SV Sparkassen-Versicherung Holding AG | 70173 Stuttgart
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SV Sparkassen-Versicherung Holding AG | 68159 Mannheim
Universitätsklinikum Ulm (Akademie für Gesundheitsberufe) | 77871 Ulm
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Der Begriff „Bodyguard“ weckt sofort Bilder von verdunkelten Limousinen, Funk im Ohr, Sonnenbrillen – Hollywood halt. In Stuttgart sieht die Realität trotzdem anders aus. Nicht weniger komplex, aber seltener mit Glamour-Filter. Wer im Kessel als Personenschützer unterwegs ist, merkt schnell: Das ist ein Job, in dem man sich selbst weniger feiert als das Unauffällige, das Reagieren bevor etwas passiert. Es gibt sie, die Einsätze für Prominenz, Wirtschaft oder Politik – aber im Regelfall ist erhöhte Aufmerksamkeit die wahre Arbeitswährung, nicht die spektakuläre Aktion.
Warum lässt sich über diesen Beruf trefflich streiten? Ganz einfach: Weil er irgendwo zwischen Sicherheitsdienst und Spezialauftrag pendelt. Ein Bodyguard in Stuttgart arbeitet meist im Rahmen von privaten Sicherheitsunternehmen, oft mit enger Taktung. Gefragt sind, abgesehen von physischer Präsenz und Fitness, ein feines Gespür für Situationen, Geduld und – das vergessen viele – ein umfassendes Verständnis rechtlicher Rahmenbedingungen. Denn: Wer zu früh eingreift, überschreitet schnell die Grenzen des Hausrechts oder gar der Notwehr; wer zu spät agiert, riskiert das eigentliche Ziel des Jobs. Die geforderte Sachkundeprüfung und diverse Fortbildungen sind, seien wir ehrlich, kein Selbstzweck. Sie teilen Spreu und Weizen – zumindest, was die rechtliche Sicherheit betrifft.
Ich sage: Wer sich in diesem Job wohlfühlt, hat oft schon vorher gelernt, wie es sich anfühlt, für andere einzustehen. Das ist kein Beruf, der von außen betrachtet so heldenhaft wirkt wie von innen manchmal beklemmend. Die körperlichen Anforderungen sind hoch, ja – aber die mentale Belastung ist nicht zu unterschätzen. Wer nicht damit umgehen kann, in endlosen Routinen das eigene Kopfkino zu zähmen, wird selten alt in diesem Feld.
Im Raum Stuttgart ticken die Uhren in puncto Bodyguard anders als etwa in Berlin oder Hamburg – jedenfalls spüre ich das ganz deutlich. Hier gibt es eine starke Wirtschaft, viele Unternehmen, Messestandorte, aber auch internationale Besucherströme. Bedeutet: Das Klientel ist oft eher diskret als schrill. Die Schutzobjekte reichen von Vorständen bis zu Experten, manchmal auch gefährdeten Privatpersonen im Familienumfeld.
Technisch geht die Entwicklung, wie so vieles, Richtung Digitalisierung. Mobile Kommunikation, Live-Monitoring, GPS-Tracking – ein moderner Bodyguard muss sich nicht mehr nur auf den eigenen Instinkt verlassen, sondern auch mit Technik hantieren, die gestern noch wie Science-Fiction klang. Vorteil? Ja. Aber die Zwischenmenschlichkeit ist damit nicht aus der Gleichung verschwunden. Wer seine Leute versteht, erkennt oft schon an einem schrägen Blick, dass die Lage kippt – da hilft kein Algorithmus, sondern nur Erfahrung und viel Feingefühl.
Für viele Neueinsteiger oder Berufsumsteiger – sagen wir ehrlich, ganz so exotisch ist die Klientel nicht, die sich für den Wechsel interessiert – stellt sich die große Frage nach Perspektive und Verdienst. Die Zahlen variieren, teils gewaltig. In Stuttgart liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.800 € und 3.200 €. Mit zusätzlichen Qualifikationen, beispielsweise für bewaffneten Schutz, ruckelt es sich in Richtung 3.400 € bis 4.000 €. Aber: Die Feder ist spröde. Für sehr erfahrene Profis mit Spezialaufträgen oder Auslandserfahrung geht es in Einzelfällen deutlich darüber hinaus. Klingt gut, ja. Wer aber zu viel auf Geld fixiert ist, vergisst: Flexible Arbeitszeiten, Bereitschaftsdienste, Schichtarbeit und Unwägbarkeiten gehören dazu wie das Amen in der Kirche. Es ist ein Beruf, der mitunter den Schlaf erst dann bringt, wenn andere schon wieder Kaffee kochen.
Klar, ohne Sportlichkeit funktioniert nichts. Aber was Unbedarfte gern vergessen: Muskelberge alleine haben noch keinen Konflikt deeskaliert. Ein Stuttgarter Bodyguard braucht – das ist meine feste Überzeugung – mindestens so viel Menschenkenntnis wie Muskelkraft. Vieles läuft auf Empathie, Fingerspitzengefühl und kluge Selbstkontrolle hinaus. Wer permanent kurzfristige Erfolgserlebnisse erwartet, wird enttäuscht. Die beste Anerkennung ist meistens das, was nicht passiert ist.
Manchmal frage ich mich, wer diesen Beruf eigentlich längerfristig durchhält. Es sind selten die Lauten, oft die Stillen. Diejenigen, die nachts im Stuttgarter Nebel einen Plan haben, bevor Gefahr zu ahnen ist. Kein Beruf für Träumer, manchmal nicht mal für Optimisten. Aber für Beharrliche, die wissen, wie man Verantwortung trägt – Tag und Nacht. Klingt unbequem? Ist es. Aber langweilig wird es nie.
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