STRABAG BMTI GMBH & CO. KG | 04435 Schkeuditz, Berlin
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Lahr, Gawron GmbH | 10115 Berlin
ISS Facility Services Holding GmbH | 99084 Magdeburg, Halle, Leipzig
EHL AG | 06536 Bennungen
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Erfurt an einem Montagmorgen, halb sieben. Die Sonne schiebt sich mit Mühe über Baukräne und Plattenbauten, während auf dem Hof eines der größeren Fertigteilwerke die ersten Betonmischmaschinen tuckern. Hektik? Nicht unbedingt. Eher eine Art Konzentration, fast meditativ, wenn man es auf den Punkt bringen will. Wer seinen Tag hinter dem Bedienpult einer solchen Maschine beginnt, weiß, was kommt: Beton, Präzision, Verantwortung – und überraschend viel Fingerspitzengefühl. Denn was von außen aussieht wie eine simple Handwerksrolle, ist in Wahrheit ein Jobalttag, der Erfahrung, Technikaffinität und Aufmerksamkeit verlangt. Ein Beruf für Leute, die keine Angst vor Dreck, Lärm und Routine haben – aber auch nicht vor Abweichungen, Krisen, Widersprüchen.
Manche denken, „Betonmischer fahren“ sei mit Traktor oder Bagger vergleichbar. Die können auch gleich die Flinte ins Korn werfen. Hier geht es nicht um reine Muskelkraft. Klar, ohne körperliche Belastbarkeit geht nichts – aber viel wichtiger: Wer Betonmischmaschinen in Erfurt steuert, jongliert zwischen Rezepturen, Zeitdruck und gesetzlicher Mischgüte. Keiner, der hier arbeitet, wird um die Kennzahlen herumkommen: Wasser-Zement-Faktor, Zuschlagstoffe, Dosiergenauigkeit. Manchmal, das gehört dazu, läuft etwas schief. Plötzlich ist das Zementlager nicht wie bestellt befüllt. Oder das Mischwerk spinnt – in solchen Momenten trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen. Erwünscht ist Eigeninitiative, eine erstaunliche Portion technischer Überblick – und, nicht zu unterschätzen, die Fähigkeit, auf Kommando Verantwortung zu übernehmen. Auch dann, wenn im Morgengrauen plötzlich das Stadtwerke-Telefon klingelt, weil irgendwo einen Meter Beton fehlt. Oder zehn.
Ich gebe zu: Erfurt ist ein spezieller Ort für diesen Beruf. Die Stadt wächst, nicht spektakulär, aber stetig. Im Gewerbepark am Güterbahnhof schießen die Logistiklager aus dem Boden, im Norden entstehen neue Wohnquartiere. Die Nachfrage nach Beton ist hoch, die Herstellzeiten eng. Das wirkt sich auf die Arbeit aus. Wer hier einsteigt, wird oft erstaunlich schnell ins kalte Wasser geworfen. Manche Kollegen schimpfen, die Taktraten seien kaum auszuhalten – andere wiederum schätzen das Tempo und die Abwechslung. Es ist eben nicht Berlin oder München. Aber: Die Baustellen sind vielfältig, die Mannschaften meist eingespielt, und selbst zwischen Azubis und alten Hasen herrscht ein erstaunlicher Pragmatismus. Wer will, kann sich einen echten Namen machen. Auch wenn es manchmal etwas ruppig zugeht – vielleicht liegt das am Thüringer Schlag?
Das liebe Geld, die ewige Diskussion. Die Einstiegsgehälter für Betonmischmaschinenführer in Erfurt? Zwischen 2.400 € und 2.900 € sind realistisch, ab drei Jahren Praxis winken auch mal 3.200 € oder mehr – aber das ist keine Garantie, eher eine Hoffnung mit Ansage. Und die Arbeitszeiten? Klar, die Baustellen diktieren den Takt, Flexibilität gehört zum Alltag wie das Rühren zur Kelle. Wer sich weiterbildet, etwa zum Vorarbeiter oder in Richtung Anlagensteuerung, bekommt in manchen Betrieben einen Sprung Richtung 3.400 € bis 3.700 €. An Werkmeisterkurse traut sich aber nicht jeder – schon gar nicht, wenn die Schichten durchziehen. Doch: Weiterbildung zahlt sich aus, auch hier in Erfurt, das unterschätzen viele.
Manchmal frage ich mich, wer diesen Beruf wirklich machen will. Es braucht mehr als mittlere Reife oder irgendeinen Schein – vielmehr den Wunsch, Teil eines Prozesses zu sein, bei dem jede Charge Beton zählt. Sicherheit, Sorgfalt, aber auch Bauchgefühl und Improvisation sind gefragt. Die einen sehen nur grauen Staub, die anderen begreifen, dass am Mischcomputer echte Wertschöpfung geschieht. Ein kleiner Trost am Rande: In Erfurt – das bestätigen viele langgediente Kollegen – ist die Zusammenarbeit respektvoller, als es das Klischee vom Bau vermuten lässt. Wer sich einbringt, wird gesehen. Wer Fehler macht, muss nachbessern. Keine Raketenwissenschaft – aber eben auch kein Spaziergang.
Wer als Berufseinsteiger oder wechselwilliger Facharbeiter darüber nachdenkt, in Erfurt am Betonmischer durchzustarten, sollte keine Illusionen hegen. Aber Angst muss man auch nicht haben. Es ist ein Job mit klaren Konturen, begrenztem Glamour, aber enormem Praxiswert – egal ob am Stadtrand von Erfurt oder mitten im Gewerbegebiet. Wer Beton zu seinem Element macht, kann hier Wurzeln schlagen – manchmal schneller als gedacht. Aber eben nur, wenn er sich auf Verantwortung, Rhythmus und ab und zu eine Ladung Staub einlässt.
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