Busfahrer Jobs und Stellenangebote in Essen
Beruf Busfahrer in Essen
Alles andere als eintönig: Busfahrer in Essen – Zwischen Taktgefühl und Trubel
Wie oft bin ich als Kind staunend in diese brodelnden Kolosse eingestiegen – damals für mich fast wie Raumschiffe, heute ein viel unspektakulärer, handfester und gleichzeitig ebenso unterschätzter Job. Busfahrer in Essen also: Das klingt vielleicht erstmal nach „Lenkrad drehen und Knöpfchen drücken“. Aber ist es das wirklich? Manch einer mag die Stirn runzeln – Beruf mit Zukunft oder auslaufendes Modell? Ich neige zum ersten. Aber dazu gleich mehr.
Was ist dran an dem Job? – Das tägliche Fahrgast-Puzzle
Nein, einfach ist anders. Wer tagtäglich im Essener Stadtgebiet mit einem Bus – oft von der Größe einer kleinen Dreizimmerwohnung – unterwegs ist, weiß, was angesagt ist: Konzentration auf Knopfdruck, Reaktionsgeschwindigkeit, Nerven wie Drahtseile. Verspätungen? Kommen schneller, als man „Berliner Platz“ sagen kann. Und der Mix an Fahrgästen, der einem in Essen begegnet, ist so bunt wie die Ruhrmetropole selbst. Mal Rentner mit Rollator, mal Schüler-Clique im Nachmittagsfieber, mal die gestresste Büroangestellte mit klimpernden Kaffeebechern. Da muss man nicht nur fahren können – man muss Menschen aushalten. Im besten Sinne.
Chancen und Reiz: Warum diese Arbeit oft unterschätzt wird
Ich sage es frei heraus: Busfahrer bieten städtisches Rückgrat, ohne das der Laden in Essen schlicht nicht läuft. Das merken allerdings die meisten erst, wenn mal wieder gestreikt wird oder die Linie 166 im Berufsverkehr die Nerven testet. Für Einsteiger oder Wechselwillige – die gibt’s im Revier tatsächlich – bieten sich heute mehr Möglichkeiten als früher. Schon deshalb, weil die Generation 60+ zunehmend in Rente rollt. Die städtischen Verkehrsunternehmen suchen händeringend Nachwuchs, zumal der Spardruck an anderer Stelle immer spürbarer wird und deswegen am Steuer nicht gespart werden kann.
Wer im Bus landet, landet jedenfalls nicht im Abstellgleis: Je nach Qualifikation und Fahrstunden klingeln da 2.700 € bis 3.300 € am Monatsende auf dem Konto. Abweichungen gibt’s – klar – nach Schichtsystem, Betriebsgröße und Erfahrung. Und: Zuschläge für Nacht, Samstage oder knallheiße Feiertagsdienste sind nicht bloß eine Zahl im Kleingedruckten, sondern oft der realitätsnahe Unterschied zum regionalen Durchschnitt. Es heißt, wer fleißig ist, kann sogar auf bis zu 3.600 € kommen – selten? Möglich, aber eben nicht ausgeschlossen. Jedenfalls ist das mehr als das Klischee vom „armen Busfahrer“ ahnen lässt.
Technik, Digitalisierung und der ganz normale Wahnsinn
Was viele unterschätzen: Die Technik am Steuer wird komplexer, nicht simpler. Gnadenlose Digitalisierung macht auch vor dem Gelenkbus, der durch Kray rumpelt, keinen Bogen. Ticketautomaten, Bordcomputer, ständige Kommunikation mit der Leitstelle – all das will bedient werden, und zwar ohne dabei die Kreuzung oder den Fahrplan zu vergessen. Die oft zitierte Verkehrswende, zumindest auf dem Papier, bringt Jobgarantie für die nächsten Jahre. „Wirklich?“ – Ja, mit kleinen Fußnoten: Elektromobilität, Fahrgast-Apps, Echtzeit-Informationen – was heute noch als „nice-to-have“ gilt, wird bald Standard. Wer keine Scheu vor Technik hat, ist klar im Vorteil.
Grau ist jede Theorie – das Leben am Steuer ist bunter. Und manchmal lauter.
Natürlich hat alles zwei Seiten. Mitunter wünsche ich mir – und das habe ich oft von Kollegen gehört – dass mehr Fingerspitzengefühl von Fahrgästen an den Tag gelegt wird. Respekt, Geduld, ein schlichtes „Danke“ – klingt altmodisch, aber es verändert die Schicht, ganz ehrlich. Probleme gibt es genug: Baustellen, Zugausfälle der S-Bahn, plötzlicher Starkregen, lautstark diskutierende Jugendliche auf dem Sitz hinter einem. Wer jetzt still lächelt und weiterfährt, hat den Spirit des Jobs verstanden – und seinen Humor nicht verloren.
Ich möchte niemandem etwas vormachen: Der Job ist kein Ponyhof, ebenso wenig freilich ein verlorener Posten. Für Menschen, die Essen bewegen (und mit „bewegen“ meine ich nicht bloß das Steuer), liegen hier Aufgaben vor der Haustür, die einen Kern von Sinn und Sichtbarkeit versprechen. Und, Hand aufs Herz: Wer sieht schon jeden Tag so viel Stadt wie ein Busfahrer? Sicherlich nicht der durchschnittliche Bürohocker.