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Bootsbauer Mülheim an der Ruhr Jobs und Stellenangebote

1 Bootsbauer Jobs in Mülheim an der Ruhr die Sie lieben werden

Zur Berufsorientierung als Bootsbauer in Mülheim an der Ruhr
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Ausbildung zum*zur Wasserbauer*in

Landeshauptstadt Düsseldorf | 40213 Düsseldorf

Du lernst das Führen und Bedienen von Baumaschinen und machst im Rahmen der Ausbildung einen Sportbootführerschein, um auch vom Wasser aus arbeiten zu können. +
Vermögenswirksame Leistungen | Vollzeit | weitere Benefits mehr erfahren Heute veröffentlicht
Bootsbauer Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr

Bootsbauer Jobs und Stellenangebote in Mülheim an der Ruhr

Beruf Bootsbauer in Mülheim an der Ruhr

Handwerk unter Dampf – Bootsbau in Mülheim an der Ruhr: Von Spänen, Schmauch und leiser Moderne

Man glaubt es kaum: Mitten im Industrierevier, wo Kohle und Stahl viele Jahrzehnte den Alltag geprägt haben, hält sich ein Berufsstand wie ein trotziges Stück Gegenwart – die Bootsbauerinnen und Bootsbauer. Doch während andernorts die Werften schrumpfen, hat dieser Job in Mülheim an der Ruhr, zumindest im Kleinen, aus irgendeinem Grund überlebt. Vielleicht, weil der Fluss als Lebensader stur weiterfließt, während ringsum längst am Fließband gebaut wird. Vielleicht liegt’s auch daran, dass Menschen am Wasser beharrlich die Nähe suchen – und Bootsbau eben Handwerk mit Herz bleibt, kein Massenprodukt, ganz egal, wie digital der Rest der Welt geworden ist.


Einsteigen in diese Berufswelt? Für viele klingt das nach verklärtem Treiben zwischen Hobelbank und Lackkanne, ein bisschen wie in einem Berufsratgeber aus den 1950ern. Wer einmal in einer echten Werkstatt stand, weiß allerdings: Hier werden keine Segelträume geflickt, sondern schwere Platten getragen, Holzkiele vermessen und Faserverbundstoffe mit der Hand laminiert. Es handelt sich um echtes Zupacken, auch für Frauen, längst selbstverständlich, wie mir eine Kollegin bei Kaffee – na gut, eher starkem Tee – lakonisch erzählte. „Wer sich hier nicht schmutzig macht, der hat falsch geparkt.“ Dieser Satz hat sich eingebrannt. Also: Echte Arbeit, kein Klischee.


Was ist eigentlich typisch für Mülheim? Erstens: Die Kombi aus Vergangenheit, Gegenwart (und manchmal ernst gemeinten Zukunftsplänen). Wer hier als Bootsbauer oder Bootsbauerin anheuert, landet nicht im lauwarmen Rhein-Main-Idyll, sondern im Maschinenraum des Ruhrgebiets. Manchmal fuhrwerkt man an alten Industrie-Schiffen, die auf der Ruhr ihre Kreise ziehen, dann wieder an Kanus, Ruderbooten, Ausflugsschiffen oder kuriosen Spezialanfertigungen für Forschung und Freizeit. Vieles ist Kleinstserie, oft Einzelanfertigung. Das heißt: Mehr Nachdenken, weniger Routine – und ab und zu das Gefühl, dass der eigene Beitrag kein Stücklein im anonymen Produktionspuzzle bleibt, sondern sichtbar aufs Wasser geht.


Neulinge fragen oft nach dem Lohn. Klar, nicht unbegründet. Wer am Monatsende die Zahlen sieht, könnte versucht sein, die Stirn zu runzeln. Der Einstieg liegt in der Regel bei etwa 2.300 € bis 2.600 €. Die Spreizung ist deutlich; je nach Spezialisierung, Erfahrung, Werkstattgröße und Zusatzaufgaben sind in Mülheim (so ehrlich muss man sein) gelegentlich auch bis zu 3.200 € drin, aber Safegeld für die goldene Zukunft ist das nicht. Wobei: Für einige zählt sowieso mehr, dass sie morgens am Wasser stehen, dass der Werkstattgeruch nach Epoxid und Holz sie wachkitzelt – und dass man das Gebaute später einmal live auf der Ruhr herumfahren sieht. Im Übrigen: Über Geld wird im Revier eh erst nach drei Bier offen gesprochen. Könnte man meinen.


Und sonst? Wer denkt, hier würde altväterlicher Schiffsbau gepflegt, irrt sich. In den letzten Jahren hat sich vieles gewandelt: moderne CAD-Konstruktion, neue Werkstoffe, Nachhaltigkeitsthemen. Immer häufiger wird gefordert, mit GFK, Karbon, recycelten Materialien zu arbeiten – und sich mit Umweltschutz auszukennen, nicht nur mit Festigkeit. Dazulernen ist Pflicht. Manche Werkstätten bieten Mini-Workshops, andere holen Experten für Kurzprojekte. Wer sich hier nicht anpasst, bleibt stehen. Gleichzeitig gibt es nach wie vor Aufgaben, bei denen Maschinengeräusch und Muskelkraft das letzte Wort haben – von der Rumpfreparatur am klapprigen Schubleichter bis zum Neuausbau für das örtliche Jugendprojekt.


Was bleibt? Vielleicht das: Bootsbauer in Mülheim zu sein, bedeutet, sich irgendwo zwischen Tradition und Aufbruch zu bewegen – und sich regelmäßig neu zu sortieren. Es gibt stressigere Jobs, besser bezahlte sowieso, aber selten trifft man auf so viel Authentizität und sichtbares Ergebnis am Tagesende. Und wer einmal im Morgengrauen einen selbstgebauten Kahn über die Ruhr hat gleiten sehen, weiß: Der Beruf hat ein Gewicht, das nicht in der Lohntüte steckt. Ob das für jeden was ist? Unsicher. Aber für die, die es packt, gibt es kaum einen besseren Ort dafür als das Revier. Mein Eindruck? Mit ehrlichem Handwerk, einem Schuss Pragmatismus und Lust auf Neues – kommt man hier erstaunlich weit.