WIESHEU GmbH | 40213 Düsseldorf
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Bäckerei & Konditorei Roscher OHG | 09456 Mildenau
Personalblick GmbH | 59494 Soest
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„Früh aufstehen und Hände im Teig“ – das ist das Bild, das viele mit der Branche verbinden. Doch für uns, die hinter den Maschinen stehen, ist die Welt schon lange nicht mehr nur Mehlstaub und Muskelkraft. Wer als Bäckereimaschinenführer in Düsseldorf arbeitet, weiß: Backstuben riechen zwar nach Croissants, aber die Luft schmeckt längst nach Technik. Irgendwo zwischen Kontrollpult und Gärschrank, da beginnt der Tag für viele, die entweder neu einsteigen oder von Handarbeit auf Maschine umschwenken. Klar, der Beruf ist kein Spaziergang. Manches – das merkt man schnell – kann man schlicht nicht auf Youtube lernen.
Bäckereimaschinenführer – klingt technischer als es auf alten Fotos wirkt. Tatsächlich besteht die Hauptaufgabe darin, große, komplexe Anlagen zu bedienen, zu überwachen und zu warten. Ob Rührwerke, Teigportionierer oder voll automatisierte Ofenanlagen: Fehler sieht man meistens nicht auf den ersten Blick, sondern hört sie am leichten Schleifen eines Motors oder am ungewohnten Zucken einer Zuführschiene. Ein Auge – und oft das halbe Ohr – fürs Detail: Wer das nicht hat, steht spätestens bei nächtlichem Störungsalarm ziemlich ratlos da. Und Düsseldorf? Mit knapp 50 größeren Bäckereibetrieben und unzähligen mittelständischen Backwarenproduzenten spielt sich hier täglich die Symbiose aus rheinischer Lebenskultur, Schnelllebigkeit und maschinengestütztem Handwerk ab. Für mich ein ganz eigener Rhythmus, besonders, wenn morgens um drei die Bänder anlaufen und die Straßen von Bilk noch im Schlaf liegen.
Man fragt sich manchmal: Was wiegt schwerer – technisches Verständnis oder das richtige Bauchgefühl für Teig? Ehrlich gesagt, braucht es von beidem eine Portion. In der Ausbildung, meist als Fachkraft für Lebensmitteltechnik mit Schwerpunkt Bäckereitechnik, lernt man das Grundhandwerk. Aber, und das ist kein Witz, die Zentrale für den Maschinenpark versteht sich eher als scharfer Beobachter denn als reiner Knöpfchendrücker. Viele Betriebe in Düsseldorf setzen inzwischen auf digitale Steuerungen, IoT-Schnittstellen und vorausschauende Wartungssoftwares. Wer da nicht den Überblick behält, läuft Gefahr, vom eigenen Arbeitsplatz überholt zu werden. Und nicht zu vergessen: Hygienevorschriften, Dokumentation, Temperaturlisten, dazu Schicht- und Wochenendarbeit – alles Alltag. Klingt nach Stress? Ja, zuweilen. Aber der Moment, wenn nach langem Knetlauf plötzlich der Teig perfekt glänzt, ist jedes Mal ein kleiner Triumph. Auch nach Jahren.
Über Geld redet man nicht – außer im Gehaltsgespräch. In Düsseldorf liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.500 € und 2.800 €, je nach Betrieb, Tarifbindung und – ganz praktisch – Schichtmodell. Mit Berufserfahrung und zusätzlicher Qualifikation, etwa einer Weiterbildung in Prozessoptimierung oder als Industriemeister, steigen die Zahlen durchaus: 2.900 € bis 3.400 € sind realistisch, manchmal auch mehr. Es sind keine Spitzengehälter, keine Frage, aber im Vergleich zu reiner Backstube oder Service ein deutliches Plus. Wer allerdings beste Chancen haben will, sollte bereit sein, sich mit Technik, Digitalisierung, vielleicht sogar mit Konzepten wie vorausschauender Instandhaltung oder Lean-Management auseinanderzusetzen. Stillstehen ist selten eine Option, gerade in einer Stadt, deren Bäckereien mit neuen Ernährungsgewohnheiten und Lieferketten-Verwerfungen kämpfen.
Was viele unterschätzen: Der Beruf lebt von kleinen Kniffen, die nie im Handbuch stehen. Die Konkurrenz durch Fertigbackwaren, schwankende Energiekosten, Personalnot in den Backstuben – alles steckt einem in den Knochen. Andererseits: Es gibt sie noch, die Betriebe, die auf regionale Qualität und Handwerksstolz setzen. Gerade in Düsseldorf, wo Tradition und Trend oft Hand in Hand gehen. Manchmal frage ich mich, wie viele von uns wohl durchhalten, wenn die nächste Automatisierungswelle rollt. Und dennoch: Wer Technik mag, robuste Tage nicht scheut und Freude daran hat, dass morgens frische Brötchen durch die Halle wandern – der findet hier mehr als nur einen „Job“. Vielleicht sogar eine Art neue, leise Wertschätzung für das, was zwischen Mehlwolken und Digitalanzeige entsteht.
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