Personal Service PSH Emsdetten GmbH | 48691 Vreden
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Wer in Iserlohn an Blitzschutz denkt, der spürt den Nachhall von Donnerschlägen – oder die Ruhe nach dem Sturm. Für mich ist dieser Beruf kein Geheimtipp mehr, sondern ein stiller Fels inmitten flüchtiger Marktmoden. Blitzschutzmonteure? Klingt vielleicht spröde, wirkt aber überraschend lebendig. Vor allem, wenn man genauer hinsieht und hinter die Fassade der Region blickt.
Wahrscheinlich wurde noch nie ein Kind auf dem Iserlohner Martinimarkt gefragt, ob es mal Blitzschutzmonteur werden will. Der Beruf wirkt unsichtbar – dabei ist er schlicht elementar. Häuser, Kliniken, Schulen: Überall, wo Stahl aufs Dach kommt oder Antennen in den Himmel ragen, sind wir gefragt. Die klassischen Tätigkeiten? Metallarbeiten auf Dächern, Verlegen von Fangeinrichtungen, fachgerechtes Erden und die berühmte, aber unterschätzte Prüfung von Bestandsanlagen. Im Alltag heißt das: Klettern unter Wolken, Hände am Kupferdraht, Dreck am Hosenbein.
Was viele unterschätzen: Der Job ist weit mehr als Blech biegen. Die Vorschriften wandeln sich, Normen wie die DIN EN 62305 tanzen regelmäßig Samba. Da kann einem schon mal die Puste ausgehen. Aber ohne diesen Regelwerk-Tango läuft eben nichts. Wer sich darauf einlässt, merkt schnell: Blitzschutz ist selten Routine, meist Improvisation mit System.
Warum lohnt sich der Blick gerade nach Iserlohn? Die Stadt lebt mit ihren Industriehallen und Eigenheim-Siedlungen irgendwo im Spannungsfeld zwischen Sauerland-Tradition und technischer Moderne. Draußen weht oft ein rauer Wind. Und wenn der Frühling launisch wird, packen Tiefdruckgebiete wie aus dem Bilderbuch noch mal so richtig aus. In Baubranche und Immobilienwirtschaft hat das seine Spuren hinterlassen: Für Blitzschutzanlagen entsteht ein neuer Bedarf, vor allem wegen verschärfter Gebäudevorgaben, Versicherungsauflagen und – nicht zu vergessen – der ewigen Sorge um den nächsten Einschlag.
Die Betriebe selbst? Nicht selten kleine bis mittelgroße Familienunternehmen, manchmal mit eigenwilligem Chef, der seit 30 Jahren schon die Fangeisen im Blut hat. Hier herrscht eine andere Taktung als in den städtischen Großbetrieben an der Ruhr. Man kennt sich. Und: Wer hier arbeitet, bleibt meist. Nicht, weil es nichts anderes gäbe, sondern weil der Beruf Substanz hat.
Hand aufs Herz: Wer als Neueinsteiger vom Dachdecker, Elektriker oder aus ganz anderer Richtung kommt, staunt erst einmal über das Gehaltsniveau. In Iserlohn liegt das Einstiegsgehalt meist zwischen 2.600 € und 2.900 €. Mit Erfahrung und Zusatzqualifikationen sind 3.000 € bis 3.400 € realistisch – manchmal auch merklich mehr, vor allem in Spezialgebieten oder für Montageleiter. Klar, das ist kein Managerlohn. Aber für die Region solide, wenn man die Perspektive und die gelernten Extra-Fähigkeiten bedenkt.
Karriere? Gibt's auch – nicht in Form von goldenen Krawattennadeln, sondern durch Meisterkurse oder technische Fortbildungen, etwa Elektroschutz, Prüfernachweise, oder den berühmten Sprung zum Sachverständigen. Nur Vorsicht: Wer nichts vom Wetter, Leitern und Metall hält, der ist hier fehl am Platz. Reden wir nicht drum herum.
Manchmal frage ich mich, wie lange der Beruf noch so ist wie heute. PV-Anlagen schießen aufs Dach, E-Mobility-Stationen wachsen aus dem Boden. Schon jetzt tüfteln wir an Lösungen, die vor wenigen Jahren noch niemand kannte. Wer hier Schritt hält, braucht Lust auf Technik. Und ein bisschen schrägen Humor. Man installiert den letzten Fangdraht und fünf Minuten später kommt ein Gewitter, das sich gewaschen hat – das ist Alltag, kein Witz aus dem Lehrbuch.
Eine kleine Hoffnung für Berufseinsteiger: Der Bedarf an Blitzschutz wächst, und die Konkurrenz ist überschaubar. Wer mit anpacken kann und auch mal schweigt, wenn's brummelt, hat beste Chancen. Krass unterschätzt, wie bodenständig und zugleich zukunftsträchtig dieser Beruf in Iserlohn ist. Aber vielleicht ist das auch ganz gut so.
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