STRABAG BMTI GMBH & CO. KG | 04435 Schkeuditz, Berlin
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STRABAG BMTI GMBH & CO. KG | 04435 Schkeuditz, Berlin
Der erste Lkw, halb sieben. Man steht auf dem Hof, trinkt den Kaffee noch halb im Stehen, und höre ich da schon die Anlage rumpeln? So beginnt bei uns in Chemnitz gerne mal der Arbeitstag – für Berufseinsteiger, aber auch für den alten Hasen, der schon längst sämtliche Mischungen im Kopf gespeichert hat. Betonmischmaschinenführer – klingt nach trockener Technik, heißt aber letztlich jeden Tag: Verantwortung für eine tonnenschwere Mischung aus Sand, Kies, Zement und Wasser, plus alles, was auf dem Plan steht, im Blick zu haben. Nicht nur, weil mal wieder irgendwo der Bauleiter aus dem Takt ist, sondern weil hier nichts weniger als die Grundlage für Häuser, Brücken und Straßen entsteht. Ehrlich, das sollte man nie vergessen.
Ich habe oft mitbekommen, wie Neueinsteiger ins Grübeln geraten: Ist das wirklich ein Job für mich? Mal ganz ehrlich – Betonmischmaschinenführer zu sein, hat mit monotonem Knöpfchendrücken so wenig zu tun wie ein Konzertpianist mit dem Notenumblättern. Klar, ein solider technischer Hintergrund hilft: Maschinentechnik, Hydraulik, Sensorik – alles Begriffe, die im Alltag plötzlich ganz praktisch werden. Doch dazwischen lauert die Unsicherheit, ob man all den wechselnden Anforderungen gerecht wird. Einmal ist es der Kunde, der die Charge doch noch spontan ändert. Dann wieder das Wetter: Plötzlich ein Regenschauer, die Konsistenz ist dahin. Dann die Koordination mit dem Kolonnenführer – typisch sächsisch direkt, manchmal rau, aber meistens herzlich. Mich wundert’s nicht, wenn manch einer zu Beginn das Gefühl hat, permanent auf Abruf zu stehen. Ein bisschen stimmt das ja auch.
Natürlich – aufs Geld schaut jeder. In Chemnitz liegt das Einstiegsgehalt irgendwo zwischen 2.600 € und 2.900 €; nach ein, zwei Jahren mit Erfahrung und dem richtigen Betrieb sind auch 3.100 € bis 3.400 € drin. Klingt vernünftig, vor allem für die, die lieber mit beiden Händen arbeiten als am Bildschirm zu sitzen. Aber: Es gibt Tage, da fragt man sich, ob die Verantwortung, die man trägt – von der Wartung der Mischanlage über das Ausliefern des richtigen Betons bis zum Abwarten, ob alles pünktlich ankommt – wirklich gerecht entlohnt wird. Was viele unterschätzen: Fehler kosten nicht nur Nerven, sondern knallhart Geld. Da kann eine Charge, die zu früh abbindet, einer ganzen Baustelle stundenlang Stillstand bescheren. Dafür wird ein sauber gelaufener Tag mit Respekt belohnt. Nicht monetär, versteht sich – aber der Ton unter Kollegen wird sofort ein anderer.
Reden wir Tacheles: Die Digitalisierung hat einige regionale Betriebe längst eingeholt. Automatisiertes Wiegesystem? – In manchen Anlagen Standard. Wobei das nicht bedeutet, dass die Arbeit mehr Leichtigkeit bekommt. Es schiebt höchstens den Schwerpunkt von der reinen Handarbeit hin zum „Verstehen, was die Technik eigentlich macht“. Manche von uns, die schon länger dabei sind, sehen diesen Wandel skeptisch. Die Jungen finden’s oft interessant, immerhin braucht keiner mehr mit der Schaufel nachzuwiegen. Ich selbst habe den Eindruck, dass gerade hier in Chemnitz zwar ordentlich investiert wird, aber vieles noch im Übergang steckt. Nicht jedem liegt der Umgang mit Monitor, App und sensorgesteuerter Wartung – muss er auch nicht. Aber wer sich darauf einlassen kann, hat glasklare Vorteile. Die Betriebe sind nicht darauf aus, Leute mit Zettel und Stift rauszukicken. Es gibt vielmehr ein Nebeneinander, das manchmal so kantig ist wie der Schotter am Anlagenrand.
Wenn ich daran denke, wie viele Kollegen innerhalb weniger Jahre den Sprung von der Anlage auf die Baustellenkoordination geschafft haben, dann kann ich nur sagen: Betonmischmaschinenführer – das bleibt selten Endstation. Wer sich mit Instandhaltung, Mischtechnik oder Baustellenlogistik beschäftigt, kann sich stetig weiterbilden. Seminare, praktische Schulungen oder interne Trainings – das Angebot ist in Chemnitz überraschend breit. Es gibt sogar regionale Förderungen für Weiterbildungen, etwa in Bereiche wie Spezialbetone oder Umweltschutzmanagement. Die Mischung aus Praxis, Technik und Verantwortung – die ist es, die immer wieder neue Perspektiven eröffnet. Und seien wir ehrlich: In einem Berufsumfeld, das von echten Leuten geprägt ist, nicht von Anzugträgern oder Software. Das kann manchmal nerven, klar. Aber am Ende des Tages fährt man nach Hause und weiß: Wieder was gebaut, nicht nur gewartet.
Kein glattes Ende, keine perfekte Bilanz. Nur eine ehrliche Einschätzung: Betonmischmaschinenführer in Chemnitz zu sein, das ist nichts für Träumer, die Routine und warme Büros suchen. Es ist ein Beruf für die, die morgens wissen wollen, was sie abends geschafft haben – mit Schweiß, Kopf und, ja, manchmal auch mit Frust. Aber eben mit dieser ganz eigenen Mischung, aus der am Ende echte Bauwerke werden. Und einer Spur Stolz, die man nicht kaufen kann.
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