Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
- Relevanz
- Titeltreffer
- Datum
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Firmengruppe Liebherr | 78166 Donaueschingen
Wer morgens das Fahrrad durch die schmalen Gassen der Freiburger Altstadt schiebt und dabei an einem der Industrieparks vorbeikommt, denkt vermutlich selten an die Betriebssanitäter, die dort im Hintergrund ihren Dienst versehen. Dabei ist ihre Funktion gerade in Regionen mit starker industrieller und gewerblicher Prägung – und Freiburg besitzt mehr davon, als so mancher annimmt – längst kein Randthema mehr. Man unterschätzt, wie oft der Arbeitsalltag eben nicht reibungslos, sondern plötzlich gefährlich werden kann: sei es die herabfallende Palette oder der chemische Zwischenfall, der eigentlich nie passieren sollte … und dann doch geschieht.
Was tut ein Betriebssanitäter eigentlich? Es ist ein Beruf, der – so meine eigene Erfahrung – in vielen Köpfen noch diffus mit „Erste-Hilfe-Kasten auffüllen“ und „im Ernstfall mal schnell ein Pflaster kleben“ verbunden wird. Viel zu kurz gegriffen, ehrlich gesagt. Im Kern übernimmt man die medizinische Erstversorgung bei Arbeitsunfällen oder plötzlichen Erkrankungen, bevor professionelle Rettungsdienste eintreffen. Klingt nach Feuerwehr? Ja, ein bisschen vielleicht – nur dass man als Betriebssanitäter oft ganz allein entscheidet, was jetzt geschehen muss. Es ist ein Balanceakt aus Routineaufgaben und dem Wissen, dass der nächste echte Ernstfall jederzeit vor der Tür stehen kann.
Natürlich trägt der Standort Freiburg im Breisgau zur Komplexität des Jobs bei. Zwischen traditionellen Maschinenbauern und innovativen Forschungszentren, die sich rund um die Universitätskliniken und Green-Tech-Unternehmen ballen, fordern unterschiedliche Branchen ganz eigene medizinische Aufmerksamkeit. Im Industriegebiet Nord zum Beispiel sieht der typische Arbeitstag vollkommen anders aus als auf einer der zahlreichen Baustellen rund um die wachsenden Stadtviertel. Wer denkt, Betriebssanitäter arbeiten nur „bei den Großen“, irrt: Gerade mittelständische Unternehmen erkennen vermehrt, wie sinnvoll diese Fachkräfte sind – auch, um rechtliche Standards einzuhalten, die sich immer weiter verschärfen.
Rein wirtschaftlich ist der Bedarf an Betriebssanitätern in Freiburg in den vergangenen Jahren langsam, aber spürbar gestiegen. Nicht spektakulär, aber beständig – eine Entwicklung, die sich durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung paradoxerweise nicht gebremst, sondern eher beschleunigt hat. Warum? Verletzungen passieren auch im Zeitalter der Robotik. Und der hohe Anspruch an betriebliches Gesundheitsmanagement hat die Latte deutlich nach oben gelegt. Für Berufseinsteiger ergibt sich daraus eine interessante Perspektive, zumal viele Unternehmen den hohen Aufwand bei der Ausbildung inzwischen mit einer besseren Vergütung und flexibleren Arbeitszeiten zu kompensieren versuchen. Nicht selten liegt das Monatsgehalt zwischen 2.500 € und 3.200 €; mit fundierter Erfahrung und zusätzlicher Qualifikation sind auch 3.500 € oder mehr möglich – regionale Unterschiede und Tarifbindungen spielen freilich hinein. Aber Gehalt allein macht’s nicht: Die psychische Komponente ist enorm. Wer mit medizinischen Ausnahmezuständen umgehen muss, braucht ein ausgesprochen dickes Fell – oder zumindest die Fähigkeit, nach Dienstschluss abzuschalten. Leichter gesagt als getan.
Was bleibt? Vor allem die Einsicht, dass der Job nie langweilig wird – und dass man in Freiburg, zwischen ökologischer Großstadt und traditionsbewusster Arbeiterschaft, auf teilweise erstaunlich offene Kollegien trifft. Weiterbildungsmöglichkeiten sind solide, für technikaffine Typen eröffnen sich immer mehr fachbezogene Zusatzqualifikationen, etwa im Umgang mit Gefahrstoffen oder moderner Diagnosetechnik. Der Stolperstein? Die oft unterschätzte Verantwortung – kombiniert mit gelegentlichen Schichten, die der Körper nicht immer mitmacht. Nicht zuletzt verlangt die Vielgesichtigkeit von Freiburg selbst nach Allroundern: Wer sich zwischen Hightech-Standort, Baustellen und Laboren bewegen kann, bleibt gefragter denn je. Manchmal fragt man sich allerdings, ob das klassische Bild vom „sanften Hilfeleister“ dem aktuellen Berufsalltag noch gerecht wird. Ich meine: Der Job ist härter, vielseitiger und spannender als sein Ruf. Ein bisschen mehr Stolz im Alltag? Wäre durchaus angebracht.
Das könnte Sie auch interessieren