Marvecs GmbH | 18055 Berlin, Magdeburg, Braunschweig, Salzgitter, Greifswald
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Wer behauptet, der Beruf der Biologisch-Technischen Assistentin oder des Assistenten (oder, für die Freunde knackiger Kürzel: BTA) sei nur ein unsichtbares Rädchen im Forschungsbetrieb, hat entweder nie in einem Labor gestanden – oder etwas Entscheidendes übersehen. Besonders in Rostock, wo Schiff, Wind und Wissenschaft regelmäßig kollidieren, verdankt die Forschung mehr als einen Geistesblitz gerade diesen oft übersehenen Fachkräften. Ich weiß, wovon ich spreche: Die lästige Vorurteilskiste, nach dem Motto „nur Pipettieren, nie denken“, steht meist offen im Blickfeld. Oder etwa nicht?
Ehrlich gesagt: Ein durchschnittlicher Tag als BTA in Rostock kann sowohl zäh wie Meereslehm als auch furios wie ein Wintersturm verlaufen. Züge von Laborroutine, klar – Proben entnehmen, Präparation, Messreihe abarbeiten, Reagenzien auffüllen. Das klingt nicht sexy? Nun, unterschätzen sollte man die Verantwortung nicht: Oft hängt es gerade an einer knappen Entscheidung am Labortisch, ob da draußen ein ökologischer Befund oder eine pharmazeutische Entwicklung ins Rollen kommt. Wer die maritimen Lebenswissenschaften kennt, weiß, dass unter Rostocks Institutsdächern selten Leerlauf herrscht. Im Gegenteil: Hier sind Experimentierfreude, Disziplin und schnelle Reaktion gefragt. Manchmal wird in den engen Räumen mehr improvisiert, als Lehrbücher zugeben würden. Das verlangt nicht nur Hände, sondern Köpfchen – und eine Prise Humor. Gerade wenn die zehnte Serie von Zellkulturen ihrem eigenen Rhythmus folgt.
Der Einstieg in diesen Berufsbereich fühlt sich an wie eine Mischung aus Abenteuer und Geduldspiel. Ja, die Ausbildung ist praxisnah, und meistens glaubt man nach dem Abschluss, schon jedes Gefäß und Protokoll im Schlaf zu beherrschen. In der Realität? Es dauert keine zwei Wochen im Ernstbetrieb, bis man merkt, wie viel man noch nicht wusste. Neue Methoden schneien herein wie Herbstlaub am Warnowhafen – gestern wurde PCR neu gedacht, heute bastelt das Institut am nächsten ELISA-Kit. Besonders für frisch ausgebildete BTAs, die von der Mecklenburger Gelassenheit auf den Laboralltag umsteigen, ist das mehr Sprung als sanftes Gleiten. Wobei: Ein bisschen Demut hilft, ebenso wie Kollegialität. In Rostocks Betrieben – egal ob Lebensmittellabor, Uni-Klinikum oder Umweltanalytik – zählt die Vernetzung im Team fast mehr als vergangene Schulnoten. Und um ehrlich zu sein: Wer das Prinzip „Fragen kostet nichts“ begreift, findet schneller Anschluss als so manch stiller Bücherwurm.
Über Geld spricht man nicht? Doch, muss man! In Rostock wird als BTA meist ein Einstiegsgehalt um die 2.400 € gezahlt, mit Spielraum nach oben. Die Spanne? Je nach Arbeitgeber und Verantwortungsbereich sind zwischen 2.300 € und 3.000 € drin, selten auch mal mehr. Klingt nach sicherem Mittelmaß – ist es aber nur halb: Mancher Betrieb zahlt Bonus, andere locken mit Weiterbildung. Gerade im Bereich der marinen Biotechnologie und Umweltanalytik, die in Rostock traditionell einen guten Stand haben, werden spezialisierte BTAs gesucht. Das treibt den Markt gelegentlich sprunghaft nach oben, nicht zuletzt, weil Forschung hier ständig unter Modernisierungsdruck steht. Wer technikoffen bleibt und sich zügig in neue Verfahren einarbeitet, kommt schneller voran – während ein Hang zum Bewährten manchmal wie ein Betonklotz am Fuß zieht. Ein bisschen Opportunismus hilft, ehrlich gesagt.
Es mag ein Klischee sein, aber die Nähe zum Meer prägt den Arbeitsalltag. In Rostock treffen sich Ökologie, Biotech-Unternehmen und universitäre Forschung in einem Umkreis, der mit keinem westdeutschen Ballungsraum zu vergleichen ist. Nicht alles ist Hightech; oft wird in traditionsreichen Laboren mit teils antiker Ausstattung geforscht – dann wieder landet man in hypermodernen Forschungscampi wie auf der Südstadt. Der Fachkräftemangel, ja, der ist allgegenwärtig. Gleichzeitig wächst das Weiterbildungsangebot: Von molekularen Methoden über Qualitätssicherung bis zu digitalen Laborassistenzsystemen gibt es viele Wege, nicht stehenzubleiben. Wer bereit ist, sich auf wechselnde Bedingungen einzulassen, findet hier einen Arbeitsmarkt im Wandel. Es ist kein Job für Routinefreudige. Eher schon für Menschen, die leichte Seegang vertragen – und gelegentlich eine steife Brise Kritik.
Manchmal wünscht man sich als BTA mehr Glanz oder glattere Karriereaussichten – was „da draußen“ versprochen wird, fühlt sich im Labor manchmal weit entfernt an. Was viele aber unterschätzen: Die Chancen auf fachliche Entwicklung und echte Verantwortung sind in Rostock oft größer, als Hochglanzprospekte verraten. Ein gelegentlicher Schmunzler im Team, ein Sprung ins kalte Wasser, das gute Gefühl, mit der eigenen Arbeit einen Baustein zur Forschung vor Ort zu liefern. Am Ende bleibt: In Rostock BTA zu sein, ist nichts für Automaten – sondern für Menschen, die zwischen Routine und Entdeckung, Ostseeluft und Fluoreszenz wirklich zu Hause sind.
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