Emmeluth-Diehl Bestattungen & Bestattungsvorsorge e.K. | 60306 Schwalmstadt, Treysa
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Pietät Hayer | Offenbach am Main
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Wenn ich ehrlich bin: Es gibt Berufe, die man sich weder in glamourösen TV-Dramen noch auf der Titelseite eines Karriere-Magazins vorstellt. Der Beruf der Bestattungsfachkraft in Frankfurt am Main? Eher selten Thema beim Smalltalk auf der Dachterrasse. Und doch – kaum eine andere Tätigkeit wirkt so nah am Puls einer Stadt, so dicht an den Geschichten, die Frankfurt tagtäglich prägen. Vielleicht merkt man das erst, wenn man selbst damit zu tun bekommt. Ob aus Neugier, Sinnsuche oder – sehr pragmatisch – wegen der stabilen Perspektiven auf dem lokalen Arbeitsmarkt.
Man könnte meinen, Bestattungsfachkräfte verbringen ihre Tage nur in stillen Räumen, Kerzen flackern, leiser Händedruck. Tatsächlich ist das nur ein Bruchteil. Im Alltag gibt’s eine Mischung aus handwerklicher, kaufmännischer und sozialer Arbeit. Präparation von Verstorbenen, Organisation von Trauerfeiern, Formalitäten bei Ämtern abwickeln, Beratung der Angehörigen – das alles spielt sich nicht im luftleeren Raum ab, sondern eben: mitten in Frankfurt. Mal eine Trauerfeier im alten Nordend, dann wieder Anrufe im Behördenkrater, zwischendurch Gespräche mit Menschen, die viele Worte für die Trauer, aber kaum noch Geduld für Formalismus übrig haben.
Frankfurt ist nicht einfach „irgendeine“ Großstadt. Wer hier als Bestattungsfachkraft arbeitet, merkt schnell: Diversität steht nicht nur im Leitbild der Stadtverwaltung, sondern ist handfest im Alltag angekommen. Orthodoxe, muslimische, jüdische, konfessionslose Rituale, dazu das institutionelle Dickicht rund um Friedhöfe, Ämter und die städtische Verwaltung – jeder Tag hält neue Fallstricke bereit. Kein Wunder, dass man hier organisatorisches Talent und Anpassungsfähigkeit braucht. Sprachkenntnisse? Von Vorteil, ganz klar. Menschliches Feingefühl: sowieso. Eigentlich ist die Arbeit selten Routine – oder höchstens so routiniert, wie das Leben und der Tod eben sein können. Was viele unterschätzen: Hinter jeder Zeremonie steckt eine Menge präziser Planung, und die Bedürfnisse der Angehörigen sind nicht weniger anspruchsvoll, nur weil man sich „so etwas früher nicht getraut hätte zu fragen“.
Ja, reden wir mal übers Geld. Die meisten, die neu einsteigen, landen in Frankfurt je nach Betrieb zwischen 2.500 € und 3.200 €. Wer Erfahrung und eine Portion Ehrgeiz mitbringt (und vielleicht noch einen Meister oder Zusatzqualifikationen), der sieht auch mal Beträge ab 3.500 € bis 3.900 € auf dem Lohnzettel. Klar, das ist kein Gehalt, mit dem man in Westend-Altbauwohnungen spekuliert. Aber: Stabil, zuverlässig, meist inklusiv betrieblicher Altersvorsorge – und vor allem: Der Beruf ist krisenfester als viele andere. In einer Stadt, deren Bevölkerung wächst (und altert) und in der sich auch die Bestattungskultur radikal wandelt – Stichwort Naturfriedhof, digitale Gedenkformen, Bestattungen ohne religiösen Überbau – ist das keine Kleinigkeit.
Manchmal frage ich mich, warum der Beruf immer noch so am Rand der öffentlichen Aufmerksamkeit steht. Ist es die Angst vor der Endlichkeit, das Wegschieben des Unangenehmen? Oder ist es einfach nur schlechte PR? Was ich jedenfalls sagen kann: In Frankfurt zu arbeiten heißt, ständig Neues zu erleben – im Guten wie im Herausfordernden. Es sind die kleinen, oft übersehenen Details, die den Beruf lebendig machen: Der Moment, wenn Angehörige erleichtert sind, weil jemand ihnen erklärt, was wirklich zu tun ist. Oder wenn neue Formen der Trauer plötzlich ganz selbstverständlich werden, weil Frankfurt eben nie stehen bleibt.
Wer Bestattungsfachkraft in Frankfurt wird, braucht mehr als handwerkliches Geschick und Sinn für Rituale. Man braucht die Geduld eines Bürokraten, das Herz eines Zugewandten, manchmal die Nerven eines Seiltänzers… und gelegentlich den Humor eines Schwarzmalers. Klingt anstrengend? Ist es auch. Aber wenn man einmal gesehen hat, welche Rolle man für andere spielt – mitten in dieser schnellen Stadt, beim Innehalten – will man gar kein Karriere-Magazin mehr aufschlagen. Zumindest geht’s mir manchmal so.
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