WIESHEU GmbH | 40213 Düsseldorf, Hilden, Mönchengladbach, Wassenberg, Bochum, Dortmund, Essen, Marl, Bottrop, Velen…
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Bäckerei & Konditorei Roscher OHG | 09456 Mildenau
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Bäckerei & Konditorei Roscher OHG | 09456 Mildenau
Fragt man zehn Menschen auf der Krefelder Straße, was ein Bäckereimaschinenführer eigentlich tut, blickt man vermutlich in ratlose Gesichter. Ein paar murmeln was von „Brötchen backen“, andere denken an den staubigen Charme uralter Backstuben. Aber die Realität in modernen Bäckereien – gerade hier, zwischen Rheinhafen und City – sieht oft ziemlich anders aus. Präzise gesagt: Technischer. Schneller. Und, zugegeben, auch lauter.
Tatsächlich steht beim Bäckereimaschinenführer kein handwarmer Hefezopf im Mittelpunkt, sondern eine Armada spezialisierter Anlagen. Teig-Teilmaschinen, automatische Gärkammern, Hightech-Ofenstraßen – was früher mit Muskelkraft und Meisterblick ging, wird heute auf Knopfdruck kontrolliert. Wer glaubt, es ginge bloß ums Starten und Stoppen von Gerätschaften, sollte mal eine Schicht mitlaufen: Die wahren Herausforderungen liegen oft zwischen den Zeilen der Bedienungsanleitung. Ein unaufmerksamer Moment beim Teigportionierer, und schon stehen hunderte Croissants mit Schlagseite auf dem Band. Oder – das habe ich selbst erlebt – ein Sensor spinnt und niemand merkt‘s rechtzeitig. Dann läuft die Produktion im Kreis, aber kein Brot kommt dabei raus.
Krefeld ist, was viele unterschätzen, immer noch eine der Hochburgen für industrielle Bäckereien in NRW. Wer hier als Bäckereimaschinenführer arbeitet, landet selten in der lauschigen Altbäckerei, sondern öfter in mittelständischen Produktionshallen, die den täglichen Nachschub für Discounter, Hotels und Großverpfleger organisieren. Die Anforderungen? Ein solider technischer Spürsinn, Stressresistenz im Akkordbetrieb, ein gutes Auge fürs Detail. Und ja – manchmal Nerven aus Drahtseil, wenn die Nachtschicht zwei Tonnen Teig rollt, der Backofen rattert, das Mehl trießt – und irgendwo in der Ecke blinkt schon wieder diese warnrote Lampe. Klingt martialisch? Vielleicht. Aber Routine ist da nicht alles. Wer nicht mitdenkt, steht schnell im Regen. Oder im Krümelgewitter.
Gerade in den letzten Jahren hat in Krefeld ein merklicher Generationenwechsel eingesetzt: Ältere Routiniers gehen, Nachwuchs wird gesucht – dringend. Nicht, weil der Beruf so „hip“ wäre, sondern weil, ganz schlicht, immer weniger ausgebildete Facharbeiter zu finden sind, die Maschinen nicht nur bedienen, sondern verstehen. Die Zahl der offenen Stellen spricht Bände. Was verdient man dabei? Die Spannweite ist beachtlich: Je nach Betrieb und Verantwortung liegt das Gehalt meist zwischen 2.400 € und 3.200 €. Und – das mag überraschen – wer Zusatzqualifikationen oder Erfahrung im Umgang mit komplexeren Anlagen mitbringt, kann durchaus auch 3.400 € bis 3.600 € herausholen. Klingt nicht nach Goldgräberstimmung, ist aber gerade für Berufseinsteiger oft sicherer als so manch anderer Industriejobs, die von Zeitarbeit oder Kurzfristigkeit geprägt sind.
Was viele unterschätzen: Die Technik schläft nicht. Der Trend geht klar Richtung Automatisierung. Wer meint, ein einmal gelerntes Schema reicht, erlebt meist böse Überraschungen. In Krefeld investieren die Betriebe zunehmend in neue Ofenstraßen, computergesteuerte Mischanlagen oder „smarte“ Überwachungstools. Wer da mithalten will, tut gut daran, regelmäßig Weiterbildungen zu besuchen – ob intern oder überregional. Nicht aus Zwang, sondern weil sonst der eigene Handgriff zum Flaschenhals für die ganze Produktion wird. Wer sich mit Wartung, Fehleranalyse oder gar Prozessoptimierung auskennt, steht selten lange ohne Aufgabe, ganz egal, wie turbulent der Markt gerade ist.
Manchmal frage ich mich, warum so wenige wirklich wissen, was hinter diesem Job steckt. Klar, das ist keine Raketenwissenschaft. Aber eben auch kein Spaziergang durch duftende Backstubenromantik. Bäckereimaschinenführer in Krefeld sind heimliche Taktgeber, die jeden Morgen dafür sorgen, dass Zehntausende ihre Schrippen, Laugenstangen oder Sonntagsbrötchen frisch bekommen. Und das in einer Stadt, die Technikern wie Handwerkern gleichermaßen eine Bühne bietet – manchmal rau, oft unsichtbar, aber immer systemrelevant. Wer Spaß an Technik hat, keine Angst vor Schichtsystem und unregelmäßigen Arbeitszeiten, und wer das Zusammenspiel aus Mensch, Maschine und Mehlmühle nicht nur aushält, sondern lebt – für den kann dieser berufliche Weg überraschend lohnend sein.
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