
Betonsanierer Jobs und Stellenangebote in Aachen
Beruf Betonsanierer in Aachen
Stahlnadeln für die Stadt von morgen? – Alltag und Perspektiven als Betonsanierer in Aachen
Wer morgens pünktlich um sieben auf dem Gelände einer der Aachener Baustellen steht, der merkt schnell: Hier weht kein laues Lüftchen. Betonsanierung, das klingt erstmal trocken, nach grauen Wänden, staubigen Decken und vielleicht der einen oder anderen abgebrochenen Ecke. Aber, Hand aufs Herz – nimmt man genauer Maß, entdeckt man eine Leuchtkraft, die so gar nichts mit kühlen Rohbauten zu tun hat. Denn wo auch immer in Aachen gebaut, renoviert oder instandgesetzt wird, ob es um Universitätsbauten, Brücken über die Wurm oder hübsch verkeilte Gründerzeithäuser rund um den Theaterplatz geht – die Betonsanierer stehen an vorderster Linie, wenn es ums Bewahren und Neuerfinden des Bestands geht. Klingt pathetisch? Mag sein. Aber es stimmt.
Im Prinzip – das habe ich selbst unterschätzt – hat sich das Berufsfeld längst von der schnöden Schadstellenbeseitigung emanzipiert. Heute verlangen die Aufgaben exakte Kenntnisse über Baustoffe, innovative Werkstoffe und Techniken, die oft erst seit wenigen Jahren marktreif sind. Manche Kollegen sprechen von materialkundlicher Detektivarbeit: Was ist da im Beton los? Warum bröckelt es, welche Bewehrung rostet, und an welchen Stellen kann man das Wissen aus der Weiterbildung direkt anwenden? Das reicht von Mikrosilika-Ausgleichsmassen bis zur High-Tech-Beschichtung, die nachher keiner sieht, die aber den Unterschied macht, ob ein altes Parkhaus fünf Jahre länger hält – oder morgen gesperrt wird.
Regionale Besonderheiten spielt Aachen – und das sage ich nicht als Lokalpatriot, sondern aus Erfahrung – wie ein Joker aus. Einerseits, weil die hiesige Infrastruktur in den letzten Jahrzehnten erstmal gebaut und dann jahrzehntelang vernachlässigt wurde: Brücken, die aus den 50ern stammen, Industriebauten mit dicker Historie, und eigenartige, manchmal absurde Baustellenbedingungen zwischen Universitäts-Campus, Altstadt und Autobahnschleife. Wer damit umgehen kann, der langweilt sich so schnell nicht. Andererseits: Die Nähe zu den Niederlanden und Belgien sorgt dafür, dass man als Betonsanierer oft mal internationale Baustandards tangiert. Einmal kurz nicht aufgepasst – schon bastelt man mit doppelt zertifizierten Mörteln oder muss den belgischen Prüfer überzeugen, dass die Fugen auch deutschen Frost ertragen. Alles andere als Routine.
Und jetzt zum Reizthema: Geld. Über Geld spricht man hier, aber selten gerne. Ich habe in den letzten Jahren gesehen, wie Einstiegsgehälter für Betonsanierer langsam, aber stetig anzogen. In Aachen bewegt sich das Ganze grob zwischen 2.800 € und 3.100 € – je nach Betrieb, Erfahrung und Tarif. Wer mehr Verantwortung übernimmt oder mit spezieller Zusatzausbildung (zum Beispiel im Bereich Betoninstandhaltung nach neuer Norm) antritt, für den sind 3.200 € bis 3.700 € drin – und mit Glück noch ein Batzen Zuschläge on top. Große Sprünge? Sicher nicht. Aber: Man verdient mehr als gemeinhin der Kumpel im simplen Rohbau – und der Sprung nach oben gelingt, wenn man die richtigen Weiterbildungen macht. Nicht selten ein Thema am Feierabendstammtisch.
Manchmal, das gestehe ich offen, erwische ich mich bei der – nicht ganz jugendfreien – Frage: Wofür macht man das eigentlich? Weil es echte Resultate gibt. Weil am Feierabend sichtbar ist, was man bewirkt hat. Klar, die Arbeit ist anstrengend, der Umgangston bisweilen ruppig und der Staub geht nie ganz aus der Lunge. Aber spätestens, wenn ein altes Gebäude in ein paar Wochen wieder benutzbar ist, weil die Betonsanierer ganze Arbeit geleistet haben – dann spürt man so eine Art leises, stures, ziemlich ehrliches Berufsstolz. Der kommt nicht über Nacht. Doch er wächst mit jedem Tag auf Baustellen wie denen in Aachen, wo, das muss man wissen, immer ein bisschen Improvisation dazugehört.
Das mag jetzt pathetisch klingen, aber: Betonsanierer in Aachen – das sieht für Außenstehende aus wie Grau in Grau. Für die, die’s machen, ist es meist viel mehr als das. Wer hier anpackt, arbeitet mit Substanz. Und manchmal, da merkt man im Feierabendlicht: Es riecht nach Zukunft, nicht nur nach Zement.