Liebherr-Werk Ehingen GmbH | 46045 Oberhausen
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Ed. Züblin AG | 46045 Duisburg, Rheinland-Pfalz, Saarland
KÖTTER SE & Co. KG Security | 52062 Aachen
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Es gibt Berufe, bei denen man sich nicht schamlos im Rampenlicht tummelt – sondern dann gefragt ist, wenn die meisten anderen gern noch einen Schritt zurück machen würden. Der Betriebssanitäter, speziell hier in Oberhausen, liegt genau an dieser unscheinbaren, grauen Schnittstelle zwischen Routine, Verantwortung und Momenten, die, nun ja, nicht jeder aushalten will.
Was macht das Arbeiten als Betriebssanitäter in einer Stadt wie Oberhausen so eigen? Vielleicht zunächst das, was viele unterschätzen: Wer an Sanitätsdienst im Betrieb denkt, wittert oft monotonen Alltag zwischen Erste-Hilfe-Tasche und Nasenbluten. Schön wär’s. In Wirklichkeit ist man Anlaufstelle für Kopfweh, Migräne, Blutzuckerabsturz – und eben auch für die schwereren Zwischenfälle, die ein Industriebetrieb, eine Logisitikhalle oder – wenn’s ganz blöd läuft – ein Chemieunternehmen eben mit sich bringen kann. Oberhausen bleibt Ruhrgebiet, und das merkt man. Die Strukturen sind größer, die Wucht der Apparate und Maschinen ist physisch zu spüren, und so bleibt es selten bei Pflaster und Pflästerchen. Irgendjemand muss kühlen Kopf bewahren, wenn drüben in der Fertigung die Sirene losgeht. Rate wer. Richtig.
Die formalen Anforderungen haben’s in sich – aber keinen Grund, den Kopf gleich zu verlieren: Nach abgeschlossener Ausbildung (meist als Rettungssanitäter), ergänzt durch Zusatzlehrgänge zum Betriebssanitäter, ist man zwar kein Notarzt, aber in Sachen Erstversorgung eine gesuchte Kraft. Ich habe schon erlebt, dass in den ersten Tagen selbst erfahrene Kollegen nervös die eigenen Kompetenzen abklopfen. Es sind nicht nur medizinische Handgriffe gefragt, sondern auch Organisationstalent, Empathie und ein Gespür für Bürokratie. Stichwort Dokumentation – was nicht protokolliert wurde, fand offiziell auch nie statt. Und gefühlt gibt es alle paar Monate neue Regularien, die man mit einem maximalen Achselzucken zur Kenntnis nimmt, um dann abends doch am Tablet nachzulesen, was sich geändert hat.
Noch ein Wort zur Arbeitsmarktlage: Oberhausen hat in den letzten Jahren kräftig investiert – nicht nur in neue Gewerbeschwerpunkte, sondern auch in Unfallprävention und Arbeitssicherheit. Der Bedarf an gut ausgebildeten Betriebssanitätern schwankt, ist aber tendenziell oben. Größere Betriebe – Stahl, Energie, Logistik – sind nun mal dazu verpflichtet, Betriebssanitäter vorzuhalten, und so gehören flexible Einsätze, wechselnde Arbeitsplätze und ab und zu auch Schichtdienst einfach dazu. Gehaltsmäßig? Die Spannbreite ist erstaunlich, nicht selten liegt das Monatsgehalt bei 2.800 € bis 3.400 €, je nach Branche, Erfahrung und Schichtzuschlägen. Klar, Luxusklasse ist das nicht, aber für viele ein sicherer, ehrlicher Verdienst, der stabile Lebensplanung erlaubt. Und wem das zu wenig Action ist – es gibt regelmäßig Weiterbildungen, etwa in Notfallmanagement oder betrieblichen Brandschutz, die das Profil nachschärfen.
Technik im Sanitätsdienst? Ja, auch das gibt es noch, man glaubt es kaum: Digitalisierung ist in Oberhausen längst angekommen. Elektronische Unfallmeldesysteme, medizinische Quick-Checks per App, Datenaustausch mit der „Werkärztin“ (so sagen sie hier) – alles kein Hexenwerk mehr. Die Digitalisierung fordert zwar gelegentlich Nerven, aber am Ende macht sie den Job oft effizienter. Wobei: Digitaler Defibrillator hin, cleveres Dokumentationssystem her – echte Nerven behalten muss man trotzdem noch selbst.
Wenn ich einen persönlichen Eindruck schildern sollte – ganz gleich, ob Berufseinsteiger:in oder erfahrene Kraft, die ein bisschen frische Luft im Berufsleben sucht: Man unterschätzt die Vielschichtigkeit. Klar, Verantwortung ist Hochglanz auf dem Papier, in der Werkrealität aber bedeutet sie, im richtigen Moment nicht zu zaudern und nach Feierabend trotzdem schlafen zu können. Wer das aushält, für den ist der Betriebssanitäter in Oberhausen alles andere als ein Auslaufmodell. Im Gegenteil – ich finde, gerade in beweglicheren Zeiten ist dieser Beruf mehr Teil der Zukunft als Relikt der Vergangenheit. Ob man das jeden Tag so romantisch sieht? Schwankend. Aber fragen Sie mal die, die schon mal auf einen Betriebssanitäter angewiesen waren – dann wird’s plötzlich ziemlich eindrucksvoll, das Ganze.
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