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Düren. Eine Stadt, die weder London noch Berlin ist, aber – und das sage ich mit Nachdruck – unterschätzen sollte man Düren auf keinen Fall. Für Bodyguards, egal ob sie frisch aus der Ausbildung oder seit Jahren in der Branche sind, wartet hier eine Mixtur aus anspruchsvollem Alltag und, nennen wir es, unverhofft auftretenden Herausforderungen. Doch was macht den Bodyguard-Beruf in Düren tatsächlich aus, jenseits von Klischees und filmreifen Vorstellungen?
Wer sich für den Schutz anderer zuständig fühlt, der muss deutlich mehr als körperliche Fitness und einen entschlossenen Blick mitbringen. Nein, Muskelpakete allein reichen nicht – und „Düren ist doch Dorf“ höre ich gelegentlich, wenn es um Gefahrenlagen geht. Der Alltag hier? Vielschichtiger, als Außenstehende oft glauben. Neben wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen gibt es ein paar Prominente mit Hang zum Heimischen und die eine oder andere Persönlichkeit, die lieber nicht auffallen will – jeweils mit eigenem Risikoprofil.
Gefordert sind Umsicht, Diskretion, juristische Grundkenntnisse (Waffengesetz, Notwehr, Hausrecht – wer’s nicht kann, sollte’s lernen) und, man glaubt es kaum, eine hohe psychische Belastbarkeit. Jeder Tag ist anders. Mal fährt man stundenlang hinter einem Mandanten her, gefühlte 40 km/h auf der Landstraße, während man sein Umfeld scannt – mancher Tag jedoch ist geprägt von abrupten Situationen, in denen jede Sekunde zählt. Und da staunt man plötzlich, wie nervös die eigene Hand am Funkgerät werden kann, wenn’s wirklich ernst wird.
Wirtschaftlich ist in Düren vieles im Wandel. Die Nähe zur Metropole Köln, dazu eine breite Industrie, die zum Teil rechtlich und wirtschaftlich brisante Güter bewegt, produziert eine latente Nachfrage nach Personenschutz. Und manchmal – das ist kein Geheimnis – ist am Ende doch Vitamin B entscheidend, wer regelmäßig engagiert wird und wer nicht. Der Einstieg ist selten ein Selbstläufer. Die klassischen Sicherheitsdienste mischen mit, ein paar kleine Spezialanbieter haben sich auf diskretere Klientel spezialisiert, jedenfalls ist Konkurrenz vorhanden, aber kein Massenandrang.
Und das liebe Geld? Wer neu startet, kann sich kaum Hoffnung auf Glamour-Gagen machen, die Hollywood verheißt. Der durchschnittliche Verdienst bewegt sich für Einsteiger meist bei 2.500 € bis 2.900 €. Wer Spezialzertifikate (z. B. Waffensachkunde, Sprachkenntnisse, taktische Ausbildung) mitbringt, dem sind mit kontinuierlicher Erfahrung bis zu 3.400 € oder etwas darüberhinweg möglich. Nach oben offen? Naja, nur in wenigen Einzelfällen. Festanstellung ist dabei eher die Regel als die Ausnahme, Freelancer leben deutlich wackeliger – wer also Angst vor Monatsende hat, dem ist zum beherzten Sprung ins Soloabenteuer kaum zu raten.
Wer in Düren arbeitet, hat meist keine Paparazzi vor’m Hotel oder Drogenkartelle vor der Tür. Aber: Die Sicherheitslage ist durch die Nähe zum rheinischen Braunkohlerevier, wechselnde politische Stimmungen und punktuelle Industriesabotage oftmals komplexer, als es den Anschein hat. Das macht den Beruf nicht automatisch gefährlich, aber berechenbar schon gar nicht. Einzelne Aufträge im Kontext von Werkschutz, Veranstaltungssicherheit oder auch im privaten Bereich – etwa für Firmenlenker, die plötzlich zum Ziel unerwünschter Einflussnahme werden – prägen die Tage vieler hier Beschäftigten.
Womit man kaum rechnet als Bodyguard: das ständige Switchen zwischen Alltagsdiplomatie und konzentrierter Aufmerksamkeit. Mal verhandelt man mit renitenten Fans, mal versucht man, den Schützling vor sich selbst zu schützen („Komm, lass das mit dem Selfie jetzt besser mal sein…“).
Nicht zu unterschätzen: Der technologische Sprung der letzten Jahre. Mobile Überwachungs- und Alarmtechnik, Zugriff auf geschützte Kommunikationsnetze (theoretisch, praktisch oft eine Geduldsprobe), dazu wachsende Anforderungen an digitale Kompetenz – all das verändert das Spiel. Wer hier nicht regelmäßig aufstockt, bleibt schnell hängen. In Düren werden Fortbildungsangebote zum Schutz vor Cyberangriffen, Erste-Hilfe-Trainings und rechtskonforme Einsatzfortbildungen mittlerweile erstaunlich gut angenommen. Manchmal sogar von alten Hasen, die eine Zeit lang geglaubt hatten, das Handy reiche für alles.
Ein Tipp, den ich mir selber gelegentlich vor Augen führen muss: Wer meint, Routine reiche aus, unterschätzt das Unberechenbare. Gerade im regionalen Kontext, wo der nächste Auftrag plötzlich ganz andere Anforderungen stellt, ist Lernbereitschaft nicht Kür, sondern Pflicht. Düren bleibt eben Düren – unterschätzt, eigensinnig, aber fachlich längst am Puls der Zeit.
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