Betonfertigteilbauer Jobs und Stellenangebote in Hamm
Beruf Betonfertigteilbauer in Hamm
Betonfertigteilbauer in Hamm: Ein Beruf mit Ecken, Kanten und durchaus festen Perspektiven
Wer sich als junger Mensch oder auch in späteren Jahren für die Arbeit als Betonfertigteilbauer entscheidet, stolpert selten aus Versehen in diesen Berufsbereich. Zu sperrig klingt der Titel – zu speziell die Anforderungen. Doch gerade das macht für viele, mich eingeschlossen, den Reiz aus. Hamm ist kein bunter Paradeplatz, was Bauinnovationen betrifft, aber unterschätzen sollte man den Standort nicht. Zwischen Westfalenkaserne und Datteln-Hamm-Kanal sammeln sich hier gleich mehrere größere Akteure aus dem Fertigteilsektor, die mitunter eine bemerkenswerte Vielseitigkeit und – ja – auch eine bodenständige Identität pflegen.
Worauf sich Einsteiger oder wechselbereite Fachleute einstellen müssen? Wer Betonfertigteile herstellt, plant und setzt im Endeffekt millimetergenau um, was später als Wände, Decken oder Brückenteile ihren Platz bekommen soll. Die Vorfertigung im Werk ist beides: weniger improvisatorisch als klassische Baustellenarbeit, aber dennoch voller Überraschungen. Schalungen, Bewehrung, Betonmischungen nach Schema F – und dann wieder Sonderlösungen, bei denen irgendein Planer vor sechs Wochen geglaubt hat, dass „das doch kein Problem“ sei. Mit digital unterstützten Arbeitsanweisungen, Zeichnungsscannern und automatisierten Mischanlagen ist man in Hamm in vielen Hallen mittlerweile recht ordentlich aufgestellt – wenn auch nicht überall Hightech dominiert. Was viele unterschätzen: Wer hier gute Ideen für Prozessverbesserungen einbringt, erntet nicht selten mehr Lob als auf einer x-beliebigen Baustelle. Doch Klischees gibt es weiterhin: Beton – das sei staubig, schwer, unflexibel. Ich habe den Eindruck, in Hamm regelt sich das zwischen Routine und Innovation auf eine erstaunlich produktive Weise.
Manchmal fragt man sich, warum der Beruf nicht mehr Prestige besitzt. Vielleicht wegen der körperlichen Arbeit? Vielleicht, weil Beton halt nach grauem Alltag riecht? Sicher, der Job fordert: Maßarbeit, robuste Konstitution, einen Sinn für Kälte im Winter wie für Lärm im Sommer. Tage, an denen alles schiefzugehen droht, sind in der Produktion keineswegs Mangelware. Aber hat man das Händchen und den Ehrgeiz, entsteht bei jedem fertigen Element eine leise, nur für Eingeweihte verständliche Genugtuung – dieses „Das war verdammt noch mal Präzisionsarbeit.“ Ums Gehalt soll es auch gehen: In Hamm starten Berufseinsteiger meist zwischen 2.800 € und 3.200 €, routinierte Facharbeiter mit Zusatzqualifikationen kommen auf 3.300 € bis 3.700 €. Ja, die Unterschiede zum Bauhauptgewerbe sind messbar – doch dafür winken geregeltere Arbeitszeiten, weniger Schlechtwetterfrust, eher teamorientierte Prozesse. Ist das nichts?
Beobachte ich die Entwicklung der letzten Jahre, zeichnet sich in Hamm ein merkwürdiger Spagat ab: Auf der einen Seite das regionale Bewusstsein, dass Bau auch künftig ohne Betonfertigteile kaum auskommt (gilt für Industriehallen, Infrastruktur wie Schulen, Brücken, aber auch zunehmend für Wohnbauprojekte). Auf der anderen Seite: ein wachsender Modernisierungsdruck. Digitalisierung, ressourcensparende Werkstoffe, klimafreundlichere Herstellungsverfahren sind in aller Munde. Nicht jedes mittelständische Werk geht hier schon mutig vorneweg, aber unterschätzen sollte man die Innovationskraft im Westen nicht. Beispielsweise bei der Nutzung von Recyclingbeton oder digitaler Fertigungsvorbereitung – Entwicklungen, die für Berufseinsteiger und alte Hasen gleichermaßen Chancen und Lernkurven bieten.
Ein Wort zu Perspektiven und Weiterbildungen: Liebe Leute, die Branche ist kein steinernes Korsett. Über betriebsinterne Lehrgänge, Spezialisierungen in Richtung Planung, Qualitätssicherung oder Maschinenführung kann man sich in Hamm – vorausgesetzt Eigeninitiative – sukzessive neue Verantwortlichkeiten und einen besseren Lohn verschaffen. Wer Lust hat, sich durch neue Verfahren, Materialien oder Spezialanlagen zu fuchsen, stößt früher oder später an die Schwelle zur Techniker- oder Meisterausbildung. Es ist keine Raketenwissenschaft, aber eben auch kein Spaziergang. Eines aber bleibt am Ende jedes Tages – um es deutlich zu sagen: Betonfertigteilbau ist keine Tätigkeit für Schönwetter-Philosophen. Dafür bietet er konstruktiven Köpfen und Machern mit Realitätssinn in Hamm ein stabiles, ziemlich unterschätztes Fundament. Und manchmal ist das mehr wert als ein Arbeitsplatz mit Hochglanzfassade.