Personal Service PSH Emsdetten GmbH | 48691 Vreden
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Bis vor ein paar Jahren hätte ich wahrscheinlich nicht einmal erklären können, worin der Unterschied zwischen einem Blitzableiter und einer Dachrinne liegt – außer vielleicht im Klang beim Sturm. Doch heute, nach etlichen Tagen und einigen Nächten hoch oben zwischen Antennenkabel und Patina, hat der Begriff „Blitzschutzmonteur“ für mich einen neuen Klang. Es ist mehr als nur Metall an Gebäuden zu schrauben. Da steckt ein ganzes Stück Handwerkerehre drin. Und – ja, das spürt man vor allem in einer Stadt wie Düsseldorf, die zwischen städtischer Skyline und Altbaubestand ihre eigenen Tücken ausspielt.
Kaum ein Tag gleicht dem anderen – so viel kann ich sagen. Schon morgens entscheidet sich mit dem Wetter nicht nur die Laune, sondern auch das Risiko. Ist es windig? Stehen Regen oder Gewitter an? Nicht selten steht man schräg auf dem Dach eines denkmalgeschützten Gründerzeithauses in Oberkassel oder inmitten moderner Gewerbekomplexe am Medienhafen, das Werkzeug fest im Griff, den Blick auf den Himmel gerichtet. Die Kernaufgabe ist simpel formuliert – Gebäude vor Blitzschlag schützen. Doch hinter dieser scheinbaren Einfachheit verstecken sich jede Menge Vorschriften, Montagevarianten und auch körperlicher Einsatz. Eine Steckdose nachrüsten kann jeder, aber eine Fangstange auf 40 Metern Höhe richtig platzieren? Dafür braucht es etwas Mut, solide Schultern und einen klaren Kopf.
Nun denkt mancher: „Es reicht bestimmt, wenn ich ein bisschen schwindelfrei bin, Werkzeug halten kann und mir die Hände nicht schmutzig machen will.“ Falsch gedacht. Klar, der klassische Ausbildungsweg ist ein fundierter Handwerksberuf, oft Metallbau, Elektro oder Dachdecker als Grundlage. Theorie ist schon Pflicht, aber ganz ehrlich – Papier allein schützt auf dem Dach keinen vor Fehlern. Es geht um Verantwortungsgefühl, handwerklichen Spürsinn, die Bereitschaft, komplexe Skizzen zu verstehen und nach Vorgabe zu installieren. Dazu kommt: Gefummel in verwinkelten Altbauten, Abstimmung mit anderen Gewerken, improvisieren, wo Pläne schweigen. Düsseldorf, mit all seinen baulichen Eigenheiten zwischen Rheinfront und Flughafennähe, verlangt von Blitzschutzmonteuren ein gutes Auge für Details. Wer da nur Dienst nach Vorschrift macht, geht schnell baden.
Nun zu einem Punkt, der für viele Berufsanfänger oder Wechselwillige entscheidend ist: das liebe Geld. Wer auf einen goldenen Handschlag spekuliert, wird nicht enttäuscht, aber auch nicht reich. Man startet oft bei 2.800 € und tastet sich je nach Können, Erfahrung und Schlechtwettertoleranz auf 3.400 € bis 3.700 €. Klar, im Sommer kann’s richtig anstrengend werden – und im Winter fragt man sich, warum man nicht Heizungsmonteur geworden ist. Die Nachfrage in Düsseldorf nimmt stetig zu, nicht zuletzt, weil immer mehr Investoren und Bauherren Wert auf zertifizierten Blitzschutz legen. Auch modernisierte Elektroinstallationen, neue Energieanlagen auf Dächern – Stichwort Photovoltaik – machen den Beruf krisensicher. Wer gewissenhaft arbeitet, hat wenig Konkurrenz zu fürchten. Aber: Man darf sich die Branche nicht zu rosig ausmalen. Körperliche Belastung, Gelände in schwindelerregender Höhe und Arbeit auf Knopfdruck – das muss man abkönnen. Nicht jeder ist gemacht für plötzliche Wetterumschwünge und strenge Bauaufsicht, die keine Kompromisse duldet.
Düsseldorf ist in unserem Gewerbe speziell. Viele Häuser stehen unter Denkmalschutz – und nein, das ist selten so lustig, wie es klingt. Da wird gefrickelt und geflucht, wenn man mit historischen Fassaden und aktuellen Normen gleichzeitig jonglieren muss. Der direkte Kontakt mit Bauherren, Architekten (und gelegentlich auch mit renitenten Hausmeistern) gehört dazu. Wer offen für Kommunikation und kreative Problemlösung ist, hat Vorteile. Und trotzdem: Manchmal stehst du auf dem Dach eines Kranhausbaus, den Rhein im Blick, und begreifst, dass Blitzschutz eben nicht nur Vorschrift ist, sondern echter Alltagssinn. Es kommt nicht selten vor, dass Kollegen oder ich einen Moment innehalten und denken: Wenn es jetzt blitzt – und mit dem Material passt alles – dann schläft einer unten im Gebäude ein bisschen ruhiger. Das ist nicht nichts.
Was ich nie gedacht hätte: Blitzschutzmontage ist keines dieser Berufe, mit denen man im Gespräch auf Partys Eindruck schindet. Viele kapieren gar nicht, was dahintersteckt. Aber – und das ist kein geringes Aber – es ist ein ehrliches Handwerk, mit Verantwortung, echten Perspektiven und (wenn man ehrlich ist) immer mit einer kleinen Portion Stolz, wenn ein Projekt abgenommen ist. Wer neugierig ist, gern an der frischen Luft arbeitet und technisches Verständnis mitbringt, wird hier nicht enttäuscht. Oder, um es platt zu sagen: Es knistert öfter als man denkt – aber meist nur zwischen den Ohren.
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