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Fangen wir direkt mit einer Frage an, die vielen im Kopf herumspukt: Welche Vorstellung geistert eigentlich durch unsere Köpfe, wenn das Stichwort „Bodyguard“ fällt? Mal ehrlich: Der Hollywood-Glanz, in dessen Schein muskelbepackte Männer in Anzügen stoisch durch Regen laufen – das ist in Hamm ungefähr so realistisch wie ein Sonnenschirm auf dem Förderturm. Wer hier in den Beruf einsteigt, merkt schnell: Es geht weniger um große Gesten, mehr um kühle Aufmerksamkeit. Umschauen. Beobachten. Abwägen. Klingt erstmal trocken, ist aber verdammt anspruchsvoll. Denn die Herausforderungen lauern oft da, wo das Auge entspannt und die Masse übersieht.
Blickt man auf Hamm, wird eines klar: Hier treffen sich die Welten – Industrie und Vereinswelt, Mittelstand und gelegentliche Wirtschaftsgipfel. Für Bodyguards, genauer: Personenschützer, sind das keine schlechten Voraussetzungen. Es gibt eine solide Nachfrage, die, so meine Beobachtung, in den letzten Jahren eher gewachsen ist als geschrumpft. Besonders Events, Geschäftsreisen, oder auch private Schutzanfragen im Rahmen familiärer Auseinandersetzungen sind keine Seltenheit. Körperliche Fitness ist Pflicht, eh klar – aber unterschätzen Sie nicht die soziale Komponente. Wer in Hamm unterwegs ist, sollte zuhören, lesen können – zwischen den Zeilen, in den Augen Dritter und manchmal im ungefilterten Lokalklatsch. Wirkungsvoller als jeder Fitnessstudiobesuch, ganz ehrlich.
Natürlich: Wer als Bodyguard auftritt, braucht mehr als nur breite Schultern. Die Sachkundeprüfung nach Gewerbeordnung – Standard. Dazu meist ein polizeiliches Führungszeugnis und (besonders im Ruhrgebiet nicht zu unterschätzen) Durchhaltevermögen. Und, was viele unterschätzen: Den Willen, immer wieder zu lernen. Sicherheitstechnik schreitet voran, Überwachung wird digitaler, Drohnen machen den Luftraum zum Risikofaktor. In Hamm ist es trotz aller Bodenständigkeit längst keine Ausnahme mehr, dass Bodyguards mit digitalem Know-how zu tun haben – von GPS-Tracking bis hin zur schnellen Lagebewertung via Smartphone. Papier und Bleistift? Nur noch fürs Notizbuch, falls die Technik mal wieder einen Ruhrpott-Hänger hat.
Und das liebe Geld? Lohnt der Sprung in den Bodyguard-Beruf überhaupt? Zwischen 2.500 € und 3.400 € sind in Hamm nach aktuellen Maßstäben drin – für Berufseinsteiger eher am unteren, für erfahrene Fachkräfte am oberen Rand. Ja, die Arbeitszeiten sind kaum planbar. Nachtschichten, Wochenenden, plötzliche Termine: Ein geregeltes Privatleben ist ein rares Gut. Wer ausschließlich Routine sucht, wird auf Dauer scheitern. Vielleicht gehöre ich zu den wenigen, die das nicht nur als Nachteil empfinden. Die mangelnde Monotonie – für mich ist das manchmal ein Reiz (auch wenn an Schlafmangel nicht zu rütteln ist).
Wachsen kann, wer nicht stehenbleibt. In Hamm gibt es Weiterbildungsangebote – ob Deeskalationstraining, Erste Hilfe, oder Seminare zu rechtlichen Grundlagen. Wer klug ist, nimmt sie mit. Viele unterschätzen die Relevanz – dabei entscheidet nicht selten das letzte Update-Know-How über den Verlauf kritischer Situationen. Was mich persönlich stört: Mancher Kurs mutet an wie aus der Zeit gefallen. Aber schlussendlich – das Wissen bleibt, der Stolz auf pragmatische Lösungen auch. Und manchmal, Hand aufs Herz, braucht es auch einfach gesunden Menschenverstand, wenn die Lage sich windet wie ein Aal auf dem Wochenmarkt.
Wer in Hamm als Bodyguard arbeitet, entscheidet sich für eine Berufswelt, die nie völlig berechenbar ist. Erwartungen? Sollten realistisch bleiben. Wer Einsatz, Lernbereitschaft – und einen Schuss Ruhrpott-Charme – mitbringt, findet hier nicht nur einen Job, sondern eine Aufgabe mit eigenem Mikrokosmos. Bereitschaft, Abläufe zu hinterfragen, und den Mut, auch mal mit Skepsis auf die eigenen Routinen zu blicken – das zählt. Wer’s sucht, der findet in Hamm ein Berufsfeld, das Kraft und Köpfchen gleichermaßen fordert. Zu wenig Glamour? Vielleicht. Aber wer damit hadert, war noch nie nachts an der Lippe unterwegs und wusste, dass Scharfsinn manchmal besser schützt als jeder Anzug.
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