KEMNA BAU Andreae GmbH & Co. KG | 20095 Hamburg
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REZENT Dienstleistungen GmbH | 20095 Hamburg
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Wer morgens am Lübecker Hafen entlangschlendert, ahnt selten, welch stille Arbeit in den Wänden der Speicher steckt. Bauwerksabdichter sind die unsichtbaren Wächter der Substanz – kein Held in Leuchtweste, sondern eher der pragmatische Schutzengel mit Bitumenrolle und Plan. Ich sage das so direkt, weil es keine andere Berufsgruppe gibt, die so selbstverständlich das „Drunter“ sichert, während oben meistens schon gefeiert wird.
Zu behaupten, die Arbeit sei leicht – das wäre glatt gelogen. Als Berufseinsteiger:in steht man oft da, zwischen alten Klinkern aus der Hansezeit und modernen Flachdächern von Büro-Neubauten, und fragt sich: Muss das wirklich hier alles abgedichtet werden? Die Antwort: Meistens ja, gerade in Lübeck, wo jedes zweite Gebäude meint, mit Feuchtigkeit Freundschaft schließen zu müssen. Salzhaltige Luft, Regen, Frost – die Klassiker eben. Aber auch: alte Bausubstanz, überraschende Altlasten unter der Oberfläche, knurrige Baustellenleiter. Da hilft kein Smartphone-Video, das zeigt, wie man „mal eben“ eine Wand abdichtet. Es ist Handwerk, es ist Facharbeit – manchmal Schinderei, oft Stolz.
Was viele unterschätzen: Auch auf dem Gebiet der Bauwerksabdichtung tut sich technisch einiges. Sogenannte „dampfdichte“ Spezialbahnen, innovative Flüssigkunststoffe, sogar digitale Feuchtesensoren – wer glaubt, hier werde nur der Pinsel geschwungen, der irrt. Klar, oft ist es noch die Kelle in der Hand, manchmal die Heißluftpistole auf dem Flachdach, während der Wind um die Ohren pfeift. Aber: Die Materialvielfalt kann einen schier erschlagen, und Kunden wollen immer öfter Nachhaltigkeit, Schadstofffreiheit, länger Garantie. In Lübeck? Da merkt man den Ostsee-Tourismus, Investmentprojekte, Denkmalschutz – alles hat seine Hand drauf und diktiert umweltfreundliche Lösungen. Das bringt Chancen mit sich, aber auch Kopfzerbrechen für die, die den Spagat zwischen Gewohntem und Moderne hinbekommen wollen.
Nun, was ist mit dem Geld? Wer als Bauwerksabdichter in Lübeck startet, kann – je nach Erfahrung und Betrieb – meist mit etwa 2.600 € rechnen. Steigt man tiefer ins Handwerk ein, etwa mit Zusatzqualifikationen oder als Spezialist für Flachdachsysteme, sind auch 2.900 € bis 3.200 € drin. Wer richtig anpackt, vielleicht Verantwortung für kleinere Teams oder knifflige Baustellen übernimmt, der kann auch mal über die 3.400 € hinauskommen. Zentrumslage, Saison oder Fachkräftemangel spielen da mit rein. Was auffällt: Lübeck liegt leicht über dem norddeutschen Durchschnitt, vor allem, wenn es Richtung Altbausanierung oder große Infrastrukturprojekte geht. Ich kenne Fälle – na ja, nennen wir sie Glückspilze – die mit Sonderprojekten schon mal an die 3.600 € kratzen. Aber das ist kein Selbstläufer.
Jetzt mal ehrlich: Wer diesen Weg einschlägt, lernt schnell, dass Baustellen selten reibungslos laufen. Manchmal schrummelt die Motivation, wenn wieder der dritte Eimer Dichtmasse umkippt oder das Wetter einem den Werkzeugkoffer aufschwemmt. Und dennoch – es gibt diese Momente, in denen man am Ende des Tages sieht, dass kein Tropfen durchkommt. Dass ein Stück Stadt, ein altes Speichergebäude, ein moderner Neubau wegen der eigenen Hände Arbeit Bestand (und vielleicht sogar Stil) bewahrt. Wen das kalt lässt – der ist hier wahrscheinlich falsch. Wer aber zwischen Feuchtigkeit, Bitumen und Teamgerangel einen Sinn sieht, der findet in Lübeck nicht nur Arbeit. Sondern eine Aufgabe, die Struktur und Sicherheit stiftet. Und das, in einer Stadt, die weiß, was baukulturelle Verantwortung heißt.
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