesichts zunehmender Diskussionen um Nachhaltigkeit wandeln sich Aufgaben und Anforderungen. Klimafreundliche Maschinen, digitale Steuerung und Ressourceneffizienz sind Themen, die hier nicht „nice to have“ sind, sondern bald Alltag werden. Ob das die Arbeit leichter oder nur anders macht, steht noch in den Sternen. Aber in Mülheim – so mein Eindruck – stellt sich die Frage selten, ob man sich anpasst, sondern eher, wie schnell.
Vielleicht ist das Fazit, dass es kein Fazit gibt. Der Beruf des Bäckereimaschinenführers in Mülheim ist ambivalent, manchmal anstrengend, oft unterschätzt. Aber selten grundsätzlich langweilig. Wer bereit ist, sich einzubringen – mit Kopf, Hand und Humor –, findet hier einen Arbeitsplatz, der Wandel nicht nur aushält, sondern manchmal sogar anschiebt. Man muss kein Technikjunkie sein, aber Scheu vor der Maschine sollte besser nicht auf dem Zettel stehen. In diesem Sinne: Wer nicht wagt, der bleibt beim alten Brötchen. Und das will in Mülheim nun wirklich keiner.
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