Betriebsinformatiker Jobs und Stellenangebote in Hannover
Beruf Betriebsinformatiker in Hannover
Zwischen Serverraum und Strategie – Betriebsinformatiker in Hannover
Manchmal frage ich mich, warum gerade in Hannover so viele Unternehmen nach Betriebsinformatikern Ausschau halten. Eigentlich, so suggerieren es die nüchternen Stellenprofile, steckt dahinter ja dieses typische Mischwesen: halb Techniker, halb Organisationsprofi. In Wahrheit – das ist zumindest meine Beobachtung – ist der Job viel weniger Schublade, viel mehr lebendiges Schnittfeld. Wer morgens die Regenjacke überzieht und in einen der Industrieparks fährt, merkt schnell: Ohne die stillen Macher aus der Betriebsinformatik läuft weder die Produktion noch der Versand. Auch nicht im Mittelstand, schon gar nicht bei den großen Dienstleistern.
Aufgaben, die man nicht so leicht googeln kann
Fragt man Berufseinsteiger oder Leute, die wechseln wollen, was sie erwarten, hört man erstaunlich oft von einem Spagat. Zwischen technischen Systemen, kaufmännischem Denken und – manchmal – schlichtem Menschenverstand. IT-Infrastruktur warten, Prozesse digitalisieren, neue Tools einführen, Security im Blick behalten und noch am selben Nachmittag jemanden beruhigen, dessen ERP-System droht, geistig die Segel zu streichen? Willkommen im Alltag. Ob Fertigungsunternehmen am Messeschnellweg oder klassische Versicherer in der List – überall begegnet einem dieses diffuse Anforderungsprofil. Und ehrlich gesagt: Googeln hilft nur bedingt. Die Details lernt man mit jeder neuen Aufgabe, beim Ringen mit widerspenstigen Schnittstellen oder einer Chefetage, die „Cloud“ mal als Wetterphänomen, mal als Sprungbrett für Visionen begreift.
Zwischen Fachkräftelücke und Weiterbildung - Hannover im Wandel
Was sich in den letzten Jahren verschoben hat, spürt man fast schmerzhaft: Die Zeit, in der nach dem Abschluss alles nach Schema F lief, ist vorbei. Industrienahe Firmen und Dienstleister in Hannover suchen inzwischen gern Leute, die sich quer durch Soft- und Hardware denken können – und die bereit sind, dabei weiterzulernen. Also: Wer in der Betriebsinformatik ankommt, sollte einen stabilen Werkzeugkasten (und einen noch stabileren Lernwillen) im Gepäck haben. Gerade, weil Digitalisierung in Niedersachsen selten nach dem Paradebuch verläuft. Mal fehlt das klassische IT-Budget, mal der Wille, Prozesse wirklich zu entrümpeln – und mittendrin steht der Betriebsinformatiker, der Lösungen anbieten muss, bevor jemand das Problem überhaupt benennen kann.
Verdienst, Anspruch und eine Portion Realitätssinn
Jetzt zu den Zahlen, dem berühmten Punkt auf der Tagesordnung: In Hannover bewegt sich das Gehalt im Bereich Betriebsinformatik meist irgendwo zwischen 2.800 € und 3.500 €, mit Spielraum nach oben bei entsprechender Erfahrung und Spezialwissen. Klar, dabei darf man nicht vergessen – Tarifbindung und Branchenzugehörigkeit, beides spielt hier eine Rolle. Der Sprung auf 4.000 € und mehr ist vor allem dort drin, wo umfassende Prozessverantwortung, Systemarchitektur oder tiefes SAP-Know-how gefragt sind. Aber Achtung: Das ist kein Spaziergang. Die Erwartungshaltung der Firmen, wenn es um kontinuierliche Weiterbildung oder Einsatz im Ausnahmezustand geht, wächst spürbar mit. Ich habe selbst erlebt, wie Kollegen nach Feierabend noch für Datenschutzschulungen oder Softwarezertifikate büffelten, weil der nächste Release anstand und niemand Lust hatte, auf den berühmten „blauen Bildschirm“ am Freitagabend.
Fazit? Gibt’s eigentlich nicht.
Jedenfalls keines, das die Betriebsinformatik in Hannover auf einen schmissigen Werbeslogan bringen würde. Vielleicht reicht die Erkenntnis: Wer sich mit Systemen, Menschen und widersprüchlichen Anforderungen anfreunden kann, steht hier nicht schlecht da. Die Mischung aus handfester IT, Organisationstalent und einem gewissen Lokalpatriotismus ist selten – aber gebraucht wie nie. Und manchmal, wenn ich mein Fahrrad am Maschsee abstelle und den Feierabend genieße, denke ich: Das Rad der Digitalisierung dreht sich schneller als jede Leinefähre. Aber ohne die, die im Maschinenraum die Übersicht behalten, wäre die Fahrt schnell vorbei.